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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

2.1.2 Das Geiseltal<br />

Territorial befindet sich das ca. 90 km² große Geiseltalrevier westlich <strong>der</strong> Kreisstadt Merseburg und<br />

nimmt einen Großteil des mittleren und südlichen Landkreises Merseburg-Querfurt sowie einen<br />

kleinen Zipfel des nördlichen Landkreises Weißenfels ein.<br />

Die Grundzüge <strong>der</strong> Lagerstättenentwicklung lassen sich nach SCHWAB (1993) und<br />

KNOCHENHAUER (1996) folgen<strong>der</strong>maßen charakterisieren. Die bis zu 120 m mächtige<br />

Braunkohlenlagerstätte entstand im Grenzbereich des Merseburger Buntsandsteinsattels im<br />

Nordosten und <strong>der</strong> Freyburg-Naumburger-Muschelkalkmulde im Südwesten. Entlang <strong>der</strong> während <strong>der</strong><br />

alpidischen Auffaltung geschaffenen Störungszonen und infolge aktiver Auslaugungserscheinungen<br />

im unterlagernden Zechsteinsalinar kam es über mehrere Millionen Jahre zu allmählichen<br />

Absenkungen. In diesen Senkungsräumen sedimentierten sich neben Sanden, Tonen und Schluffen<br />

in ausgedehnten und mächtigen Sümpfen sowie Mooren auch organische Materialien, aus denen sich<br />

mit dem Fortschreiten <strong>der</strong> Inkohlungsprozesse die Braunkohle bildete. Die Geiseltalsenke ist dabei in<br />

mehrere, prätertiär angelegte Becken und Schwellen geglie<strong>der</strong>t (u.a. Müchelner Becken, Neumark<br />

Hauptschwelle, Kaynaer Becken, Kaynaer Schwelle, Kayna-Süd Becken, Roßbacher Schwelle,<br />

Roßbacher Becken).<br />

In den kesselartigen Strukturen haben sich in fünf Hauptkohlebildungsphasen die mächtigen Flöze mit<br />

entsprechend eingelagerten Zwischenmitteln gebildet (vgl. Abb. 4). Über den Kohleflözen lagerte eine<br />

quartäre Deckschicht, die als Abraum abgetragen werden musste.<br />

Nachfolgend wird die Abbauentwicklung <strong>der</strong> Tagebaue Mücheln, Kayna-Süd und Roßbach<br />

beschrieben (MIBRAG 1992, MIBRAG 1993, KNOCHENHAUER 1996, FBM 1999). Tab. 3 fasst die<br />

wesentlichen Daten übersichtsartig zusammen und Abb. 5 verdeutlicht die Lage <strong>der</strong> genannten<br />

Abbaufel<strong>der</strong>.<br />

Abb. 4 Geologischer Schnitt durch das Geiseltal (EISSMANN & LITT 1994; in: KRUMBIEGEL & SCHMIDT (1966),<br />

vereinfacht)<br />

Der Kohleabbau setzte im Geiseltal im 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>t im Raum Mücheln und Zöbigker mit<br />

lokal begrenzten Gräbereien ein. Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden kleine Gruben und Tiefbaufel<strong>der</strong><br />

in den Randbereichen mit oberflächennah anstehen<strong>der</strong> Kohle aufgesucht. Zwischen ,1861 und 1907<br />

existierten 4 bis 7 Gruben. Relativ spät setzte im Geiseltal die groß-industrielle Entwicklung ein. Ab<br />

1907 bis 1915 entstanden dann jedoch in kurzer Zeit mehrere, für die damalige Zeit große Tagebaue<br />

(1907 Tagebau Cecilie, 1907 Tagebau Otto, 1911 Tagebau Leonhardt, 1912 Tagebau Pfännerhall,<br />

1913 Tagebau Elise <strong>II</strong>). In dieser Phase bis in die 30er Jahre fällt auch die Verbringung <strong>der</strong><br />

Aufschlussmassen auf insgesamt 6 Großhalden mit 15 bis 75 m Höhe und einer Gesamtfläche von<br />

ca. 5,53 km² (darunter die Halden Klobikau, Blösien und Pfännerhall).<br />

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