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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Anteil <strong>der</strong> kartierten Flächen in %<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0-15 16-30<br />

31-45<br />

>46<br />

Altersklasse<br />

OR (Rohböden) n = 76<br />

KKA (kurzlebige GKF) n = 6<br />

KKP (ausdauernde GKF) n = 201<br />

MMS (Sandmagerrasen) n = 3<br />

MZ (Zwergstrauchheiden) n = 0<br />

B (Binnensalzstellen) n = 4<br />

GKF = Gras-Kraut-Flur<br />

Anteil <strong>der</strong> kartierten Flächen in %<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0-15 16-30<br />

31-45<br />

>46<br />

Altersklasse<br />

KKC ( Calamagrostis-Flur) n = 92<br />

RR (Röhrichte) n = 103<br />

RC (Seggenrie<strong>der</strong>) n = 6<br />

N (Nie<strong>der</strong>moorinitiale) n = 19<br />

HGH (Gebüsche, heimische Arten) n = 4<br />

VP (Pionierwäl<strong>der</strong>) n = 21<br />

Abb. 97<br />

Prozentuales Vorkommen <strong>der</strong> Hauptbiotoptypen in vier Altersklassen – Südraum<br />

Zwergstrauchheiden befinden sich im Mitteldeutschen Raum am Rande ihres deutlich atlantisch<br />

geprägten Verbreitungsschwerpunktes (SCHUBERT 1960). In <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft kommen sie nur im Nordraum vor (vgl. Abb. 96 und Abb. 97).<br />

Eine weitere Ausbreitung wird von einer gewissen Rohhumusakkumulation abhängig sein. Fehlende<br />

Diasporenquellen sind offensichtlich nicht die entscheidende Ursache, da Sodenschüttungen und –<br />

versetzungen mit Heidekrautbeständen sich in <strong>der</strong> Goitsche aktuell auch nur sehr langsam ausbreiten.<br />

Sukzessionswäl<strong>der</strong> sind in <strong>der</strong> nördlichen Tagebauregion bislang deutlich unterrepräsentiert (vgl.<br />

auch Kap. 4.1.2.1). Neben den zeitlich verzögerten Besiedlungsprozessen auf den sandigen und<br />

trockenen Standorten (z.B. Tagebaugebiet Goitsche) ist dafür auch <strong>der</strong> dynamische Prozess des<br />

Grundwasseranstieges und <strong>der</strong> Verlust von bisher etablierten Vorwäl<strong>der</strong>n durch Überstauung bzw.<br />

starke Vernässung zu beachten. Ein weiterer wesentlicher Grund für die geringe Anzahl an<br />

Sukzessions-Vorwäl<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> nördlichen Tagebauregion sind die umfangreichen Aufforstungen und<br />

Graseinsaaten auf den Kippenflächen, die eine Sukzession zu Vorwäl<strong>der</strong>n ausschließen. Die<br />

wenigen existierenden Vorwäl<strong>der</strong> konnten sich vor allem auf Standorten mit höheren Tongehalten<br />

etablieren. Im Südraum, <strong>der</strong> insgesamt durch nährstoffreichere Substrate gekennzeichnet ist, scheint<br />

die Gehölzbesiedlung weniger durch Substratparameter beeinflusst zu werden. Lediglich sehr<br />

trockene, stark kohlehaltige und sehr saure Standorte werden verzögert besiedelt. Auf allen übrigen<br />

Flächen ist die Varianz <strong>der</strong> Standortfaktoren sehr hoch und es muss auf die entscheidende Bedeutung<br />

von Diasporenquellen („first comer – Effekt“) für die Ausprägung <strong>der</strong> ersten Besiedlungsphasen<br />

verwiesen werden (Tabelle in Anlage 15).<br />

Im durch Grund- o<strong>der</strong> Oberflächenwasser beeinflussten Bereich ist im Gegensatz zu den Erfahrungen<br />

aus dem Lausitzer Braunkohlenrevier eine relativ schnelle Besiedlung mit Röhrichten zu verzeichnen<br />

(PIETSCH 1979). Viele <strong>der</strong> Röhrichtarten verfügen über effektive Fernausbreitungsmechanismen (vgl.<br />

Kap. 4.1.1) Die Ausbildung typischer Röhrichtstrukturen erreicht in <strong>der</strong> zweiten und dritten<br />

Altersklasse ihren Höhepunkt. Bemerkenswert ist, dass sowohl im Nord- als auch im Südraum<br />

Röhrichte vorrangig auf schwach sauren bis neutralen Standorten kartiert wurden. Die auf den<br />

Lausitzer Bergbaufolgeflächen häufigen Zwiebelbinsen-Rasen konnten sich nur selten etablieren (vgl.<br />

Kap. 4.1.2.2). Seggenrie<strong>der</strong> benötigen für ihre Entwicklung offensichtlich längere Zeiträume; ihre<br />

typischen Arten werden, im Gegensatz zu den meisten Röhrichtarten, nicht mittels des Vektors Wind<br />

ausgebreitet. Seggenrie<strong>der</strong> wurden bislang nur auf kalkhaltigen Standorten kartiert.<br />

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