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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Größenklassen: 0 1 2 3 4 5<br />

Knoblauchkröte (n gesamt = 381) n = 128 n = 171 n = 53 n = 25 n = 4 -<br />

Stetigkeit in % 0 7,48 37,50 51,02 59,46 -<br />

Präferenz A - 24,15 - 16,66 13,35 26,87 35,31 -<br />

Präferenz B - 30,33 - 12,27 24,13 15,18 3,30<br />

Kreuzkröte (n gesamt = 244) n = 105 n = 89 n = 26 n = 21 n = 3 -<br />

Stetigkeit in % 53,33 29,21 3,85 4,76 0 -<br />

Präferenz A 18,91 - 5,21 - 30,58 - 29,66 - 34,43 -<br />

Präferenz B 23,63 - 5,52 - 9,47 - 7,42 - 1,23<br />

Die Wechselkröte zeigt nach den Untersuchungen von ALTMOOS (1999) hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Wasserführung eine deutliche Präferenz für Gewässer mit sehr großen Wasserschwankungen bis<br />

hin zur temporären Austrocknung. Dies konnte nicht bestätigt werden, da von <strong>der</strong> Wechselkröte<br />

Gewässer mit geringen Wasserstandsschwankungen bevorzugt wurden (siehe Tab. 90), während<br />

(temporär) austrocknende Gewässer eher gemieden wurden. Ein großer <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> für das aktuelle<br />

Projekt aufgenommenen Laichplätze stammt aus Flachwasserbereichen von Seen o<strong>der</strong> Weihern, die<br />

alle nur relativ geringe o<strong>der</strong> keine Wasserstandsschwankungen aufweisen. Auch die Auswertung von<br />

791 von <strong>der</strong> Wechselkröte besiedelten Gewässern in Ostdeutschland (überwiegend in unverritzter<br />

Landschaft) erbrachte einen Anteil von nur 14,7 % für temporäre Gewässer (SCHIEMENZ &<br />

GÜNTHER 1994).<br />

Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Wechselkröte genutzten Laichgewässer wies keinen Fischbesatz<br />

auf (siehe Tab. 89). Dennoch betrug <strong>der</strong> Anteil von Gewässern mit Fischvorkommen noch 40 %. Die<br />

Hälfte dieser Gewässer verfügte allerdings über ausgeprägte, oft morphologisch o<strong>der</strong> durch<br />

Wasservegetation relativ geglie<strong>der</strong>te Flachwasserzonen, welche den Kaulquappen gewisse Versteckund<br />

Rückzugsmöglichkeiten bieten können.<br />

Tab. 89<br />

Aufteilung aller nachgewiesenen Laichgewässer (nach FBM 1999) von Wechsel-, Knoblauch- und<br />

Kreuzkröte, hinsichtlich des Fischbesatzes in den Gewässern<br />

(* Ausbildung größerer, geglie<strong>der</strong>ter Flachwasserzonen)<br />

Zahl <strong>der</strong> besetzten<br />

Laichgewässer<br />

ohne Fische<br />

Fischbesatz, aber relativer<br />

Schutz im Bereich des<br />

Laichplatzes*<br />

Fischbesatz<br />

Wechselkröte 54 62,96 % 18,52 % 18,52 %<br />

Knoblauchkröte 74 52,70 % 22,97 % 24,32 %<br />

Kreuzkröte 48 92,31 % 1,92 % 5,77 %<br />

ALTMOOS (1999) gibt als ein weiteres wesentliches Kriterium zur Charakterisierung <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

Wechselkröte präferierten Laichgewässer das Alter <strong>der</strong> Gewässer an. Bevorzugt werden nach seinen<br />

Untersuchungen Gewässer mit einem Alter zwischen 3 und 10 Jahren, insbeson<strong>der</strong>e zwischen 6 und<br />

10 Jahren. Bei den aktuellen Untersuchungen wurde auf die Erfassung dieses Parameters verzichtet.<br />

Bei vielen von <strong>der</strong> Wechselkröte genutzten Gewässern ist eine sinnvolle Einstufung des Alters sehr<br />

schwierig. An Seen in Tagebaurestlöchern, wo <strong>der</strong> Wasserspiegel noch steigt, können sich die<br />

Uferstrukturen kurzfristig än<strong>der</strong>n, während durch sekundäre Nutzung (z.B. als Spül- o<strong>der</strong><br />

Badegewässer) die Sukzession an bestimmten Uferbereichen langfristig aufgehalten werden kann.<br />

Selbst Temporärgewässer können sich mehrere Jahre immer wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> selben Stelle neu bilden<br />

und dann relativ vegetationsreich sein. Auch sonst ist es nur selten möglich Informationen über das<br />

genaue Alter von Tagebaugewässern zu bekommen, zumal sich viele Gewässer schon während <strong>der</strong><br />

Abbauphase entwickelt haben.<br />

Die Untersuchungen hinsichtlich bevorzugter Habitatparameter gestatten eine differenziertere<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Ansprüche <strong>der</strong> Wechselkröte an die Laichgewässer (im Vergleich zu FBM 1999).<br />

Deutlich relativiert werden muss die Eignung von Tagebaurestseen. Nur bei Ausbildung größerer, gut<br />

besonnter und wellenschlaggeschützter Flachwasserzonen - vorteilhaft sind auch gering entwickelte<br />

submerse Vegetationsstrukturen - kommen diese als Laichgewässer in Frage. Junge<br />

Tagebaurestseen in noch nicht gefluteten Restlöchern zeichnen sich meist durch entsprechende<br />

Flachwasserbereiche aus und sind in dieser frühen Entwicklungsphase sicher auch wegen des<br />

geringen bis fehlenden Fischbesatzes vorteilhaft für die Wechselkröte. Auch eine Bevorzugung<br />

temporärer Laichgewässer (FBM 1999) lässt sich nach den aktuellen Untersuchungen nicht mehr<br />

generell bestätigen, wenngleich dieser Gewässertyp lokal eine bedeutende Rolle spielen kann<br />

(ALTMOOS 1999; MEYER & GROSSE 1997).<br />

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