Die geologische Entwicklung von Süd-Mozambique seit der ...
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scic <strong>der</strong> Unterkreide und die Ammonitcn-Fauna usw. 71<br />
Grundmasse (Calcilutit) ab und <strong>der</strong> Gehalt an Bioklasten zu, d. h. das Energie-Niveau<br />
steigt an. In den höheren Partien herrschen Bruchschill und ganze Schalen vor, wirr<br />
gelagert, ohne jede Sortierung o<strong>der</strong> erkennbare Einregelung. Es handelt sich um einen<br />
schlecht sortierten, mittel- bis grobkörnigen „packstone“, überwiegend aus Bioklasten,<br />
die Zwischenräume verfüllt mit Mikrit und Sparit bei einer hohen intergranularen<br />
Porosität. Lediglich im obersten Bankdrittel herrscht bei den größeren, flachen Schalen<br />
<strong>der</strong> Pectinidae eine schichtparallele Einregelung vor. Große Exemplare <strong>von</strong> Glycymeris<br />
liegen meist in <strong>der</strong> stabileren Normalstcllung „gewölbt oben“ vor. <strong>Die</strong> in dem Schill<br />
teils primär vorhandenen, teils durch Umkristallisation und Lösung <strong>der</strong> biogenen<br />
(aragonitischen) Karbonatgerüste entstandenen Hohlräume wurden sekundär nach einer<br />
frühen Lithifizierung <strong>der</strong> Matrix mit Kalzitkrusten tapeziert. <strong>Die</strong> Fossilreste sind mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> Pectinidae und Ostreidae ais Steinkerne erhalten. Als häufigste Reste<br />
erscheinen neben Glycymeris austroafrican.i und Amusium umfolozianum, Dosinia sp.<br />
Callista cf. erycina, Chlamys uloa, Steinkernen <strong>von</strong> Strombus, Natica und Mitraria,<br />
Terebratulina und Bruchstücke <strong>von</strong> Einzelkorallen, seltener Korallenstöcke. Nach oben<br />
folgt auf die Kalkbank ein gut sortierter, feinkörniger Kalksandstein; er enthält in den<br />
höheren Lagen vereinzelt Reste <strong>der</strong> dickschaligen Ostrea sublinguata. <strong>Die</strong>se Feinsandsteine<br />
werden durch eine jungtertiäre/ahpleistozäne Verebnungsfläche gekappt. Sie zeigen<br />
nicht selten stärkere Verwitterungs- und Karsterscheinungen.<br />
Als Bildungsmilieu dieser detritischen Kalke mag folgendes Modell dienen (Abb. 16).<br />
Vor einer annähernd N —S verlaufenden Küste kam es in einer Flachsee zur <strong>Entwicklung</strong><br />
<strong>von</strong> „patch rcefs“ und <strong>von</strong> einzelnen kleinen, küstenparallelen Barrieren. Biogener<br />
Detritus wurde <strong>von</strong> ähnlich wie heute kiistenwärts gerichteten Strömungen (SE-Passat)<br />
landwärts verfrachtet o<strong>der</strong> in landwärts wan<strong>der</strong>nden Megarippein abgelagert. <strong>Die</strong><br />
Coulinha<br />
D<br />
RioCuevene<br />
Santaca<br />
B<br />
Mabone Tembe<br />
K 0 A<br />
Salomonga<br />
Abb. 16: Querprofil Lcbonibo (Coutinha 2.6.2.15) — Bela Vista (2.6.2.6) Vor einer annähernd<br />
N-S verlaufenden Küste bildeten sieh in einer Flachsee einzelne küsrenparallele Barrieren<br />
(B). Beson<strong>der</strong>s biogener Detritus wurde ähnlich wie heute <strong>von</strong> Strömungen landwärts<br />
verfrachtet bzw. in landwärts wan<strong>der</strong>nden Megarippein abgelagert. <strong>Die</strong> grobkörnigen Detricuskalke<br />
verzahnen lateral mit feinkörnigen Sanden terrigencr Herkunft. In einzelnen, die Fladisee<br />
durchziehenden Kanälen kam es zur Ablagerung <strong>von</strong> mäduigeren Konglomeraten (K.). In den<br />
vor stärkerer Sedimentzufuhr geschützten, mehr seewärts gelegenen Bcreidien entwickelten sich<br />
Algenmatten (..-l). Gegen das Hangende gehen die basalen Kalke in eine W’edisellagcrung sich<br />
rasch än<strong>der</strong>n<strong>der</strong> grober, unsortierter Sandsteine über. <strong>Die</strong> in den Karroo-Vulkaniten steil<br />
ansteigende Küste wird durch Dünen (D) markiert.<br />