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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Verwertung <strong>der</strong> Ergebnisse für die Naturschutz-, Raum- und Sanierungsplanung<br />

Standortökologische Einnischung <strong>der</strong> Ophioglossaceen<br />

Eine Besiedlung <strong>der</strong> Tagebauflächen erfolgt erst auf 20- bis 30-jährigen Standorten. Bevorzugt<br />

werden nährstoffarme, lichtreiche Kippenflächen mit einer geringen Deckung <strong>der</strong> Kraut- und<br />

Strauchschicht besiedelt (LEBENDER et al. 1999). Sie sind damit in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft typische Arten mittlerer Sukzessionsstadien. Offensichtlich<br />

müssen erst bestimmte Bodenentwicklungen, vor allem die Besiedlung mit geeigneten<br />

Mykorrhizapilzen abgeschlossen sein, damit sich diese Arten etablieren können. Die Prothallien 8<br />

Vorkeime) <strong>der</strong> Ophioglossaceen sind im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Farnen heterotroph und können sich<br />

ohne das Vorhandensein von symbiotischen Pilzen nicht entwickeln (BENNERT 1999).<br />

Auf den Standorten <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft mit Vorkommen von Ophioglossum<br />

vulgatum wurde während <strong>der</strong> Vegetationsperioden 1999 - 2001 mit LiCor-Photosensoren <strong>der</strong><br />

wirksame Anteil <strong>der</strong> photosynthetisch aktiven Strahlung (%PhAR) in den Beständen <strong>der</strong> Art gemessen<br />

(Abb. 204).<br />

PhAR<br />

PhAR%<br />

Abb. 204 Anzahl von Individuen bzw. Trieben von Ophioglossum vulgatum in Abhängigkeit von <strong>der</strong> photosynthetisch<br />

aktiven Strahlung (%PhAR) im Bestand <strong>der</strong> Vorkommen in <strong>der</strong> Bergbaufolgelandschaft<br />

Im Bereich von 36 % bis 64 % PhAR im Bestand sind die höchsten Triebzahlen zu erkennen. Wird<br />

dieser Bereich <strong>der</strong> photosynthetisch aktiven Strahlung über- o<strong>der</strong> unterschritten, nehmen die<br />

Triebzahlen deutlich ab. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bindung <strong>der</strong> Art an lichte Pionierwäl<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Bergbaufolgelandschaft. In <strong>der</strong> unverritzten Kulturlandschaft ist die Art dagegen häufiger in<br />

Offenlandbiotopen (z.B. Feuchtwiesen) zu finden (BENNERT 1999).<br />

Ophioglossum vulgatum besiedelt als feuchteliebende Art bevorzugt grundwassernahe Bereiche bzw.<br />

Substrate mit ausgeglichenem Wasserhaushalt. Die beiden Botrychium-Arten sind allgemein auf<br />

trockeneren Standorten zu finden und meiden zu stark gehölzbestandene Bereiche. Hinsichtlich des<br />

pH-Wertes wird von den Ophioglossaceen ein breites Spektrum von stark sauer bis schwach alkalisch<br />

besiedelt (Abb. 205). In Übereinstimmung mit Untersuchungen in an<strong>der</strong>en Regionen (HUCK 1999,<br />

WOLFF 1987, BREMER 1988) konnte eine Bindung von Botrychium matricariifolium an saure,<br />

sandige Substrate festgestellt und <strong>der</strong> durchschnittlich höhere pH-Wert an den Standorten von<br />

Botrychium lunaria und Ophiglossum vulgatum bestätigt werden. Mit einem Stickstoffgehalt von 0,05 -<br />

0,1 % waren die Kippsubstrate des Wuchsortes sehr stickstoffarm. Botrychium matricariifolium ist auf<br />

<strong>der</strong> Halde 10/35 im Tagebau Goitsche vorzugsweise auf trockenen, sandigem Substraten zu finden;<br />

unmittelbar angrenzende Bereiche mit stark tonigen und damit wasserspeichernden Substraten<br />

wurden von dieser Art nicht besiedelt.<br />

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