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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Tagebau Goitsche Tagebau Kayna-Süd Tagebau Roßbach<br />

Calamagrostis epigejos<br />

Zu- und Abnahmen <strong>der</strong> Deckung nach zwei Mahdjahren in %<br />

Zielarten <strong>der</strong>:<br />

STR=Sandtrockenrasen<br />

HTR=Halbtrockenrasen<br />

FW= Frischwiesen<br />

Krautstreu<br />

Abb. 157 Deckungsän<strong>der</strong>ung bei Land-Reitgras, Zielartengruppe und Streu nach zwei Mahdjahren auf den<br />

Untersuchungsflächen in den Tagebauen Goitsche, Kayna-Süd und Roßbach<br />

Ein signifikanter Effekt <strong>der</strong> Mahd auf die Streuschicht konnte auf allen Untersuchungsstandorten<br />

festgestellt werden. Auf den gemähten Flächen in <strong>der</strong> Goitsche und in Kayna-Süd wurde die Streu um<br />

26 % bzw. 47 % erheblich verringert, ohne den Pflegeeingriff blieb sie hingegen konstant. Auf den<br />

Mahdflächen in Roßbach erhöhte sich die Streuschicht zwar leicht um 11 %, blieb damit aber deutlich<br />

unter dem Anstiegsniveau <strong>der</strong> Kontrollflächen mit 43 %.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie legen nahe, dass ein erfolgreiches Mahdmanagement, welches zur<br />

nachhaltigen Zurückdrängung von Calamagrostis epigejos führen sollte, maßgeblich von den<br />

herrschenden Standortfaktoren und somit <strong>der</strong> Produktivität <strong>der</strong> etablierten Bestände abhängig ist. So<br />

konnte eine signifikante Verringerung <strong>der</strong> Land-Reitgras Deckung nur unter den extremen abiotischen<br />

Faktoren auf dem Sandtrockenrasen <strong>der</strong> Goitsche erzielt werden. Bereits die erstmalige Mahd führte<br />

im Folgejahr zu einem erheblichen Deckungseinbruch, von dem sich die Art bis zum Ende <strong>der</strong><br />

Untersuchungszeit nicht erholte. JAKOB et al. (1996) stellten in ihrer Arbeit zur Rolle von<br />

Calamagrostis epigejos in den Sandtrockenrasen des Braunkohlentagebaues Goitsche fest, „...dass<br />

Calamagrostis epigejos diese Standorte auf <strong>der</strong> Suche nach günstigeren Umweltbedingungen nur<br />

„durchwan<strong>der</strong>t“, ohne sich dort dauerhaft zu etablieren...“ (»foraging plants«: SUTHERLAND &<br />

STILLMANN 1988)“. Auf sandigen, nährstoffarmen Böden wächst Land-Reitgras mit <strong>der</strong> von<br />

STÖCKLIN (1992) beschriebenen Explorationsstrategie und bildet relativ geringe Deckungen aus<br />

(JAKOB et al. 1996; REBELE & LEHMANN 2001). Es kann davon ausgegangen werden, dass die Art<br />

auf den sauren, nährstoffarmen Sandböden <strong>der</strong> Goitsche durch die Mahd nachhaltig an<br />

Konkurrenzkraft einbüßt und sich nach dem Verlust von Biomasse nicht vollständig zu regenerieren<br />

vermag.<br />

Weitere Beispiele für eine erfolgreiche Kontrolle <strong>der</strong> Art auf Extrem- bzw. für Calamagrostis epigejos<br />

weniger optimalen Standorten finden sich in <strong>der</strong> Literatur. In einer fünfjährigen Studie über die<br />

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