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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

auf. Sie sind zusätzlich außerordentlich trocken, zumeist stark sauer sowie auf Grund <strong>der</strong> verstärkten<br />

Festlegung von Phosphor und Stickstoff sehr arm an pflanzenverfügbaren Nährstoffen. Unter diesen<br />

Bedingungen ist auf grundwasserfernen Standorten (> 2 m uF) und/o<strong>der</strong> in Bereichen starker<br />

Hangneigung (> 30 %) vom langfristigen Erhalt <strong>der</strong> Rohbodenstandorte auszugehen, welche<br />

insbeson<strong>der</strong>e für die aktuell vorkommenden Heuschrecken von hohem naturschutzfachlichen Wert<br />

sind (siehe 5.1.6).<br />

6. Mücheln-Innenkippe (Tagebauregion Geiseltal)<br />

► Anlage 26<br />

Entwicklungsprognose für den Tagebaubereich Mücheln-Innenkippe<br />

Die hydrologischen Modelle <strong>der</strong> LMBV geben für das Untersuchungsgebiet einen Endwasserstand<br />

von 98 m über NN an. Das Gebiet zeichnet sich durch ausgesprochen lange und +/- strukturreiche<br />

Uferlinien aus. Infolge <strong>der</strong> Flutung werden alle unterhalb 96 m über NN etablierten Röhrichte verloren<br />

gehen, was nahezu den gesamten, zur Zeit vorhandenen Röhrichtbestand betrifft. Langfristig kann <strong>der</strong><br />

flächenmäßige Verlust jedoch durch die Neubildung von bandartigen Röhrichtbeständen an flachen<br />

und bis mäßig steilen Ufern (< 10 % Neigung) kompensiert werden; großflächige Röhrichte werden<br />

jedoch kaum entstehen. Die vergleichsweise schmalen Röhrichtsäume könnten eventuell einigen Vogelarten<br />

nicht mehr als Habitat genügen (siehe 4.3.3). Den prognostizierten Röhrichtgürteln<br />

nachgelagert kann sich in grundwasserbeeinflussten Bereichen eine differenzierte Feuchtvegetation<br />

wie Sümpfe, Weidengebüsche o<strong>der</strong> teilweise auch Erlen-Bestände (Alnus glutinosa) entwickeln.<br />

Danaeben werden, insbeson<strong>der</strong>e im Norden des Gebietes, innerhalb von Geländemulden vereinzelt<br />

Klein- und Kleinstgewässer mit <strong>der</strong> entsprechenden Feuchtvegetation entstehen können, welche auch<br />

Nie<strong>der</strong>moorarten Entwicklungsmöglichkeiten bieten.<br />

Die nicht unmittelbar vom Grundwasser beeinflussten Bereiche werden zunehmend durch Gehölze<br />

dominiert sein. Im Westen und Süden <strong>der</strong> Innenkippe befinden sich schon heute großflächige<br />

Gehölzbestände und junge Anpflanzungen, welche forstwirtschaftlich genutzt werden.<br />

Für den Großteil <strong>der</strong> aktuell existierenden Vorwäl<strong>der</strong> kann die sukzessive Entwicklung in Richtung <strong>der</strong><br />

für das Mitteldeutsche Trockengebiet typischen Trauben-Eichen-Hainbuchenwäl<strong>der</strong> (Carpinion betuli<br />

Issler 1931 emend. Oberd. 1957) prognostiziert werden. Nur punktuell, auf etwas ungünstigeren<br />

Standorten (sandig-kiesige Substrate, Wasserhaltevermögen gering, basen- und nährstoffärmer) werden<br />

sich Birken-Stieleichen-Wäl<strong>der</strong> (Quercion robori-petraeae Br.-Bl. 1932) entwickeln.<br />

Prognostizierte Anteile <strong>der</strong> Biotoptypen in<br />

Mücheln-Innenkippe<br />

60<br />

Flächenanteil in %<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

34 34<br />

17<br />

7 8<br />

Röhricht Wald Vorwald Offenland Rohboden<br />

Abb. 187 Prozentuale Flächenanteile<br />

<strong>der</strong> für Mücheln-Innenkippe<br />

prognostizierten<br />

Biotoptypen<br />

Derzeit werden die nördlich und östlich gelegenen Halbinseln durch großflächige Rohböden geprägt.<br />

Auf diesen Standorten schreiten allgemeine Besiedlungsprozesse, beson<strong>der</strong>s aber die Gehölzetablierung<br />

auf Grund <strong>der</strong> extremen abiotischen Bodenfaktoren (hohe Kohleanteile > 10 % und/o<strong>der</strong> niedrige<br />

pH-Werte < 4) nur stark verzögert voran. Ein <strong>Teil</strong> dieser Rohböden in grundwassernäheren Bereichen<br />

(1 - 2 m uF) wird dennoch, wenn auch langsam und teilweise nur punktuell, langfristig einer<br />

Vergrasung und/o<strong>der</strong> Verbuschung unterliegen. In diesen Bereichen werden über mehrere Jahrzehnte<br />

Biotopmosaike vorherrschen, in denen Offenlandarten gute Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden. Auf<br />

grundwasserfernen Standorten (> 2 m uF) o<strong>der</strong> in Bereichen hoher Dynamik werden auch langfristig<br />

Offenlandbiotope als Lebensraum für Pionier- und Magerrasenarten erhalten bleiben. In <strong>Teil</strong>bereichen<br />

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