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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Vereinzelt angenommen wurden von <strong>der</strong> Kreuzkröte allerdings auch größere, vegetationslose bis -<br />

arme Flachgewässer bzw. weiherähnliche Restgewässer mit größeren Flachwasserzonen, die zwar<br />

mäßige Wasserschwankungen aufweisen, jedoch nicht austrocknen. In <strong>der</strong> unverritzten Landschaft<br />

sind solche vegetationslosen Gewässer kaum zu finden, o<strong>der</strong> sie zeichnen sich durch Fischbesatz<br />

aus. Die in <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft erfassten Gewässer dieses Typs mit<br />

Kreuzkrötenvorkommen waren dagegen meist fischfrei. Unter diesen Umständen sind solche<br />

Gewässer deutlich günstiger für die Art, da die Chancen eines Reproduktionserfolges hier viel größer<br />

sind (keine Gefahr <strong>der</strong> Austrocknung). Allerdings können Dezimierungen <strong>der</strong> Larven durch an<strong>der</strong>e<br />

Prädatoren - wie z.B. die Ringelnatter (während <strong>der</strong> aktuellen Untersuchungen wie<strong>der</strong>holt jagend an<br />

verschiedenen Gewässern beobachtet) - nie ausgeschlossen werden. Beispiele für größere,<br />

ausdauernde Laichgewässer <strong>der</strong> Kreuzkröte in <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-<br />

Anhalts gibt es auf <strong>der</strong> Außenhalde Gröbern, am Rand des Tagebau Golpa-Nord (Bereich Radis-<br />

Gremminer Graben), im Tagebau Muldenstein (ursprünglich vernässte Ackersenke, die nachträglich<br />

noch deutlich weiter ausgeschoben wurde), im Tagebau Domsen, im Tagebau Gröbern o<strong>der</strong> und auf<br />

<strong>der</strong> Halde Phönix-Nord.<br />

Von diesen Gewässern wurden die im Kippen- o<strong>der</strong> Haldenbereich befindlichen (außerhalb des<br />

zukünftigen Endwasserstandes und somit nicht durch Flutung/Grundwasserwie<strong>der</strong>anstieg gefährdet)<br />

als Naturschutzmaßnahme o<strong>der</strong> zur Landschaftsgestaltung angelegt. Die Zahl <strong>der</strong> hier<br />

nachgewiesenen adulten Kreuzkröten (zwischen 50 und 150) war deutlich höher als an den meisten<br />

aktuell noch bekannten temporären Kleingewässern bzw. -komplexen. Die Nutzung größerer und z.T.<br />

auch tieferer Gewässer mit ausdauern<strong>der</strong> Wasserführung durch die Kreuzkröte beschreibt u.a. auch<br />

BEUTLER (1992).<br />

Die Kreuzkröte wurde fast ausschließlich in Gewässern ohne Fischbesatz nachgewiesen (Tab. 89),<br />

wie es insbeson<strong>der</strong>e für alle Temporärgewässer die Regel ist. Größere, ausdauernde Gewässer, mit<br />

geeigneten Habitatstrukturen, können ebenfalls Laichgewässer darstellen, wenn sie keine<br />

Fischvorkommen aufweisen (siehe obiger Abschnitt).<br />

Die aktuellen Untersuchungen bestätigen die Ergebnisse des FBM (1999), welche eine Bevorzugung<br />

vegetationsarmer Temporärgewässer in <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft durch die Kreuzkröte<br />

herausstellen. Die Meidung von emersen Vegetationsstrukturen, beschatteten Bereichen, aber auch<br />

Fischbesatz zeigt indirekt, dass die Art mit fortschreiten<strong>der</strong> Sukzession schnell verdrängt wird.<br />

Angelegte, ausdauernde Gewässer im Kippenbereich mit ausgeprägten Flachwasserzonen können<br />

zeitweise für die Kreuzkröte wertvolle Laichgewässer darstellen, wenn sie fischfrei bleiben.<br />

4.1.3.5.3 Heuschrecken<br />

(Hans-Markus Oelerich)<br />

In den Jahren 2000 bzw. 2001 wurden in vier unterschiedlichen Tagebauen (Mücheln-Innenkippe,<br />

Kayna-Süd, Goitsche - Sandtrockenrasen und Golpa-Nord, vgl. Kap. 4.1.3.4.3) auf insgesamt 319<br />

Flächen Heuschrecken erfasst. Zudem liegen biotische (Vegetationsaufnahmen - Kap. 2.8,<br />

Biotoptypen – Kap. 2.7) und abiotische Parameter vor (siehe Methodik Kap. 2.9.4), die<br />

Korrelationsanalysen ermöglichen.<br />

Deutlich Beziehungen bestehen zwischen dem Auftreten <strong>der</strong> Heuschreckenarten und dem Biotoptyp<br />

<strong>der</strong> Untersuchungsflächen. OELERICH (2000) konnte bereits auf Grund <strong>der</strong> Ergebnisse des<br />

Forschungsverbundes Braunkohlenfolgelandschaften Mitteldeutschlands (FBM) charakteristische<br />

Arten- bzw. Artengruppen für unterschiedliche Biotoptypen (-gruppen) herausstellen. LANDECK &<br />

WIEDEMANN (1998) ermittelten entsprechende Biotoptypenbindungen für die Nie<strong>der</strong>lausitzer<br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft. Durch die aktuellen Untersuchungen wurden die hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Biotoptypenkorrelation auswertbaren Flächen von 235 (aus dem FBM) auf über 540 Flächen erweitert.<br />

In Tab. 94 werden die Arten markiert, die innerhalb <strong>der</strong> Flächen eines Biotoptyps Stetigkeiten von<br />

über 30 bzw. über 60 % aufwiesen.<br />

Durch die hinzugekommenen Flächen des FLB kommt es bei <strong>der</strong> Einstufung <strong>der</strong> charakteristischen<br />

Arten im Vergleich zu OELERICH (2000) zu leichten Verän<strong>der</strong>ungen. So wurden während <strong>der</strong><br />

aktuellen Erhebungen einige Arten wie Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii), das Grüne<br />

Heupferd (Tettigonia viridissima) o<strong>der</strong> die Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera) seltener<br />

erfasst als im Rahmen des FBM-Projektes, an<strong>der</strong>e dagegen (Chorthippus mollis, Oedipoda<br />

caerulescens, Myrmeleotettix maculatus) vergleichsweise häufiger. Dies führte zum <strong>Teil</strong> zur<br />

geringeren bzw. höhern Stetigkeiten und einer entsprechenden Umgruppierung.<br />

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