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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

integrierten Entwicklung von strukturierten, plausiblen und anwendungsfreundlichen GIS-Systemen<br />

eine große Bedeutung zu. Auch im Zusammenwirken mit Fernerkundungsmethoden ist dabei eine<br />

zunehmende Effizienz in den Arbeitsabläufen zu erwarten.<br />

B – Renaturierungskonzepte zum Erhalt von dynamischen Prozessen und Arten<br />

Ein prozessschutzbezogenes Renaturierungskonzept wird langfristig den Erhalt von<br />

naturschutzrelevanten Pionier- und Offenlandarten nur über die Integration aller Abbauvorhaben<br />

(Sanierungstagebau und aktiver Braunkohlentagebau, Abbau von Sand, Kies, Gesteinen)<br />

gewährleisten. Abbau von Bodenschätzen und an<strong>der</strong>e Störungsregime sind im dicht besiedelten<br />

Mitteleuropa nicht zu vermeiden. Im Rahmen <strong>der</strong> Kompensationsplanung bei Eingriffen in den<br />

Naturhaushalt sollte zukünftig stärker auf die För<strong>der</strong>ung von dynamischen Prozessen durch den Erhalt<br />

o<strong>der</strong> die Gestaltung sowohl einer hohen geomorphologischen Reliefvielfalt als auch einer hohen<br />

Standortheterogenität orientiert werden. Natürliche Wie<strong>der</strong>besiedlungsprozesse müssen dabei<br />

bewusster in die Planungen integriert werden (Ausweisung von Sukzessionsflächen). Dazu sind<br />

gebiets – und ressortübergreifende Renaturierungskonzepte zu entwickeln.<br />

Für den speziellen Fall <strong>der</strong> sachsen-anhaltinischen Braunkohlenbergbaufolgelandschaft ist <strong>der</strong> aktive<br />

Tagebau Profen (MIBRAG) in ein naturschutzfachliches Monitoring des Sanierungstagebaus<br />

(LMBVmbH) einzubinden und es sollten konkrete, naturschutzfachlich untersetzte<br />

Entwicklungskonzepte erarbeitet werden.<br />

C - Konkrete naturschutzfachliche Fragestellungen zur Entwicklung ausgewählter Bereiche in<br />

<strong>der</strong> sachsen-anhaltinischen Bergbaufolgelandschaft<br />

Insbeson<strong>der</strong>e für die Kippen- und Halden-Forste in Schutzgebieten sind Konzepte für die langfristige<br />

Entwicklung notwendig. Das betrifft vor allem Forstflächen mit expansiven neophtytischen Arten, wie<br />

z.B. Roteichenforste, aber auch eingebrachte neophytische Sträucher wie die Ölweide o<strong>der</strong> den (in<br />

Sachsen-Anhalt nicht heimischen) Sanddorn. Ebenso wie im Fall <strong>der</strong> offensichtlich<br />

verjüngungshemmenden Balsam-Pappel werden hier radikale Eingriffe sicherlich nicht zu vermeiden<br />

sein.<br />

Die älteren Robinienforste sind differenziert zu betrachten, da hier <strong>der</strong> relativ hohe Strukturreichtum<br />

und die artenreichen Avizönosen in die Bewertung einbezogen werden müssen. Vor allem im<br />

Böschungsbereich ist <strong>der</strong> unverhältnismäßig hohe Aufwand eines Umbaues in autochthone<br />

Gehölzbestände zu hinterfragen. In Hybrid-Pappelforsten ist oft eine starke Naturverjüngung mit<br />

autochthonen Gehölzarten zu verzeichnen, die einen Umbau oftmals unnötig erscheinen lässt und<br />

damit auch ein volkswirtschaftliches Einsparpotenzial darstellt.<br />

Für die gefährdeten und geschützten Arten Sachsen-Anhalts, für <strong>der</strong>en Bestandeserhalt die<br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft inzwischen entscheidend ist (z.B. Epipactis palustris,<br />

Dactylorhiza incarnata, Equisetum variegatum, Botrychium matricariifolium, Thymelaea passerina,<br />

Liparis loeselii, Brachpieper, Sandohrwurm, Blauflügelige Sandschrecke), sollte eine Konkretisierung<br />

<strong>der</strong> Handlungsoptionen in Hinblick auf Managementpläne und ggf. Aktualisierung des<br />

Schutzgebietskonzeptes vorgenommen werden.<br />

Die aufgeführten naturschutzfachlichen Fragestellungen zur Entwicklung ausgewählter Bereiche<br />

sollten in ein zukünftiges naturschutzfachliches Monitoring <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft<br />

integriert werden.<br />

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