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Die geologische Entwicklung von Süd-Mozambique seit der ...

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<strong>seit</strong> <strong>der</strong> Unterkreide und die Ammonitcn-Fauna usw. 109<br />

ßalanns-ScWil\c am Rio Maputo, die mindestens bis Tinonganine SW <strong>von</strong> Salamanga<br />

reichen. Der neue (südliche) Brueli <strong>der</strong> Companhia Cimcntos de Mocambique-, 4 km<br />

nördlich Salamanga, bot in seinem östlichen Teil zeitweise gute Aufschlüsse, ähnlich<br />

den <strong>von</strong> Barradas (1965: 29, Fig. 1) bekanntgemachten Vorkommen vom gegenüberliegenden<br />

Ufer (Forno da Cal). Eine radiometrische Datierung ergab ein Alter <strong>von</strong><br />

4730 ± 200 Jahren (B arradas 1965), was etwa <strong>der</strong> flandrischen Transgression entspräche.<br />

Über teilweise eingeebneten, nach \V ansteigenden eozänen Detritus-Kalken<br />

stehen 0,50— 1,00 m fette, graugrüne Tone mit vereinzelten Muschelbruchstücken an.<br />

Darüber liegt — ebenfalls wie<strong>der</strong> einer vorgegebenen Morphologie folgend — ein bis<br />

1,5 m mächtiger Balanidcn/Austern-Schill. Vollständige Exemplare sind selten. <strong>Die</strong> kantcngcrundeten<br />

Komponenten sind z. T. dicht gepackt, in <strong>der</strong> Regel in wirrer Lagerung in<br />

einer graugrünen tonigen Matrix. <strong>Die</strong> Schiil-Folgc wird überdeckt durch 1 ,2 0 — 1 , 0 0 m<br />

schwarze Auelehme. <strong>Die</strong> Balaniden besiedelten wahrscheinlich die Brandungszone des<br />

in den tertiären Untergrund cingcscnnittenen Kliffs. <strong>Die</strong> wegen ihres lamellösen Aufbaues<br />

wenig wi<strong>der</strong>standsfähigen Balaniden-Plattcn dürften nur kurz transportiert und<br />

rasch eingebettet worden sein.<br />

Ebenfalls als Bildungen dieses jüngsten Mccreshocnstandes, bzw. eines Rückzugs-<br />

Stadiums, können die „g r e s costoiro" längs <strong>der</strong> Küste angesehen werden. Mit<br />

ihrer Fauna beschäftigten sich vor allem M ou ra (1969, 1970, s. dort weitere Literatur)<br />

und A. T. R o c h a (1965, Foraminirera) eingehen<strong>der</strong>. Anhand <strong>von</strong> 137 Mollusken-<br />

Artcn, die mit wenigen Ausnahmen auch rezent aus dem Litoral <strong>Süd</strong>-<strong>Mozambique</strong>s<br />

bekannt sind, schließt M o u ra auf ± gleiche klimatische Bedingungen bei etwas<br />

wärmerem Wasser. Eine lJC-Altcrsbestimmung (Barradas 1965) <strong>von</strong> Chidenguele<br />

ergab ein Alter <strong>von</strong> 4090 ± 150 Jahren, was etwa mit <strong>der</strong> holozänen Dünkirchen-<br />

Transgression Europas vergleichbar wäre.<br />

Bei dem ,.g r e s c o s t e i r o“ handelt es sich um einen anorganisch rasch in situ<br />

zementierten Kalkarenit <strong>der</strong> Gezeiten-Zone, besser bekannt unter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

„Beachrock“ (G insburg 1953. St o d d a r t & C ann 1965, S c h ö l te n 1972). Das<br />

Bindemittel ist anfangs vorzugsweise Aragonit, später Kalzit, im einzelnen jedoch<br />

komplexer Natur (vgl. T aylor so Illing 1969). <strong>Die</strong> Zusammensetzung ist lokal unterschiedlich:<br />

<strong>von</strong> relativ hohem Anteil grob- bis mittelkörniger Quarze bis zu mehr<br />

biogenem Detritus; desgleichen wechseln die Korngrößen (L ucas 1967: 32). Der hohe<br />

initiale Gehalt an Aragonit spricht gegen die <strong>von</strong> M ou ra vertretene Ansicht einer<br />

Zementierung durch kapillar aufsteigende Grundwässer. Nach I lling (1954) und C loud<br />

(1962) ist vielmehr eine marine Herkunft des Aragonits anzunehmen. Inwieweit das<br />

auch für die basal zementierten Diinen (bis über 5 m Höhe, Ponta do Ouro, Inhaca,<br />

Inhambane) zutrifft, müßte überprüft werden. Hier dürften kapillar aufsteigendc<br />

Wässer ( p r o m e n a d e rock) eine gewisse Rolle gespielt haben. Dafür spricht etwa<br />

<strong>der</strong> <strong>von</strong> L ucas (1967) festgestellte hohe (Mg-reichc) Kalzit-Gehalt <strong>der</strong> bei Tofo/Inhambanc<br />

hinter dem Küstcudüncn-Wall in exponierter Lage anstehenden zementierten<br />

Detritus-Sande. Entgegen L ucas’ F.instui ung in das Mittelpleistozän haben sie ein<br />

jungpleistozänes Alter. Beide Vorgänge — Bildung des Aragonit-zementiertcn beachrock<br />

in <strong>der</strong> Gezeiten-Zone lind die vorwiegend durch Kalzit bewirkte Verfestigung <strong>der</strong><br />

Diinen in und oberhalb des Spritzwassers — halten heute noch an.<br />

Als jüngste Bildungen treten neben den mächtigen Alluvionen in den während <strong>der</strong><br />

Gamblian-Regression eingetieften und holozän .uifgetiillton Fluß-Tälern vor allem die<br />

hohen, streng küstenparallcl angeordneten Küstendünen-Wälle in Erscheinung. Mit<br />

mehr als 120 m (l’ont.i do Ouro) erreichen sie /.. T. Höhen, die erheblich über dem

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