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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Allen Land-Reitgras-Fluren gemeinsam sind neben Calamagrostis epigejos als einziger Kennart<br />

lediglich Hypericum perforatum, Taraxacum officinale und Achillea millefolium als hochstete<br />

Begleitarten mit oft geringen Deckungswerten. Ein großer <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> Bestände weist sehr viele Arten aus<br />

benachbarten Vegetationseinheiten auf.<br />

Die Calamagrostis epigejos-Fluren lassen sich im Nordraum ganz deutlich entlang eines<br />

Feuchtegradienten ordnen. Unmittelbar an Sandtrockenrasen angrenzende o<strong>der</strong> mosaikartig in<br />

Sandtrockenrasen liegende Calamagrostis epigejos-Bestände sind durch einen hohen Anteil an<br />

Sandtrockenrasen-Arten eindeutig charakterisiert. Sie weisen innerhalb <strong>der</strong> Calamagrostis epigejosdominierten<br />

Bestände die geringsten durchschnittlichen Krautschicht- (41 %) und Streuschicht-<br />

Deckungen (43 %) auf. Wie FELINKS (2000) auch in <strong>der</strong> Lausitz feststellte, haben diese trockenen<br />

Land-Reitgras-Fluren einen dreischichtigen Bestandesaufbau: eine gut entwickelte<br />

Kryptogamenschicht, mehrjährige mittelhohe Kräuter und Gräser sowie das Land-Reitgras selbst als<br />

Hochgras. Alle Aufnahmen, die diesen Typ repräsentieren, stammen aus <strong>der</strong> Goitsche.<br />

Auf Standorten mit höheren Ton- und geringeren Sandgehalten sowie etwas höheren pH-Werten (Ø<br />

pH 6,3) entwickelten sich Land-Reitgras-Fluren, die durch Arten frischer Ru<strong>der</strong>al- und<br />

Wiesengesellschaften gekennzeichnet sind. Typische Begleitarten dieser frischen Land-Reitgras-<br />

Fluren sind z.B. Cirsium arvense, Epilobium adnatum, Rubus spec., Solidago canadensis und<br />

Arrhenatherum elatius. Diese Bestände sind deutlich dichter (durchschnittliche Krautschichtdeckung<br />

60 %) und bezüglich <strong>der</strong> Bestandeshöhe homogener. Ein <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> Vegetationsaufnahmen wurde in <strong>der</strong><br />

Goitsche entlang von Wegen o<strong>der</strong> in Senken im Bereich des Sandtrockenrasens angefertigt;<br />

überwiegend stammen die Vegetationsaufnahmen jedoch aus Golpa-Nord, Muldenstein und <strong>der</strong><br />

Tonhalde in <strong>der</strong> Goitsche.<br />

Eine letzte Variante <strong>der</strong> Land-Reitgras-Fluren tritt ausschließlich im Tagebau Muldenstein auf. Hier<br />

gelangten ehemals frische, dichte Land-Reitgras-Dominanzbestände auf relativ nährstoffreichen<br />

Standorten in den Einflussbereich des aufsteigenden Grundwassers, so dass nun ein Artenwechsel<br />

einsetzt: Frischezeiger werden von Wechselfeuchte- und Feuchtezeigern abgelöst. Ganz typisch ist<br />

daher für diese feuchte Variante <strong>der</strong> Land-Reitgras-Fluren das Auftreten von Juncus effusus,<br />

Cirsium palustre, Typha angustifolia, Salix cinerea und Phragmites australis. Das Land-Reitgras zeigt<br />

hier die höchste Vitalität. Die Bestände sind mit durchschnittlich 77 % Krautschicht-Deckung sehr dicht<br />

und hochwüchsig. Bei weiter steigendem Grundwasser ist hier aber ein allmähliches Ausfallen von<br />

Calamagrostis epigejos und eine weitere Zunahme <strong>der</strong> Röhrichtarten zu erwarten.<br />

Weitere, überwiegend ausdauernde Ru<strong>der</strong>algesellschaften<br />

Im Folgenden werden zwei lokal begrenzte, nur auf älteren und nährstoffreicheren Flächen<br />

auftretende Pflanzengesellschaften beschrieben. Diese Bestände nehmen nur kleine Flächen ein.<br />

In den Randbereichen <strong>der</strong> Tagebaue Königsaue und Freiheit IV (Region Bitterfeld-West) haben sich<br />

Arrhenatherum elatius-dominierte hochwüchsige Ru<strong>der</strong>alfluren entwickelt. Diese Bestände sind<br />

sehr artenreich, jedoch treten viele Arten nur in geringer Deckung auf. Neben dem Glatthafer selbst<br />

lassen sich nur wenige weitere Arten mit höheren Stetigkeiten herausarbeiten. Dazu zählen<br />

Calamagrostis epigejos, Achillea millefolium, Poa pratensis und einige an<strong>der</strong>e Frischwiesen- und<br />

Ru<strong>der</strong>alarten.<br />

► Anlage 7.9 Vegetation, Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> Glatthafer-<br />

Dominanzbestände<br />

Eine weitere ausdauernde Ru<strong>der</strong>algesellschaft auf nährstoffreicheren Standorten sind Brombeer-<br />

Gebüsche (Rubus spec., meist Rubus caesius und R. fruticosus). Dichtere Brombeergebüsche<br />

konnten nur in älteren Tagebauen festgestellt werden. Lediglich Calamagrostis epigejos und Carex<br />

hirta treten auf allen Flächen auf. Alle untersuchten Bestände weisen eine dichte Streuschicht auf, die<br />

mittlere Krautschicht-Deckung beträgt 53 %.<br />

► Anlage 7.10 Vegetation, Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> Brombeergebüsche<br />

Staudenfluren feucht-nasser Standorte, Nie<strong>der</strong>moorinitiale und Röhrichte<br />

► Anlage 7.11 Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> Feuchtfluren und Röhrichte<br />

► Anlage 7.12 Vegetation <strong>der</strong> Feuchtfluren und Röhrichte<br />

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