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Die geologische Entwicklung von Süd-Mozambique seit der ...

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<strong>seit</strong> <strong>der</strong> Unterkreidc und die Ammonitcn-Fauna usw. 97<br />

zeitliche Einordnung vor allem mittels Artefakten. Zu besseren Ergebnissen gelangte<br />

K o c h (1964) durch Luftbildintcrprctationcn. <strong>Die</strong> nachfolgende Glie<strong>der</strong>ung basiert auf<br />

<strong>der</strong> Auswertung <strong>von</strong> Luftbil<strong>der</strong>n, verbunden mit <strong>der</strong> Kartierung im Gelände, und auf<br />

<strong>der</strong> Einstufung bereits bekannter und neuaufgesammcltcr Werkzeuge. Angesichts <strong>der</strong><br />

l'iir das große Verbreitungsgebiet viel zu kurzen Kartierungszeit und . den spärlichen<br />

bishin-' für <strong>Süd</strong>-<strong>Mozambique</strong> vorliegenden Angaben in <strong>der</strong> Literatur kann es sich hier<br />

nur um eine Arbeitshypothese handeln. Ähnlich wie in <strong>Süd</strong>-Madagaskar (Battistini<br />

19681 dürften auch in <strong>Süd</strong>-<strong>Mozambique</strong> die pleistozänen Meereshochstände das heutige<br />

Niveau nur geringfügig um einige Meter überstiegen haben. Abgesehen <strong>von</strong> einer nur<br />

an <strong>der</strong> heutigen Küste, den dahinterliegcndcn Lagunen und den Flußmündungen verbreiteten<br />

postglazialcn Terrasse in einem 2—3-m-Niveau konnten im Inland nirgends<br />

marine Terrassen, Kliffs o<strong>der</strong> sonstige Spuren einer größeren pleistozänen Transgression<br />

beobachtet werden. <strong>Die</strong> <strong>von</strong> B arradas (1955) postulierten Transgressionen mit <strong>der</strong><br />

Re v ez- (in einem 15— lS-m-Niveau), <strong>der</strong> Magude- (um 50—60 m) und <strong>der</strong><br />

M o a m b a - Terrasse (um 120— 130 m) hielten einer Überprüfung nicht stand.<br />

<strong>Die</strong> Schwierigkeiten einer Glie<strong>der</strong>ung im Inland liegen nicht nur in <strong>der</strong> steten<br />

Wie<strong>der</strong>umlagerung <strong>der</strong> unterschiedlich alten Dünen-Systeme. Es fehlen weitgehend<br />

Terrassen; wo sie ausgebildet sind, lassen sie sich nur über kurze Entfernungen verfolgen.<br />

Es fehlen infolge nahezu vollständiger Entkalkung Fossilien. Ältere Datierungen<br />

<strong>der</strong> Artefakte sind oft zweifelhaft. Das gilt ganz beson<strong>der</strong>s für die als „pebble tools“<br />

angesprochenen Formen ('s. S. 102). Es fehlen vor allem ausreichend gute Aufschlüsse und<br />

für weite Gebiete im nördlichen Teil des Arbeitsgebietes einigermaßen zuverlässige<br />

topographische Karten.<br />

Zum Verständnis <strong>der</strong> küstennah gebildeten, durch die Meeresspiegel-Schwankungen<br />

bedingten Ablagerungen geht man am besten <strong>von</strong> den heutigen Verhältnissen aus. Längs<br />

<strong>der</strong> Küste zieht sich ein schmaler Wall z. T. außerordentlich hoher (über 100 m) weißgelber<br />

Küstendünen. Dahinter reiht sich eine Kette gestreckter, küstenparalleler Lagunen.<br />

Sie sind teils oberflächlich, teils durch Grundwasserströmungen miteinan<strong>der</strong> verbunden.<br />

Sie entwässern vorwiegend küstcnparallel bis zu einem <strong>der</strong> wenigen Durchbrüche des<br />

Dünenwalls. Für die Entstehung dieser Barrieren ist nach O rme (1973) das Zusammenwirken<br />

verschiedener Faktoren verantwortlich, u. a. überwiegend küstenparallel gerichtete<br />

Winde, komplexe küstennahe Zirkulations-Systeme im südwärts fließenden Agulhas-<br />

Strom und eine periodische (saisonale) hohe Sedimentzufuhr vom Inland. Gemäß<br />

folgen<strong>der</strong> Arbeitshypothese läßt sich eine gewisse Großglie<strong>der</strong>ung durchführen.<br />

Während <strong>der</strong> Eiszeiten kam es durch die Bindung des Wassers als Eismassen an den<br />

Folkappen zum Absinken des Meeresspiegels. <strong>Die</strong> steten S- und SE- Winde häuften den<br />

am Strand des zurückweichenden Meeres ausgeblascnen Sand zu weit aufgefächerten,<br />

häufig bogenartig verlaufenden Regressionsdünen-Wällen an. Hinter diesen Wällen in<br />

dem ehemals vom Meer bedeckten ebenen Gelände bildeten sich flache Lagunen, die<br />

allmählich verlandeten. <strong>Die</strong> gleichzeitige, in <strong>Süd</strong>-<strong>Mozambique</strong> allerdings geringfügige<br />

Heraushebung des südafrikanischen Kontinents bewirkte zusätzlich zum niedrigen<br />

Meeresspiegel eine Erhöhung <strong>der</strong> Gefällkurve, so daß während <strong>der</strong> Glazialzeiten die<br />

Müsse in dem eingeebneten Küstenvorland annähernd senkrecht auf die Küste zustrebten.<br />

Beide Faktoren wurden wahrscheinlich noch durch die erhöhte Wasserführung<br />

ährend <strong>der</strong> Pluvialzciten verstärkt.<br />

Aus den Interpluvial-Stadien mit hohem Meeresniveau sind nur die schmalen Wälle<br />

<strong>der</strong> Höchststände erhalten. Da ähnlich wie bei den heutigen KiisteiuUiiien bereits existieruule<br />

Dünen dos vorhergehenden Zvklus überlagert wurden, kam es zur Akkumulation<br />

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