24.03.2014 Aufrufe

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Rohboden<br />

niedrig<br />

Grundwasserstand/Staunässe<br />

hoch<br />

pH-Wert Substrat / Sand-Anteile<br />

Schluff-Anteile<br />

pH < 4 / > 70% pH > 4 / < 60% niedrig, pH > 6 hoch<br />

evtl. auch über<br />

Pionierfluren<br />

Pionierfluren<br />

1-15-(> 45) Jahre<br />

Seggenrie<strong>der</strong><br />

15- > 45 Jahre<br />

Schilfröhrichte<br />

1- > 45 Jahre<br />

Silbergras-Pionierfluren und<br />

Sandtrockenrasen<br />

1-30-(> 45) Jahre<br />

Zeit / Diasporenquellen<br />

(Anteil von Calamagrostis epigejos-<br />

Diasporen in Umgebung)<br />

Gras-Kraut-Fluren<br />

(diverse Übergangsformen möglich)<br />

1-30-(> 45) Jahre<br />

Land-Reitgras-Fluren<br />

(1-30-(> 45) Jahre)<br />

verbuschte Gras-Kraut-Fluren<br />

15-30-(> 45) Jahre)<br />

Vorwaldstadien<br />

größtenteils > 30 Jahre<br />

in Abhängigkeit vom Bodensubstrat<br />

und <strong>der</strong> mittleren Feuchtigkeit<br />

diverse Übergangsformen von<br />

Gras-Kraut-Fluren<br />

siehe Cluster 7 ; 1- > 45 Jahre<br />

Abb. 91<br />

Generelles Sukzessionsnetz für die spontane Besiedlung <strong>der</strong> mitteldeutschen Braunkohlenbergbaufolgelandschaft<br />

4.1.3.3.2 Differenzierungsprozesse in den nördlichen und südlichen Tagebauregionen<br />

(Sabine Tischew, Annett Baasch, Anita Kirmer & Jörg Perner)<br />

Auf Grund <strong>der</strong> grundlegenden Unterschiede in den Substratparametern <strong>der</strong> Tagebaue und des<br />

Umlandes sowie <strong>der</strong> daraus resultierenden Artenausstattung des Umlandes und <strong>der</strong> Tagebaue (vgl.<br />

Kap. 4.1.1.1.1) sind für die beiden Tagebauregionen (die nördliche Region mit dem Gräfenhainichen-<br />

Bitterfel<strong>der</strong>-Delitzscher Revier und die südliche Region mit dem Geiseltal und dem Profener Revier)<br />

die Entwicklungsprozesse <strong>der</strong> Vegetation und <strong>der</strong> Biotope zu differenzieren.<br />

Da Rohbodenstandorte für viele Pionierarten wertvolle Lebensräume darstellen (ALTMOOS 1999,<br />

OELERICH 2000) sind die Zeiträume, die für eine pflanzliche Besiedlung <strong>der</strong> Bergbaufolgeflächen<br />

benötigt werden und damit den Verlust dieser Lebensräume bedingen, von großem<br />

naturschutzfachlichen Interesse. Die Entwicklung dieser Standorte soll aus diesem Grund detaillierter<br />

dargestellt werden.<br />

Langfristig stabile Offenland-Ökosystemen (z.B. Sandtrockenrasen) sind durch extreme<br />

Standortbedingungen geprägt. Unter diesen Bedingungen findet eine stärkere Selektion in Richtung<br />

<strong>der</strong>jenigen Arten statt, die an Extremstandorte angepasst sind o<strong>der</strong> einen weiten physiologischen<br />

Toleranzbereich besitzen. Anspruchsvolle Arten haben, selbst wenn sie in <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

Umgebung vorkommen, keine Chance sich auf diesen Flächen zu etablieren. Folglich wird eine<br />

Besiedlung relativ unabhängig von den Diasporenquellen <strong>der</strong> Umgebung und nur durch „Spezialisten“<br />

erfolgen, die gegebenenfalls über größere Distanzen einwan<strong>der</strong>n und sich auf den konkurrenzarmen<br />

Standorten auch dauerhaft etablieren können. Im Folgenden sollen deshalb Standortfaktoren und<br />

Grenzwerte ermittelt werden, die als Filter in diesen Besiedlungsprozessen wirken und für eine<br />

172

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!