Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse
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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />
Biotoptypenschlüssel, <strong>der</strong> u.a. bessere Differenzierungen in den Biotoptypengruppen <strong>der</strong> Gras-Kraut-<br />
Fluren, <strong>der</strong> Gehölze sowie <strong>der</strong> Forste ermöglicht. Dieser Schlüssel wurde bei allen an<strong>der</strong>en<br />
Biotoptypenkartierungen in den Untersuchungsgebieten des FLB-Projektes sowie auch in weiteren<br />
Gutachten (z.B. OEKOKART 2001, RANA 2002, OEKOKART 2002) angewandt. Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
Biotopkartierung von Kayna-Süd wurden auf diesen neuen Schlüssel umgeschrieben. Weitere<br />
kleinere Än<strong>der</strong>ungen des Schlüssels waren im Zuge dieser Arbeiten lediglich nach Auswertung <strong>der</strong><br />
Kartierung des Sandtrockenrasens Petersroda, für die Biotoptypengruppe <strong>der</strong> Sandtrockenrasen<br />
notwendig. Die letzte vorliegende Fassung des Biotoptypenschlüssels ist somit das Ergebnis<br />
umfangreicher Grundlagenuntersuchungen sowie vielfältiger praktischer Anwendungen bei <strong>der</strong><br />
Biotoptypenkartierung von Braunkohlenbergbaufolgelandschaften in Mitteldeutschland.<br />
Alle Kartierungen wurden im Maßstab 1:5.000 auf <strong>der</strong> Grundlage von Risskarten <strong>der</strong> LMBV<br />
durchgeführt. Einzelne <strong>Teil</strong>flächen in ausgewählten Gebieten wurden zusätzlich im Maßstab 1:2.000<br />
kartiert. Das Hauptproblem bei diesen Arbeiten war die äußerst schwierige Abgrenzung <strong>der</strong> im<br />
Gelände erfassten Biotoptypen in den Karten. Eine gute Orientierung erlaubten lediglich Bereiche mit<br />
stark ausgeprägtem Relief, die in den Risskarten meist sehr gut zu erkennen und zu differenzieren<br />
waren. Die Ausgrenzung verschiedener Biotope auf morphologisch relativ unstrukturierten Flächen<br />
war dagegen praktisch meist unmöglich. Auch die im Rahmen dieses Projektes erfolgte und für<br />
verschiedene Fragestellungen genutzte Einteilung und Auspflockung <strong>der</strong> Untersuchungsgebiete in<br />
100 m - Raster, wie sie für „normale“ Kartierungen viel zu aufwendig und praktisch nicht durchführbar<br />
wäre, erwies sich nicht als wesentliche Orientierungshilfe. Eine wesentliche Hilfe stellen dagegen<br />
aktuelle Luftbil<strong>der</strong> dar. Für den Tagebau Kayna-Süd standen nur relativ alte CIR-Luftbil<strong>der</strong> aus dem<br />
Jahr 1992 zur Verfügung; <strong>der</strong> Zustand des Gebietes im Kartierungsjahr 1999 wies im Vergleich dazu<br />
wesentliche Verän<strong>der</strong>ungen auf (deutlicher Wasseranstieg; große Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Ausdehnung von Röhrichten o<strong>der</strong> Vorwäl<strong>der</strong>n). Dadurch kam es zu größeren Ungenauigkeiten bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung von Lage und Ausdehnung von Biotopen, auch die <strong>Darstellung</strong> des kleinflächigen<br />
Wechsels vieler Biotoptypen war nur sehr eingeschränkt möglich.<br />
Auch die Biotoptypenkartierung <strong>der</strong> Halde Blösien erfolgte auf Grundlage alter CIR-Luftbil<strong>der</strong>.<br />
Allerdings überwiegen in diesem Gebiet Biotoptypen älterer Sukzessionsstadien (Forste, Vorwäl<strong>der</strong>,<br />
Gebüsche sowie ausdauernde Gras-Kraut-Fluren mit hohem Verbuschungsgrad), die nicht so<br />
schnelllebig und damit kurzfristigen Verän<strong>der</strong>ungen unterworfen sind wie die im Tagebau Kayna-Süd<br />
dominierenden „Offenland“-Biotoptypen.<br />
Für die meisten übrigen Gebiete standen bei <strong>der</strong> Kartierung dagegen aktuelle Luftbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> LMBV zur<br />
Verfügung, was ein wesentlich genaueres Arbeiten ermöglichte. Alle erstellten Biotoptypenkarten<br />
wurden digital aufbereitet und zur Auswertung an<strong>der</strong>er <strong>Teil</strong>projekte genutzt.<br />
Insgesamt erfolgte für 9 Untersuchungsgebiete eine Biotoptypenkartierung, wie sie in Tab. 23 im Kap.<br />
3.3 zusammenfassend dargestellt wurde.<br />
Bei den Untersuchungsgebieten handelt es sich zwar überwiegend um Sanierungstagebaue, jedoch<br />
mit z.T. sehr unterschiedlicher Biotoptypenausstattung. Für die 5 flächenmäßig bedeutendsten<br />
Gebiete wurde die Verteilung <strong>der</strong> auftretenden, terrestrischen Biotoptypengruppen prozentual<br />
dargestellt (siehe Abb. 36).<br />
Im Gebiet von Mücheln-Innenkippe dominieren Biotoptypen des Offenlandes. Von allen<br />
Untersuchungsgebieten ist hier <strong>der</strong> Anteil ausgedehnter Rohbodenflächen sowie von Biotop-Mosaiken<br />
(meist ebenfalls mit Rohboden-Anteil) am größten. Größere Flächen werden außerdem von<br />
spontanen Gras-Kraut-Fluren eingenommen. Gebüsche, Vorwäl<strong>der</strong> und Forste spielen dagegen<br />
aktuell eine vergleichsweise geringe Rolle. Die Biotop-Vielfalt des Gebietes und damit auch dessen<br />
hohe naturschutzfachliche Bedeutung, wird weiterhin durch die große Anzahl verschiedener kleiner<br />
bis mittelgroßer Gewässer (Weiher, Kleinsee, z.T. Flachgewässer; siehe Tab. 41) sowie durch die<br />
entwickelten, lokal sehr großflächigen Röhrichte verstärkt.<br />
Auch <strong>der</strong> Tagebau Kayna-Süd wird noch durch Offenlandbiotoptypen geprägt. Allerdings ist hier <strong>der</strong><br />
Anteil an Rohbodenflächen auf Grund <strong>der</strong> weiter fortgeschrittenen Sukzession schon deutlich geringer<br />
als im Gebiet von Mücheln-Innenkippe. Die Fläche <strong>der</strong> spontanen Gras-Kraut-Fluren (ohne<br />
Calamagrostis-Fluren) ist vergleichsweise höher, ebenso die <strong>der</strong> Vorwäl<strong>der</strong>. Außer dem eigentlichen<br />
Tagebaurestsee - allerdings mit großen Flachwasserzonen und noch ausgedehnten,<br />
zusammenhängenden Röhrichtflächen, die wesentlich den naturschutzfachlichen Wert des Gebietes<br />
mitbegründen - gibt es keine Stillgewässer. Vereinzelt sind kleinere Quellrinnsale vorhanden.<br />
Im Untersuchungsbereich Radis-Gremminer Graben (bzw. Modellierungsbereich 'Bachaue') im<br />
Tagebau Golpa-Nord ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Rohbodenflächen bzw. Biotop-Mosaike noch etwas geringer<br />
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