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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Die Vegetationsbedeckung <strong>der</strong> Flächen im Tagebau Goitsche, Sandtrockenrasen bei Petersroda<br />

entsprach einem stark von Land-Reitgras durchsetzten Sandtrockenrasen (vgl. Tab. 133). Neben<br />

Calamagrostis epigejos mit ca. 25 % Deckung und einer Dichte von etwa 90 Halmen pro m² traten fast<br />

ausschließlich Arten <strong>der</strong> Sandtrockenrasen auf. Diese deckten durchschnittlich 18 % <strong>der</strong> Flächen. Als<br />

stetige Arten sind beson<strong>der</strong>s Corynephorus canescens, Helichrysum arenarium, Jasione montana,<br />

Hieracium pilosella und Rumex acetosella zu nennen. Insgesamt wurden auf den 25 m² - Flächen<br />

durchschnittlich 8 Arten festgestellt.<br />

In Kayna-Süd fällt <strong>der</strong> Deckungswert von Calamagrostis epigejos mit 11 % äußerst gering aus. Die<br />

mittlere Dichte des Bestandes betrug auf den Mahdflächen ca. 130, auf den Kontrollflächen 180<br />

Triebe pro Quadratmeter. Schätzfehler und/o<strong>der</strong> eine nicht optimale Flächenwahl können nicht<br />

ausgeschlossen werden. Die Flächen waren mit durchschnittlich 28 Arten pro 25 m² relativ artenreich.<br />

Neben Arten <strong>der</strong> Halbtrockenrasen, wie z.B. Ononis repens, Carlina vulgaris und Inula conyza traten<br />

Rubus caesius, Picris hieracioides, Oenothera biennis, Cirsium arvense und weitere Arten oft<br />

gestörter Standorte stetig auf.<br />

Auf den Flächen im Tagebau Roßbach befanden sich zu Untersuchungsbeginn ausgeprägte Land-<br />

Reitgras-Dominanzbestände. Calamagrostis epigejos deckte durchschnittlich 50 % <strong>der</strong> Flächen und<br />

wies eine Dichte von ca. 228 Trieben pro m² auf. Sehr hohe Deckungen erreichte mit ca. 15 % auch<br />

Rubus caesius. Mit Cirsium arvense, Galium aparine und Equisetum arvense traten weitere Arten oft<br />

gestörter Standorte stetig auf. Die Frischwiesenarten Arrhenatherum elatius und Galium mollugo<br />

deckten zusammen ca. 4 % <strong>der</strong> Flächen. Mit durchschnittlich nur 13 Arten pro 25 m² waren die<br />

Flächen ausgesprochen artenarm.<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> vegetations- und populationsbiologischen Untersuchungen im Tagebau<br />

Goitsche<br />

Abb. 150zeigt für die Jahre 1995 bis 2001 die mittlere Artenzahl auf Mahd- und Kontrollflächen. In<br />

Abb. 151 werden durchschnittliche Deckung und Triebdichte von Calamagrostis epigejos sowie die<br />

Gesamtdeckung <strong>der</strong> Sandtrockenrasenarten in den Jahren 1996 bis 2001 in Diagrammen abgebildet.<br />

Die Ergebnisse des durchgeführten Signifikanztests (U-Test) sind aus Tab. 134 und Tab. 135<br />

ersichtlich.<br />

Im Sommer 1996 unterlagen die Mahdflächen in Petersroda erstmalig <strong>der</strong> Pflegemaßnahme, die in<br />

den beiden Folgejahren wie<strong>der</strong>holt durchgeführt wurde. 1997 gingen die Deckungswerte von<br />

Calamagrostis epigejos von über 30 % im Vorjahr auf durchschnittlich 4 % signifikant zurück.<br />

Ebenfalls erheblich abgefallen ist <strong>der</strong> Streuanteil auf den Flächen. Machte er 1996 noch etwa 25 %<br />

aus, lag er nun durchschnittlich bei 2 %. 1999, ein Jahr nach <strong>der</strong> dritten und letzten Mahd, tendierten<br />

die Deckungen von Land-Reitgras und Krautstreu nahezu gegen Null, und auch in den Folgejahren<br />

2000 und 2001 konnte kein kontinuierlicher Wie<strong>der</strong>anstieg festgestellt werden. Ein ähnlicher, jedoch<br />

zeitlich verzögerter Trend ist hinsichtlich <strong>der</strong> gezählten Land-Reitgras-Triebe zu verzeichnen. Nach<br />

zweimaliger Mahd (1996 und 1997) ist im Jahr 1998 ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen. Die<br />

Anzahl sank um etwa die Hälfte auf ca. 50 Triebe pro Quadratmeter und blieb danach bis zum Ende<br />

<strong>der</strong> Untersuchungen etwa konstant. Trotz des starken Rückgangs von Calamagrostis epigejos konnte<br />

jedoch keine kontinuierliche Deckungszunahme durch die Arten <strong>der</strong> Sandtrockenrasen konstatiert<br />

werden. Die Gesamtartenzahl stieg von durchschnittlich 10 Arten 1996 auf 14 Arten im Jahr 1999 und<br />

fällt dann bis zum Jahr 2001 wie<strong>der</strong> leicht ab.<br />

Parallel zur Entwicklung <strong>der</strong> Land-Reitgras-Bestände auf den Mahdflächen sind auf den ungestörten<br />

Kontrollflächen ebenfalls signifikante Deckungsmin<strong>der</strong>ungen bei Land-Reitgras zu verzeichnen. Die<br />

Rückgänge sind jedoch weniger stark ausgeprägt. So fällt die Deckung 1997 auf durchschnittlich<br />

17 %, bleibt die folgenden Jahre etwa konstant und verringert sich im Jahr 2001 nochmals auf<br />

nunmehr 10 %. Die Anzahl <strong>der</strong> gezählten Triebe von Land-Reitgras reduzierte sich ebenfalls. So<br />

wurden 1996 noch ca. 80 Triebe/m² gezählt, ab dem Jahr 1998 nur noch ca. 60 Triebe. Eine<br />

erhebliche Verringerung <strong>der</strong> Streuschicht erfolgte im Jahr 1999. Die Anzahl <strong>der</strong> auf den Flächen<br />

vorgefundenen Arten erhöhte sich von 9 im Jahr 1996 auf 11 im Jahr 1999 und damit schwächer als<br />

auf den gemähten Flächen. Auf Mahd- und Kontrollflächen zeigt sich eine hohe Standardabweichung<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Artenzahlen, so dass eine signifikant höhere Zunahme an Arten auf den gepflegten<br />

Flächen nicht festgestellt werden kann.<br />

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