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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Demzufolge muss vor allem auf diesen Flächen auf eine optimale Artenzusammensetzung geachtet<br />

werden. In allen Fällen müssen die Zielarten in ausreichen<strong>der</strong> Quantität im Mähgut und im Oberboden<br />

vorhanden sein. Die etablierten Pflanzengesellschaften sollten möglichst keiner Pflege bedürfen.<br />

Gerade im Tagebau gibt es langfristig geeignete Standorte für Pflanzengesellschaften<br />

konkurrenzschwacher Arten. Bei großflächiger Anwendung sollten <strong>Teil</strong>bereiche offen bleiben, um<br />

spontane Prozesse einzubeziehen.<br />

4.2.1.3 Mulchdecksaaten auf Böschungen<br />

(Anita Kirmer)<br />

Im Tagebau Roßbach wurde im Zuge von Sanierungsmaßnahmen auf einem flachgeneigten,<br />

westexponierten Böschungsabschnitt (Neigung ca. 8°) auf Tertiärsubstrat eine Lößdecke von ca. 2 m<br />

Dicke aufgetragen. Der pH-Wert <strong>der</strong> Lößdecke liegt bei 7,5 (in CaCl 2 ). Auf diesem<br />

Böschungsabschnitt wurde von <strong>der</strong> Consultinggesellschaft für Umwelt und Infrastruktur, Halle, eine<br />

Blockanlage mit neun 18 m breiten Streifen angelegt, die im Nordwesten eine Länge von 80 m und im<br />

Südosten von 60 m aufweisen (Abb. 135). Mitte bis Ende September 2000 wurden 20 kg/ha Saatgut<br />

(siehe Tab. 116) in drei Streifen auf mit einer Scheibenegge (3 - 5 cm tief) vorbereiteten Flächen als<br />

Breitsaat (Drillsaat mit hochgezogener Mähschar) eingesät (A - Abb. 135) und mit einer<br />

Cambridgewalze eingewalzt. Anschließend erfolgte eine ca. 3 - 5 cm dicke Mulchauflage mit dem<br />

Schnittgut aus Pflegemaßnahmen von Saaledämmen im Bereich Weißenfels, Naumburg und Bad<br />

Kösen. Das Saatgut wurde im Auftrag <strong>der</strong> Firma Saaten-Zeller in <strong>der</strong> Rhön produziert, das<br />

Samenmaterial stammt aus dem Gebiet Meiningen/Schmalkalden. Die angesäten Arten wurden<br />

vorwiegend hinsichtlich ihrer Eignung für trockene, sonnige Standorte ausgewählt (Arten trockener<br />

Glatthaferwiesen, Halbtrockenrasen, anspruchsloser Ru<strong>der</strong>alfluren, sonniger Säume) und sollten<br />

zudem ästhetischen Ansprüchen genügen (Karthäuser Nelke, Bunte Kronwicke, Saat-Esparsette,<br />

Österreichischer Lein). Arten, wie z.B. die Wilde Möhre, das Tüpfel-Hartheu o<strong>der</strong> das Platthalm-<br />

Rispengras sind in allen Tagebauen häufig zu finden und zeigten damit bereits im Vorfeld eine gute<br />

standörtliche Eignung. Drei weitere Streifen <strong>der</strong> Blockanlage blieben unbehandelt und dienen als<br />

Kontrollflächen (K – Abb. 135).<br />

18m<br />

18m<br />

18m<br />

80m<br />

A1<br />

M1<br />

K1<br />

M2<br />

K2<br />

A2<br />

K3<br />

A3<br />

M3<br />

60m<br />

Abb. 135 Blockanlage im Tagebau Roßbach mit drei Varianten und drei Wie<strong>der</strong>holungen<br />

In jedem Streifen liegen in <strong>der</strong> Hangmitte drei 5 m x 5 m große Dauerflächen. A = Mulchdecksaat mit autochthonem<br />

Saatgut; M = Mähgut aus dem NSG Göttersitz; K = unbehandelte Kontrolle<br />

Auf <strong>der</strong> Blockanlage wurden Mitte Juni 2001 in jedem Streifen drei Dauerflächen mit einer Größe von<br />

5 m x 5 m eingerichtet, auf denen im Sommer 2001 und 2002 Vegetationsaufnahmen mit<br />

prozentgenauer Deckungsschätzung durchgeführt wurden. Die Nomenklatur folgt WISSKIRCHEN &<br />

HAEUPLER (1998).<br />

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