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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Einen gewissen Son<strong>der</strong>fall innerhalb <strong>der</strong> Untersuchungsgebiete stellt <strong>der</strong> Sandtrockenrasen im<br />

Tagebau Goitsche dar. Während die an<strong>der</strong>en bearbeiteten Tagebaue relativ vielfältige<br />

Biotoptypenausstattungen zeigen (siehe Verteilung <strong>der</strong> Untersuchungsflächen auf diverse<br />

Biotoptypengruppen in Tab. 82), ist diese Fläche relativ homogen. Dementsprechend zeigen einige<br />

Arten (Ch. mollis, M. maculatus und P. albopunctata) hier sehr hohe Stetigkeiten.<br />

Parallel zu den Heuschreckenerfassungen wurden auf allen Flächen weitere abiotische und biotische<br />

Parameter ermittelt. Korrelationen zwischen Habitatparametern und dem Auftreten <strong>der</strong> Arten werden<br />

in Kap. 4.1.3.5.3 dargestellt und in das angefügte Analyse-, Bewertungs- und Prognosesystem für die<br />

Bergbaufolgelandschaft – ISABEL - integriert.<br />

Tab. 82<br />

Verteilung <strong>der</strong> Heuschreckenuntersuchungsflächen auf unterschiedliche Biotoptypengruppen<br />

Biotoptypenflächen <strong>der</strong><br />

Untersuchunggebiete<br />

in %<br />

Mücheln-<br />

Innenkippe<br />

Kayna-Süd<br />

Goitsche,<br />

Sandtrockenr.<br />

Golpa-Nord,<br />

Bachaue<br />

Summe<br />

Anzahl Flächen 102 102 22 93 319<br />

Rohbodenstandorte 29,4 13,7 13,6 3,2 15,7<br />

Sandtrockenrasen - - 36,4 3,2 3,5<br />

Gras-Kraut-Fluren 32,4 47,1 36,4 36,6 38,6<br />

Ansaaten 3,9 16,7 - 36,6 17,2<br />

Röhrichte 19,6 7,8 - 2,2 9,4<br />

Pionierwäl<strong>der</strong> 7,8 13,7 4,6 2,2 7,8<br />

Gebüsche 2,0 1,0 4,6 1,1 1,6<br />

Laub-/Nadelforste 4,9 - 4,6 15,1 6,3<br />

4.1.3.4.4 Libellen<br />

Jörg Huth<br />

Innerhalb <strong>der</strong> insgesamt 20 Untersuchungsgebiete <strong>der</strong> Forschungsprojekte FBM und FLB in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts wurden bisher 47 Libellenarten nachgewiesen,<br />

die alle nachweislich o<strong>der</strong> wahrscheinlich bodenständig sind. 44 dieser Arten wurden bei den<br />

aktuellen Untersuchungen (2000/2001) in den sechs Untersuchungsgebieten des FLB erfasst. Im<br />

Vergleich zum Kenntnisstand des FBM bezüglich des Artenspektrums (HUTH 2000) ist durch die<br />

aktuellen Untersuchungen nur eine Art (Leucorrhinia rubicunda) neu hinzugekommen.<br />

In <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts kommen 21 Arten <strong>der</strong><br />

Gefährdungskategorien 1 - 3 <strong>der</strong> Landesliste (MÜLLER 1993, 1996) vor (= 57 %), von denen 12 Arten<br />

aktuell (2000/01) mehrere stabile und individuenreiche Reproduktionsvorkommen haben. Bei sechs<br />

weiteren Rote-Liste-Arten des Landes gibt es gegenwärtig nur ein bedeutendes Vorkommen. Eine Art<br />

(Orthetrum brunneum) hatte 1996 - 98 mehrere bedeutende Vorkommen, die in den letzten Jahren<br />

durch Habitatverlust erloschen sind. Von <strong>der</strong> Roten Liste Deutschlands (OTT & PIPER 1998)<br />

reproduzieren 22 Arten <strong>der</strong> Gefährdungskategorien 1 - 3 und G ( = 50 %) in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts.<br />

Eine Übersicht über die aktuellen Erfassungsergebnisse (2000/2001) im Vergleich zu älteren<br />

Ersterfassungen (FBM und an<strong>der</strong>e Untersuchungen) gibt die Tab. 83. Die Tabelle enthält nur die<br />

zusammengefassten Artenlisten <strong>der</strong> Untersuchungsgebiete. In Anlage 10 finden sich die jahrweisen<br />

Artenlisten <strong>der</strong> Libellenuntersuchungen <strong>der</strong> Einzelgewässer <strong>der</strong> Untersuchungsgebiete mit Angabe<br />

<strong>der</strong> Häufigkeitsklasse und des Nachweisstatus sowie einer kurzen Gewässerbeschreibung. Diese<br />

Listen bilden die Datengrundlage für spätere Wie<strong>der</strong>holungsuntersuchungen im Rahmen eines<br />

Monitorings. Die Daten wurden des Weiteren in eine Datenbankstruktur überführt (dBase-Tabelle mit<br />

Lagekoordinaten <strong>der</strong> Untersuchungsgewässer).<br />

Der ehemalige Tagebau Muldenstein (NSG Schlauch Burgkemnitz, Pappelsumpf) ist das<br />

artenreichste (bisher 44 Arten) und aus naturschutzfachlicher Sicht herausragendste Libellen-<br />

Untersuchungsgebiet. Neun gefährdete Arten haben hier das bedeutendste und drei Arten<br />

(Somatochlora flavomaculata, Sympetrum depressiusculum, Leucorrhinia rubicunda) das einzige<br />

nachgewiesene Reproduktionsvorkommen in <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-<br />

Anhalts.<br />

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