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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

a) NSG Schlauch Burgkemnitz/Muldenstein<br />

25<br />

Triebe /m²<br />

2001 2002<br />

0<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

b) Holzweißig-West/Goitsche<br />

100<br />

Triebe /m²<br />

75<br />

100<br />

75<br />

50<br />

Triebe /m²<br />

50<br />

25<br />

25<br />

0<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29<br />

0<br />

3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Kayna-Süd<br />

c)<br />

Abb. 170 Triebzahlen pro m² von Phragmites australis (Schilf) auf den 5 m x 5 m Transektflächen im NSG Schlauch<br />

Burgkemnitz (Muldenstein), in Kayna-Süd und in Holzweißig-West (Goitsche) im Zeitraum 2001 - 2002.<br />

Entwicklung von Störstellen (Wildschweinsuhlen) in dichten Land-Reitgras-Beständen im<br />

Gegensatz zu ungestörten Flächen und in Abhängigkeit vom Grundwasserstand im NSG<br />

Schlauch Burgkemnitz (Tagebau Muldenstein)<br />

Frische Variante<br />

Arten <strong>der</strong> Zwergbinsengesellschaften (Nanocyperion) können auf geeigneten Standorten<br />

(konkurrenzarme, feuchte und zeitweilig überflutete Flächen) kurzfristig von mechanischen Störungen,<br />

wie sie z.B. auf Truppenübungsplätzen häufig auftreten, profitieren (z.B. BORCHERT et al. 1984,<br />

VON LAMPE 1996, TÄUBER 1994). Wildschweinsuhlen sind im Gegensatz dazu nur kleinräumige,<br />

punktuelle Störungen, die von den Arten schwieriger erreicht werden können. Im Jahr <strong>der</strong> Störung<br />

konnten sich zwei Arten (Krötenbinse - Juncus bufonius und Borstige Schuppensimse - Isolepis<br />

setacea) auf den gestörten Flächen etablieren. Insgesamt kommen in Muldenstein drei<br />

Nanocyperionarten vor (OEKOKART 1997a). Die dritte Art, Illecebrum verticillatum (Quirlige<br />

Knorpelmiere), konnte die Störflächen nicht erreichen.<br />

Die Produktion riesiger Diasporenmengen (VON LAMPE 1996, SALISBURY 1970) und die Ausbildung<br />

sehr langlebiger Diasporenbanken (POSCHLOD 1993, SALISBURY 1970) in Verbindung mit einem<br />

sehr kurzen Lebenszyklus (VON LAMPE 1996) ermöglicht es den Zwergbinsenarten, kurzfristig<br />

geeignete Etablierungsfenster wahrzunehmen. Die Arten können über Wasservögel (SALISBURY<br />

1970) o<strong>der</strong> Wind auf die Untersuchungsflächen gelangen. Auf den Untersuchungsflächen in<br />

Muldenstein gingen die Deckungen <strong>der</strong> beiden etablierten Arten infolge des starken Wasseranstieges<br />

bereits im Folgejahr wie<strong>der</strong> zurück; die Arten konnten im letzten Untersuchungsjahr nicht mehr<br />

aufgefunden werden (Abb. 171).<br />

Ebenfalls bedingt durch den Wasseranstieg (Abb. 173) reduzierte sich im Untersuchungszeitraum die<br />

Deckung <strong>der</strong> dominanten Art Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) sowie <strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>al-/Segetal- und<br />

Grünlandarten sowohl auf den gestörten als auch auf den ungestörten Flächen (Abb. 171). Die<br />

Ru<strong>der</strong>al-/Segetal- und die Grünlandartengruppe setzte sich im Jahre 2000 aus vielen Einzelarten<br />

(gestört: 27; ungestört: 24) mit geringen Deckungen zusammen. Die Artenzahlen dieser beiden<br />

Artengruppen verringerten sich bis zum Jahre 2002 erheblich (gestört: 3 Arten; ungestört: 2 Arten). Im<br />

Gegenzug dazu konnten die Röhrichtarten auf den gestörten Flächen sowohl Artenzahl als auch<br />

Deckung erhöhen; neu etablierten sich das Schilf (Phragmites australis), <strong>der</strong> Lanzett-Froschlöffel<br />

(Alisma lanceolata) und die Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus). Die Gesamtartenzahl <strong>der</strong><br />

Röhrichtarten lag bei acht. Auf den ungestörten Flächen trat das Schilf bislang nicht auf; infolge des<br />

Wasseranstieges konnte z.B. die Glie<strong>der</strong>binse (Juncus articulatus) ihren Deckungsanteil erhöhen und<br />

es kam zur Einwan<strong>der</strong>ung des Lanzett-Froschlöffels und des Schmalblättrigen Rohrkolbens (Typha<br />

angustifolia). Hier traten nur fünf Röhrichtarten auf. Durch die Entstehung offener Wasserflächen<br />

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