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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Art<br />

nur in Vegetation<br />

mittl. %<br />

Deckungsgrad<br />

Juni<br />

2000<br />

mittl.<br />

Anzahl<br />

Diasporen<br />

Mai-Juli<br />

2000<br />

mittl. %<br />

Deckungsgrad<br />

Sept.<br />

2000<br />

Lepidium spec. 0,01<br />

Lolium perenne 0,01<br />

mittl.<br />

Anzahl<br />

Diasporen<br />

Aug. 2000<br />

bis April<br />

2001<br />

mittl. %<br />

Deckungsgrad<br />

Aug.<br />

2001<br />

mittl.<br />

Anzahl<br />

Diasporen<br />

Juli –<br />

Dez.2001<br />

mittl. %<br />

Deckungsgrad<br />

Okt.<br />

2002<br />

Melilotus officinalis 0,30 0,03<br />

Centaurea stoebe 0,17 0,90<br />

Gypsophila scorzonerifolia 0,01 0,01<br />

Erigeron acris 0,01<br />

Carlina vulgaris agg. 0,01 0,01<br />

Hypericum perforatum 0,01 0,03<br />

Carduus acanthoides 0,01<br />

Deckungsgrad Veg. ges. (%) 6,44 5,54 10,34 20,39<br />

Die Artenzusammensetzung blieb auf den vier Standorten relativ konstant, obwohl in den<br />

Diasporenfallen neue Arten im Eintrag nachgewiesen werden konnten. Diese eingetragenen<br />

Diasporen sind überwiegend Einzelereignisse, d.h. es wurden jeweils nur wenige Diasporen einer Art<br />

in den Fallen gefunden. Nur in Ausnahmenfällen konnten sich über die (nachgewiesenen)<br />

eingetragenen Diasporen auch neue Arten etablieren (z.B. Conyza canadensis, Betula pendula,<br />

Cirsium arvense, Medicago lupulina, Calamagrostis epigejos, Lepidium campestre, Polygonum<br />

aviculare). Damit lässt sich schlussfolgern, dass die Standortbedingungen für die Etablierung einer<br />

Vielzahl von Arten unterschiedlichster Ansprüche zwar prinzipiell geeignet sind, neue Etablierungen<br />

aber nur als Einzelereignisse stattfinden.<br />

Die weitere Ausbreitung bereits etablierter Arten verläuft auf den meisten Flächen ebenfalls stark<br />

verzögert, obwohl von diesen Arten z.T. hohe Samenzahlen produziert werden. Im Gegensatz dazu<br />

konnten sich auf den Flächen des Standortes MI 3 vor allem die bereits auf <strong>der</strong> Fläche<br />

vorkommenden Arten weiter ausbreiten (u.a. Lotus corniculatus, Calamagrostis epigejos, Picris<br />

hieracioides), so dass im Jahr 2002 bereits durchschnittlich 20 % <strong>der</strong> Flächen mit Vegetation bedeckt<br />

waren. Dieser Unterschied wird hauptsächlich auf den geringeren Kohlegehalt <strong>der</strong> Flächen des<br />

Standortes MI 3 zurückgeführt, da sich alle an<strong>der</strong>en Parameter nicht wesentlich von denen <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Flächen unterscheiden. Diese Ergebnisse werden auch durch die multifaktoriellen Analysen<br />

<strong>der</strong> Vegetationsaufnahmen im Geiseltal bestätigt (siehe Abb. 104). Als ein wesentlicher Faktor für die<br />

Verzögerung <strong>der</strong> Vegetationsentwicklung im Südraum wird ein Kohlegehalt von > 10 % abgeleitet. Es<br />

wird dabei ein Zusammenhang zwischen den stark hydrophoben Eigenschaften <strong>der</strong> kohligen<br />

Substrate (schlechte Wasseraufnahme auf Grund hoher Schluff-Anteile) und <strong>der</strong> starken Erwärmung<br />

und Austrocknung auf Grund <strong>der</strong> dunklen Farbe angenommen, da auf ähnlichen Standorten im<br />

Einflussbereich des Grundwassers die Vegetationsbesiedlung wesentlich schneller vonstatten gehen<br />

kann.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage aller in den beiden Forschungsprojekten FBM (1999) und FLB kartierten Biotope<br />

mit ihrer Vegetationsausstattung wurde die zeitliche und standörtliche Differenzierung <strong>der</strong><br />

Hauptbiotoptypen analysiert (zur Methodik vgl. Kap. 2.6, 2.7 und 2.8). Die Hauptbiotoptypen sind im<br />

HISABELH ausführlich charakterisiert (vgl. Kap. 4.1.2.1).<br />

Zu beachten ist bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Daten, dass in den Untersuchungen die höheren<br />

Altersklassen auf Grund des geringeren Flächenumfangs an älteren Sukzessionsflächen in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts unterrepräsentiert sind.<br />

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