Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...
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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />
untermauert. 419 Dieser Fund bestätigt einerseits die Lokalisierung der antiken Stadt<br />
Cluviae mit der genannten Örtlichkeit Laroma, andererseits noch einmal den Bezug <strong>des</strong><br />
inschriftlichen C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> zum historischen Senator <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> aus<br />
Cluviae.<br />
8.3.2.4 Grabinschrift der Helvidia Lasciva<br />
Ein gewisses Naheverhältnis der Familie <strong>Helvidius</strong> zur antiken Stadt Histonium bzw.<br />
deren Umgebung zeigt auch die aus dem Gebiet Histoniums stammende Grabinschrift der<br />
Helvidia Lasciva, welche ihr von ihrem Gatten und ihrer Mutter errichtet wurde: 420<br />
D(is) M(anibus) s(acrum) Helvidiae Lascivae<br />
P(ublius) Crittius Secundinus coniugi et Helvidia<br />
Vitalis fil(iae) pientissimae fec(erunt)<br />
8.3.3 Identifizierung<br />
Den Totengeistern geweiht. [Das Grabmal]<br />
errichteten der Helvidia Lasciva Publius Crittius<br />
Secundinus der Gattin und Helvidia Vitalis ihrer<br />
liebsten Tochter<br />
Fraglich ist nun die Identifizierung <strong>des</strong> Schiedsrichters C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> der Inschrift<br />
aus Campomarino. Angesichts <strong>des</strong>selben Vornamens kann dieser sicherlich mit dem<br />
inschriftlich bezeugten C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> aus der tribus Arnensis in Verbindung<br />
gebracht werden. Daraus ergibt sich wiederum ein klarer Bezug zu dem historischen<br />
(C.) <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> aus Cluviae, zumal auch die räumliche Distanz zwischen Cluviae,<br />
Histonium und Campomarino nicht allzu weit ist (siehe Abb. 10). Das einzige theoretische<br />
Problem, das sich uns stellt, ist die häufige Gleichnamigkeit von Vätern und Söhnen, die<br />
sich auch über mehrere Generationen erstrecken konnte. <strong>Der</strong> in der Regel an der Endung<br />
–ius erkennbare Gentilname (nomen gentile) wurde regelmäßig vom Vater auf die Söhne<br />
vererbt. 421 <strong>Der</strong> Vorname (praenomen) <strong>des</strong> Vaters wurde auch üblicherweise an den<br />
erstgeborenen Sohn weitergegeben. 422 Schließlich wurde auch der Beiname (cognomen)<br />
in republikanischer Zeit bald vom Vater auf seine Söhne vererbt, sodass Brüder oft nur<br />
durch ihre verschiedenen Vornamen unterschieden werden konnten. Ein Beispiel für die<br />
419 Vgl. Anna Maria Andermahr, Totus in praediis, Bonn 1998, 288.<br />
420 CIL IX 2883.<br />
421 Siehe etwa Manfred G. Schmidt, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2004, 86.<br />
422 Benet Salway, What‟s in a name? A survey of Roman onomastic practice from c. 700 B.C. to<br />
A.D. 700, The Journal of Roman Studies, 84 (1994), 125.<br />
Rainer Lukits 117