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Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />

Q. Tillius Sassius ist im Jahr 63 n. Chr. zum ersten Mal sicher als Priester der<br />

Arvalbrüderschaft genannt, hier allerdings bereits als magister. 471 Da eine Wahl als<br />

magister sofort nach Eintritt in die Priesterschaft unwahrscheinlich ist, war er vermutlich<br />

schon vorher Mitglied <strong>des</strong> Kollegiums. Q. Tillius Sassius wird etwa auch in einer Inschrift<br />

genannt, die ungefähr dem Jahr 62 n. Chr. zugeschrieben wird. 472<br />

In Folge scheint Q. Tillius Sassius regelmäßig in den Protokollen der Priesterschaft auf<br />

und ist vergleichsweise häufig anwesend: „The ineffable Tillius Sassius holds the record<br />

for fidelity to the Brethren, present ten times out of twelve in the dated years between<br />

70 and 91.“ 473 Im Jahr 70 n. Chr. wird er als Stellvertreter <strong>des</strong> Vorsitzenden (promagister)<br />

genannt. 474 Im Jahr 87 n. Chr. bekleidet er die Funktion eines vice flaminis. 475 In diesem<br />

Jahr wurde er auch für das Folgejahr zum zweiten Mal zum magister gewählt. 476 Zum<br />

letzten Mal war Q. Tillius Sassius am Beginn <strong>des</strong> Jahres 91 n. Chr. im Kollegium<br />

anwesend. Im selben Jahr muss er nach gut dreißig Jahren Priesterschaft verstorben<br />

sein, da am 5. November <strong>des</strong> Jahres ein neues Mitglied an seiner Stelle („in locum Q. Tilli<br />

Sassi“) gewählt wird. 477 Angesichts seiner langen Mitgliedschaft dürfte es sich dabei<br />

durchaus um einen natürlichen Tod gehandelt haben.<br />

Kaiserkult, in: Hubert Cancik/Konrad Hitzl, Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen<br />

Provinzen, Tübingen 2003, 190; Georg Wissowa, Arvales fratres, in: Georg Wissowa u.a. (Hrsg.),<br />

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Band II, 1, Stuttgart u.a. 1896,<br />

1464.<br />

471 John Scheid, Les Frères Arvales, Recrutement et origine sociale sous les empereurs julio-<br />

claudiens, Paris 1975, 264 f; CIL VI 2043.<br />

472 CIL VI 2046 (“a. fere 62”); Max Fluss, Qu. Tillius Sassius, in: Wilhelm Kroll/Karl Mittelhaus<br />

(Hrsg.), Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Band VI, A 1, Stuttgart<br />

u.a. 1936, 1040; John Scheid, Les Frères Arvales, Recrutement et origine sociale sous les<br />

empereurs julio-claudiens, Paris 1975, 284; Jörg Rüpke, Fasti sacerdotum, Teil 2, Wiesbaden<br />

2005, 1323 („spätestens seit 61 n. Chr.“); Marina Silvestrini, Dalla „nobilitas“ municipale all‟ordine<br />

senatorio: esempi da Larino e da Venosa, Cahiers du Centre Gustave Glotz, 7 (1996), 272 („frater<br />

Arvalis dal 62 al 91“).<br />

473 Ronald Syme, Some Arval Brethren, Oxford 1980, 19; nicht ganz treffend Anna Maria<br />

Andermahr, Totus in praediis, Bonn 1998, 6: „Angehöriger der Arvalbrüderschaft im J. 62.“<br />

474 CIL VI 2052.<br />

475 CIL VI 2065 (“et Q(uintum) Tillium Sassium qui vice flaminis fungebatur”); wohl irrtümlich mit<br />

Verweis auf CIL VI 2059: Max Fluss, Qu. Tillius Sassius, in: Wilhelm Kroll/Karl Mittelhaus (Hrsg.),<br />

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Band VI, A 1, Stuttgart u.a. 1936,<br />

1040; Alfredo Marinucci, Le iscrizioni del Gabinetto Archeologico di Vasto, Vasto 1974, 69.<br />

476 CIL VI 2065.<br />

477 CIL VI 2068; Max Fluss, Qu. Tillius Sassius, in: Wilhelm Kroll/Karl Mittelhaus (Hrsg.), Paulys<br />

Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Band VI, A 1, Stuttgart u.a. 1936, 1040 f;<br />

Alfredo Marinucci, Le iscrizioni del Gabinetto Archeologico di Vasto, Vasto 1974, 69; Ronald Syme,<br />

Some Arval Brethren, Oxford 1980, V; Homer Curtis Newton, The epigraphical evidence for the<br />

Rainer Lukits 129

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