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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Die aktuellen Untersuchungen bestätigen die Präferenzen <strong>der</strong> Knoblauchkröte hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Gewässertypen Weiher, Flach- und ausdauern<strong>der</strong> Kleingewässer (FBM 1999), wobei für eine<br />

deutliche Bevorzugung <strong>der</strong> Flachgewässer mehrere Habitatparameter sprechen. Eine Annahme<br />

temporärer Kleingewässer wurde zwar erneut nachgewiesen, allerdings ist von einer relativen<br />

Meidung dieses Gewässertyps auszugehen. Seen kommen nur bei Ausbildung bestimmter<br />

Habitatstrukturen als Laichgewässer für die Knoblauchkröte in Frage.<br />

Die Bevorzugung von Laichplätzen mit reicherer Vegetationsentwicklung und die relative Toleranz<br />

gegenüber Beschattung zeigt, dass die Knoblauchkröte durch fortschreitende Sukzessionsentwicklung<br />

kaum verdrängt wird.<br />

Kreuzkröte<br />

Nach den Ergebnissen des FBM (1999) laicht die Kreuzkröte bevorzugt in temporären<br />

Kleinstgewässern innerhalb von Tagebauen junger Sukzessionsstadien. Selten werden ausdauernde<br />

Gewässer (hauptsächlich Flachgewässer) angenommen.<br />

Bei den aktuellen Untersuchungen lagen die Laichschnüre <strong>der</strong> Kreuzkröte bevorzugt in Wassertiefen<br />

von 0 - 10 cm. Tiefen von mehr als 15 cm wurden gemieden (Abb. 119). Solch geringe Wassertiefen<br />

von weniger als 10 cm, z.T. auch unter 5 cm, wurden schon mehrmals beschrieben (HEMMER &<br />

KADEL 1970, NIEKISCH 1982, SACHER 1986). Diese Gewässer(-bereiche) erwärmen sich meist<br />

sehr schnell, was die Entwicklung <strong>der</strong> Kreuzkrötenlarven beschleunigt. Größere Gewässer, die sowohl<br />

flache als auch etwas tiefere Bereiche aufweisen, sind insgesamt aber günstiger für die Art. An kühlen<br />

Tagen, sowie in den Morgen- und Abendstunden sind tiefere Bereiche etwas wärmer und die Larven<br />

weichen dorthin aus (GROSSE & SCHÖPKE 1992). Ein weiterer, viel entscheiden<strong>der</strong>er Vorteil ist die<br />

Möglichkeit, sich in tiefere Bereiche zurückzuziehen, wenn die flachen austrocknen.<br />

Kreuzkröte<br />

Kreuzkröte<br />

70<br />

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< 5 5-10 10-15 15-20 20-40 40-100<br />

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< 5 5-10 10-15 15-20 20-40 40-100<br />

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W assertiefe Laichplatz (cm)<br />

W assertiefe Laichplatz (cm)<br />

Abb. 119 Präferenzen bei <strong>der</strong> Besetzung des Laichplatzes hinsichtlich <strong>der</strong> Wassertiefe<br />

links: Präferenz A (Präferenz nach <strong>der</strong> Stetigkeit <strong>der</strong> Besetzung von Stellen getrennt für jede Ausprägung)<br />

rechts: Präferenz B (Präferenz nach <strong>der</strong> Anzahl und Verteilung besetzter Stellen)<br />

Klar bevorzugt werden von <strong>der</strong> Kreuzkröte Gewässer ohne Beschattung (siehe Tab. 87), die sich gut<br />

erwärmen. Eine leichte Präferenz wurde für Gewässerbereiche mit flacher Uferneigung festgestellt;<br />

steilere Ufer werden deutlich gemieden (siehe Tab. 91).<br />

Die Untersuchungen zeigen eine deutliche Präferenz <strong>der</strong> Kreuzkröte für Gewässer (-bereiche) mit<br />

gering decken<strong>der</strong> aber vorhandener submerser Vegetation (siehe Tab. 92). Dies wurde<br />

insbeson<strong>der</strong>e innerhalb von Kleinstgewässerkomplexen deutlich. Bei den Vegetationsstrukturen<br />

handelte es sich überwiegend um Arten <strong>der</strong> Flutrasen, wie den Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus<br />

geniculatus), seltener um Binsen. Völlig vegetationslose Bereiche wurden vergleichsweise leicht<br />

gemieden, weisen aber insgesamt eine Stetigkeit von 29 % <strong>der</strong> besetzten Laichplätze auf. Warum die<br />

Kreuzkröte gering deckende Vegetationsstrukturen bevorzugt, ist unklar. Die Laichschnüre <strong>der</strong> Art<br />

werden nur vereinzelt an Pflanzenstrukturen befestigt, so dass hier kein notwendiger Zusammenhang<br />

besteht.<br />

Auch wenn es selten vorkommt, so kann die Kreuzkröte durchaus auch in Flachwasserbereichen über<br />

dichteren, kurzrasigen Vegetationsstrukturen ablaichen, wie es z.B. wie<strong>der</strong>holt in <strong>der</strong> Tagebauregion<br />

Zeitz/Weißenfels/Hohenmölsen beobachtet wurde (FBM 1999). Gleiches wurde auch schon von<br />

HÜBNER (1986) beschrieben.<br />

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