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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Arten schwarz verfärbt aber in seiner Struktur noch erhalten. Oberflächennah hatten sich bei allen<br />

Arten vitale Adventivwurzeln gebildet.<br />

Tab. 154 Wuchsleistung von Rhizomgräsern bei Überstau<br />

Datum<br />

Überflutungsdauer<br />

(Tage)<br />

Datum<br />

Überflutungsdauer<br />

(Tage)<br />

Datum<br />

Überflutungsdauer<br />

(Tage)<br />

Gattung/Art<br />

25.09.01 0 23.01.02 121 22.05.02 240<br />

lebende Triebe lebende Triebe lebende Triebe<br />

Anzahl mittlere Länge Anzahl mittlere Länge Anzahl mittlere Länge<br />

Agrostis stolonifera 65 4 cm 60 7 cm 145 28 cm<br />

Poa compressa 26 16 cm 44 10 cm 113 31 cm<br />

Agrostis gigantea 43 8 cm 56 8 cm 14 21 cm<br />

Calamagrostis epigejos 11 12 cm 30 21 cm 69 42 cm<br />

In <strong>der</strong> Entwicklungsgeschichte haben sich viele Röhrichtarten von ehemals trockenen Standorten an<br />

zeitweise o<strong>der</strong> dauernd überstaute Böden angepasst. Eine wichtige Voraussetzung waren Rhizome,<br />

die neben <strong>der</strong> Luftleitung zu den Wurzeln <strong>der</strong> Speicherung von Reservestoffen dienen. Diese<br />

Reservestoffe ermöglichen den austreibenden Pflanzen im Frühjahr die Distanz zwischen<br />

Gewässergrund und Wasseroberfläche zu überbrücken. Bei ansteigendem Wasserspiegel reagieren<br />

die hauptsächlich untersuchten Arten Typha spec. und Phragmites australis durch Verlängerung <strong>der</strong><br />

Sprossachse. Dabei werden erstaunliche Wuchsleistungen erbracht (Tab. 155). Die größte<br />

Wuchshöhe erreichte Phragmites australis im Tagebau Holzweißig-West mit 4,80 m Gesamtlänge. Bei<br />

diesen Pflanzen lagen nur die obersten 20 cm über dem Wasserspiegel, diese Triebe blieben steril.<br />

Ein wesentlicher Grund für diesen Längenzuwachs dürfte <strong>der</strong> relativ langsame aber stetig steigende<br />

Wasserspiegel sein. Phragmites australis erreicht nach OSTENDORP (1989) im Mai bis Juni<br />

Wachstumsgeschwindigkeiten von 4 cm / d ; gepflanzte Bestände 2 - 3 cm / d (KRUMSCHEID 1987). Diese<br />

Angaben übertreffen den durchschnittlichen Wasseranstieg in Holzweißig-West ( ca. 0,56 cm / d ) um ein<br />

Vielfaches. Die Pflanzen können dem ansteigenden Wasser "davonwachsen". Bei den Beständen in<br />

Holzweißig-West handelt es sich um ehemalige Landröhrichte, die sich an Hangwasseraustritten<br />

ansiedelten. Im September 99 erreichte das aufgehende Wasser die Basis des Schilfbestandes. Zu<br />

Beginn <strong>der</strong> nächsten Vegetationsperiode mussten etwa 2,20 m Wassertiefe überwunden werden. Zur<br />

nächsten Vegetationsperiode waren es bereits 3,60 m, bis zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Messung im November<br />

2001 hatte <strong>der</strong> Bestand seine ursprüngliche Wuchshöhe bei einem Wasserstand von 4,60 mehr als<br />

verdoppelt. In Kayna-Süd betrugen die zu überwindenden Wasserhöhen im gleichen Zeitraum jeweils<br />

maximal 2,20 m.<br />

Tab. 155 Überstautoleranz ausgewählter Röhrichtarten<br />

Gattung/Art<br />

Wasserstand im Beobachtungszeitraum: F 2000 bis H 2001<br />

Tagebau Kayna-Süd<br />

stagnierend<br />

Wuchshöhe in cm (7.11.01)<br />

Restloch Holzweißig-West<br />

Anstieg ca. 4,4 m/a<br />

Wuchshöhe in cm (6.11.01)<br />

Gesamt dav. unter Wasser Gesamt dav. unter Wasser<br />

Großröhrichte<br />

Phragmites australis<br />

min 210 50 125 100<br />

max 340 220 480 460<br />

mittel 277 167 282 231<br />

noch generativ bei: 340 220 365 340<br />

Typha latifolia 105 25<br />

min x x 125 110<br />

max x x 205 130<br />

mittel x x 165 112<br />

Typha angustifolia<br />

min 130 30 x x<br />

max 305 165 x x<br />

mittel 203 85 x x<br />

Kleinröhrichte<br />

Juncus effusus 105 35<br />

min 70 20 x x<br />

max 95 15 x x<br />

mittel 78 18 x x<br />

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