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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

4.3.5 Ausgewählte Pflanzenarten und Vegetationseinheiten<br />

(Anita Kirmer & Corinna Wittig)<br />

Nach Beendigung <strong>der</strong> Abgrabungs- und Sanierungsarbeiten kommt es in den<br />

Tagebaufolgelandschaften zu einem Wie<strong>der</strong>anstieg des Grundwassers, <strong>der</strong> je nach Art <strong>der</strong> Sanierung<br />

(natürlicher Wie<strong>der</strong>anstieg o<strong>der</strong> Flutung) schneller o<strong>der</strong> langsamer erfolgt. Infolge dieses<br />

Wie<strong>der</strong>anstieges kommt es an den zukünftigen Uferflächen zu einer drastischen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Vegetation, die sich in den letzten Jahren bis Jahrzehnten entwickelt hat. Auf vier<br />

Untersuchungsflächen (Tab. 157) wurde im Zeitraum 2000 bis 2002 die Reaktion dominanter Arten<br />

und Pflanzengemeinschaften auf den Wasseranstieg untersucht. Dafür wurden im Tagebaugebiet<br />

Goitsche zwei Standorte ausgewählt: zum einen das Südufer des Naturschutzgebietes Paupitzscher<br />

See, zum an<strong>der</strong>en das Südufer des Restloches Holzweißig-West. Des weiteren erfolgten<br />

Untersuchungen im Naturschutzgebiet Schlauch Burgkemnitz (Tagebau Muldenstein) sowie im Südteil<br />

des Tagebaus Kayna-Süd.<br />

Tab. 157 Standortparameter <strong>der</strong> Untersuchungsflächen zum Wasseranstieg (Tagebaugebiet Goitsche: NSG<br />

Paupitzscher See und Holzweißig-West; Muldenstein: NSG Schlauch Burgkemnitz; Tagebau Kayna-Süd).<br />

Muldenstein – NSG<br />

Schlauch<br />

Burgkemnitz<br />

Goitsche – NSG<br />

Paupitzsch<br />

Goitsche –<br />

Holzweißig-West<br />

Kayna-Süd<br />

Entstehung ca. 1961 1963 - 1971 1994 1970 - 1978<br />

Exposition Nord Nord Nord Nordwest<br />

Hangneigung 0 – ca. 0,5° ca. 2° ca. 10° ca. 2°<br />

Substrat (in 2 cm Bodentiefe) sandig-toniger Lehm;<br />

<strong>Teil</strong>bereiche: stark<br />

lehmiger Sand und<br />

sandiger Lehm<br />

lehmiger Sand lehmiger Sand,<br />

sandiger Ton<br />

lehmiger Sand<br />

pH (CaCO 3 ): Spannweiten und<br />

Mittelwerte<br />

Wasseranstieg im<br />

Untersuchungszeitraum<br />

4,6 – 7,2<br />

Mittelwert: 6,8<br />

3,7 – 4,2<br />

Mittelwert: 4,0<br />

2,9 – 4,3<br />

Mittelwert: 3,6<br />

3,9 – 7,4<br />

Mittelwert 5,5<br />

ca. 0,4 m ca. 2 m ca. 2,3 m 1 ca. 0,2 m<br />

1<br />

Stolle 2003, mündl.<br />

Auf allen vier Untersuchungsstandorten wurden zu Beginn <strong>der</strong> Untersuchungen im Jahre 2000<br />

Transekte mit 5 m x 5 m großen Dauerflächen senkrecht zur Uferlinie angelegt. In Muldenstein wurden<br />

zusätzlich in von Wildschweinen gestörten und in ungestörten dichten Land-Reitgras (Calamagrostis<br />

epigejos) - Beständen in einem trockenen und in einem frischen Uferbereich 5 m x 5 m große<br />

Dauerflächen in dreifacher Wie<strong>der</strong>holung eingerichtet. Da die Standorte großflächig homogen sind,<br />

wurde davon ausgegangen, dass gestörte und ungestörte Flächen vor <strong>der</strong> Störung eine ähnliche<br />

Land-Reitgrasdeckung aufwiesen. Durch den starken Wasseranstieg war bis zum Jahr 2002 auch die<br />

trockene Variante stark grundwasserbeeinflußt (mittlerer Wasserstand 0,16 bis 0,35 m unter Flur).<br />

Um Informationen über den Wasserstand unter Flur zu bekommen, wurden an jedem<br />

Versuchsstandort entlang <strong>der</strong> Transekte Messbrunnen eingeschlagen (siehe WITTIG 2003). Am NSG<br />

Schlauch Burgkemnitz wurden nur an den Dauerflächen für die detaillierten Fragestellungen<br />

Messbrunnen aufgestellt, da im Transekt die Wassertiefen zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Vegetationsaufnahmen<br />

mittels Zollstock ermittelt werden konnten. Die Messbrunnen bestehen aus 1 m langen, perforierten<br />

Plastik-Rohren mit einem Durchmesser von 2 cm. Eine Übersicht über die Anzahl <strong>der</strong><br />

Untersuchungsflächen und <strong>der</strong> verwendeten Messbrunnen zeigt Tab. 158. Am Standort Paupitzscher<br />

See wurde für das gesamte Transekt <strong>der</strong> Wasserstand unter Flur anhand <strong>der</strong> gemessenen Werte in<br />

Ufernähe extrapoliert, da Wasserstandsmessungen unter 1 m unter Flur nicht möglich waren. Am<br />

Standort Holzweißig-West wurde im Diagramm die Wassertiefe <strong>der</strong> durch den Wasseranstieg verloren<br />

gegangenen Flächen extrapoliert.<br />

Der Untersuchungszeitraum umfasste drei Vegetationsperioden in den Jahren 2000 bis 2002. In<br />

Muldenstein konnten auf Grund des starken Wasseranstieges nur zwei Vegetationsperioden (2001<br />

und 2002) in die Analysen einbezogen werden, da das im Jahre 2000 eingerichtete Transekt im Jahre<br />

2001 nicht mehr betretbar war. Auf allen Dauerflächen erfolgten einmal jährlich im August<br />

prozentgenaue Vegetationsaufnahmen. Zusätzlich wurden für Phragmites australis in den Jahren<br />

2001 und 2002 die Triebzahlen pro m² ermittelt.<br />

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