Die geologische Entwicklung von Süd-Mozambique seit der ...
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R. J'OKSTFK. P io i’.i'oloi'.isjio U m w icklung <strong>von</strong> Siul-Mo/.;)ml'ii)n.<br />
im unterenmittleren Jura Madagaskars, einer mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> durchgcnenden marinen<br />
Folge <strong>seit</strong> dem Oberjura lind dem fehlenden karroo-Vulkanismus aul Madagaskar, .»Ile<br />
diese Fakten sprechen gegen entere räumliche Beziehungen und gegen diese Rekonstruktion.<br />
Für die Lage im N gegenüber Somalia. Kenya und Tan/.ania wurde eine liihologisch<br />
ähnliche <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> unteren Karroo-Abfolgen Tansanias mit <strong>Süd</strong>-Madagaskar<br />
(vgl. M c K in l a y 195$) geltem! gemacht; in beiden Gebieten sind Tillite an <strong>der</strong><br />
Basis kohleführen<strong>der</strong> Schichten und ein charakteristischer mariner Ingressions-Horizont<br />
(Kidodi- bzw. Mombasa-Himerland) vertreten. Eine gewisse Übereinstimmung gilt auch<br />
für den mittleren Jura; allerdings mit NW-Madagaskar, wo ebenfalls marines Bajoc./<br />
Bathonian die kontinentale Karroo-Fazies ablöst. Mit dieser Rekonstruktion stimmen<br />
iedoch we<strong>der</strong> die Befunde längs <strong>der</strong> Küste W-Madagascars noch längs des Festlandes<br />
überein; den Ablagerungen <strong>von</strong> mariner Permotrias und <strong>von</strong> Lias fehlen auf dem<br />
gegenüberliegenden Kontinent vergleichbare Sedimente. Das <strong>von</strong> NF. nach S transgredierende<br />
Meer gewinn: in E-Afrika erst ab Bajocian/Bathonian stärker an Einfluß.<br />
Eine Fülle sedimentologischer und fazieller Daten <strong>der</strong> Erdül-Prospektion im<br />
Küsten-Gcbiet <strong>von</strong> Tanzani.i spricht nach K ent (1971) für eine normale <strong>Entwicklung</strong><br />
eines Schelf-Bereichs und gegen ein Scafloor-spreading. Der westliche Teil des Indik<br />
zwischen E-Afrika und den Seychellen wird als struktureller Übergangs-Bereich vom<br />
Kontinent zum Ozean gedeutet. Aufgrund einer Schicht niedriger Geschwindigkeiten<br />
(v. 4,7 —4,8 km/sec) glauben auch Francis et al. (1966) in einem mittels Refraktions-Seismik<br />
vermessenen Profil Kenya—Seychellen unter tertiär./kretazischen Schichten<br />
eine Verbreitung mächtiger Karroo-Sedimentc nach E bis annähernd 45" östlicher Länge<br />
annehmen zu können. Selbstverständlich ist eine solche stratigraphische Aussage auf <strong>der</strong><br />
Basis <strong>von</strong> seismischen Daten problematisch. Aber eine Reihe-weiterer Autoren sprach sich<br />
ebenfalls dafür aus, daß dieser westliche Teil des Indik <strong>von</strong> nicht-ozeanischer Kruste<br />
(v„ über 8,1 sec/km bei ozeanischer Kruste) aufgebaut wird. F lo v e r ^ S trong (1969)<br />
deuten Sandstein-Einschlüsse in Laven <strong>der</strong> Komoren als Karroo-Sedimcnte. Sie schließen<br />
ebenso wie H o l m e s (1965. S. 936) auf die Existenz einer kontinentalen Kruste zwischen<br />
Afrika und Madagaskar. P e p p e r & E v e r h a r d t (1963) kommen anhand <strong>von</strong> Daten <strong>der</strong><br />
Seismik, Bohrungen und Tages-Aufschlüssen bei<strong>der</strong><strong>seit</strong>s <strong>der</strong> Mecresstraße und des<br />
Granit-Vorkommens <strong>der</strong> Insel Juan de Nova zum gleichen Schluß wie bereits D ix e y<br />
(1956). D ix e y interpretiere die Straße <strong>von</strong> <strong>Mozambique</strong> als Teil einer ausgedehnten<br />
Geosynklinale längs <strong>der</strong> Küste E-Afrikas. T a l v a n i (1962) vermutete aufgrund gravimetrischer<br />
Messungen in einen Längsprofil durch den Kanal (S Meßpunkte) ebenfalls<br />
die Existenz kontinental.v Kruste. Neue Ergebnisse aus dem nördlichen Bereich <strong>der</strong><br />
Straße <strong>von</strong> <strong>Mozambique</strong> H h i r t z l e r & B u r r o u g h s 1971) liefern keinerlei Hinweise<br />
auf eine W—E-Drift. V'" die Morphologie noch die magnetischen Anomalien sind<br />
dafür typisch. N ur im XV'-Teil nahe <strong>der</strong> Küste wurde eine N —S-Struktur beobachtet,<br />
die als Transversalverscn:_ojng gedeutet wird, mit einer N —S-Bewegung Madagaskars<br />
gegenüber Afrika <strong>seit</strong> dem :ruhen Känozoikum. <strong>Die</strong> randliche Lage nahe dem Kontinent<br />
und die geringe Erstreckung (etwa längs dem 41°30' östl. Länge und <strong>von</strong> 9° bis 17°<br />
südl. Breite) sprechen eher für eine mehr lokale Bedeutung. <strong>Die</strong>se N —S-Struktur ist<br />
den zahlreichen Horst- und Graben-Strukturen längs <strong>der</strong> Küste <strong>von</strong> Tanzania ( K e n t<br />
et al. 1971) und Nord-<strong>Mozambique</strong> vergleichbar, wo keinerlei Anzeichen größerer<br />
Transversalverschiebungen bekannt sind. <strong>Die</strong> interessantesten und für die jüngere<br />
Geschichte <strong>der</strong> Straße <strong>von</strong> <strong>Mozambique</strong> wichtigsten Ergebnisse sind <strong>von</strong> <strong>der</strong> Auswertung<br />
<strong>von</strong> Leg 25 des Deep Sec*. Drilling Project zu erwarten. Danach ist eine Drift Madagaskars<br />
im Jungmesozoikum/Känozoikum vom Kontinent nach E sehr unwahrscheinlich.