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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Staudenfluren feucht-nasser Standorte, Nie<strong>der</strong>moorinitiale und Röhrichte<br />

► Anlage 7.27 Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> feuchten Staudenfluren<br />

► Anlage 7.28 Vegetation <strong>der</strong> feuchten Staudenfluren<br />

Auch im Südraum entwickelten sich auf älteren (> 20 Jahre), feuchten Standorten feuchte<br />

Staudenfluren, die z.T. sehr artenreich sind. Die mittlere Artenzahl dieser Flächen liegt bei 24.<br />

Typisch für diese Vegetationseinheit ist das hochstete Auftreten von Juncus articulatus, J. inflexus,<br />

Eupatorium cannabinum und Cirsium palustre. Alle diese Arten weisen nur geringe mittlere<br />

Deckungsgrade auf und grenzen sich deshalb klar gegen Dominanzbestände, z.B. <strong>der</strong> Juncus-Arten,<br />

ab (vgl. unten). Außerdem weisen viele Vegetationsaufnahmen eine gut entwickelte Baum- und<br />

Strauchschicht aus Birken und verschiedenen Weiden-Arten, beson<strong>der</strong>s Salix cinerea, auf. Dies<br />

deutet zusammen mit dem reichlichen Gehölzjungwuchs in <strong>der</strong> Krautschicht auf eine spätere<br />

Entwicklung von Birken-Grauweiden-Brüchen hin.<br />

Neben diesen Arten <strong>der</strong> feuchten Standorte treten, speziell im Geiseltal, noch etliche Arten frischer<br />

Ru<strong>der</strong>alfluren und Wiesen auf, z.B. Agrostis stolonifera, Taraxacum officinale, Tussilago farfara,<br />

Eqisetum arvense und Calamagrostis epigejos.<br />

Innerhalb dieser feuchten Staudenfluren stellen die Vegetationsaufnahmen aus dem Tagebau<br />

Zechau eine Beson<strong>der</strong>heit dar. Sie sind mit durchschnittlich 14 Arten deutlich artenärmer und haben<br />

mit Eriophorum angustifolium und Equisetum variegatum zwei ausschließlich dort vorkommende<br />

Arten.<br />

An die feuchten Staudenfluren wurden Equisetum palustre-Dominanzbestände angeglie<strong>der</strong>t. Diese<br />

sind aber, an<strong>der</strong>s als im Nordraum, eher selten und wurden nur durch drei Vegetationsaufnahmen<br />

belegt. Die Bestände des Südraumes sind mit durchschnittlich 6 Arten auch deutlich artenärmer als<br />

die des Nordens.<br />

Wie auch im Nordraum wurden lokal sehr stark begrenzt verschiedene Seggen-Dominanzbestände<br />

festgestellt. Alle diese Beständen treten in älteren Tagbauen (> 20 Jahre) auf (z.B. Carex vulpina-<br />

Dominanzbestände in den Tagebauen Deuben, Phönix/Nord und Lochau, ein Carex disticha-Bestand<br />

im Tagebau Lochau).<br />

Dominanzbestände verschiedener Juncus-Arten sind im Südraum relativ weit verbreitet. Dabei<br />

treten Juncus articulatus, J. bufonius und J. effusus größtenteils gemeinsam auf, wobei J. articulatus<br />

die mit Abstand häufigste Art ist. Diese Dominanzbestände sind meist relativ artenreich (im<br />

Durchschnitt 16 Arten). Neben den genannten Juncus-Arten treten mit Lycopus europaeus,<br />

Phragmites australis und Schoenoplectus tabernaemontani einige Röhrichtarten regelmäßiger auf.<br />

Auch Verdichtungszeiger o<strong>der</strong> Arten feuchter, nährstoffreicherer Standorte wie Equisetum arvense,<br />

Tussilago farfara und Agrostis stolonifera sind nicht selten.<br />

► Anlage 7.29 Vegetation <strong>der</strong> Seggen-Dominanzbestände<br />

► Anlage 7.30 Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> Juncus div. spec.-Dominanzbestände<br />

Etwas an<strong>der</strong>s stellen sich die Dominanzbestände von Juncus inflexus dar. Während die zuvor<br />

genannten Juncus-Fluren bereits auf Flächen auftreten, die älter als 20 Jahre sind, kommen Juncus<br />

inflexus-Dominanzbestände erst auf durchschnittlich 53 Jahre alten Flächen vor. Auch die mittlere<br />

Artenzahl ist mit 13 etwas geringer, dafür die Deckung <strong>der</strong> Krautschicht mit durchschnittlich 80%<br />

deutlich höher. Neben Juncus inflexus erreichen auch Cirsium arvense, Eupatorium cannabinum und<br />

Calamagrostis epigejos hohe bis höchste Deckungsgrade und Stetigkeiten.<br />

► Anlage 7.24 Vegetation, Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> Schilf-Röhrichte<br />

Während es im Nordraum relativ wenige und keine ausgedehnten Schilf-Röhrichte gibt, sind diese im<br />

Südraum deutlich weiter verbreitet. Kennzeichnende Art ist einzig Phragmites australis. Daneben<br />

treten nur auf einigen Flächen in Kayna-Süd und Mücheln-Innenkippe Juncus articulatus, J. inflexus,<br />

Cirsium palustre und Epipactis palustris als weitere Feuchtezeiger auf. Die übrige Artenausstattung ist<br />

abhängig vom Alter <strong>der</strong> Fläche, von <strong>der</strong> Höhe des Grundwasserstandes und <strong>der</strong> Dauer des<br />

Grundwassereinflusses.<br />

Je nach Dauer <strong>der</strong> Wassereinflusses können Schilfröhrichte noch viele Trockenheits- und<br />

Frischezeiger enthalten. Erst auf älteren Flächen, die längere Zeit hohen Wasserständen ausgesetzt<br />

waren, fallen die trockenheits- und frischezeigenden Arten endgültig aus.<br />

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