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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Tiefenprofile mikrobieller Parameter<br />

Das Tiefenprofil mikrobieller Parameter eines Bodens stellt ein sicheres Zeichen für das<br />

Voranschreiten und die Intensität des Bodenbildungsprozesses dar.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> pedogenetischen Entwicklung ist für die untersuchten Standorte auf<br />

Kippsubstraten eine Abnahme mikrobieller Bodenparameter beim Übergang von dem obersten<br />

Zentimeter zu <strong>der</strong> darunter liegenden 1 - 5 cm Tiefe typisch. Die entsprechenden Tiefenprofile sind in<br />

<strong>der</strong> Abb. 61 dargestellt (C mik für die Variante B01, C org (K 2 SO 4 ) für E02, CO 2 für E03 und DHA für<br />

F0201/1 – 5). Während die mikrobielle Biomasse konform <strong>der</strong> Abnahme des C org (K 2 SO 4 )-Gehaltes<br />

sich auf etwa 50 % des Wertes des obersten Zentimeter reduziert, ist bei <strong>der</strong> Bodenatmung und<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> DHA eine Reduzierung um 60 % bzw. 80 % festzustellen. Für den<br />

metabolischen Quotienten qCO 2 für die Variante F0216/1 - 5 ist ein gegenläufiger Tiefengradient<br />

charakteristisch, d.h. dass die spezifische Bodenatmung auch in ungestörten Böden eine<br />

tiefenbezogene Zunahme aufweist. Diese Erhöhung <strong>der</strong> qCO 2 -Werte deutet auf eine Bodenmikroflora,<br />

die dem Stress ausgesetzt ist. In solch einem Zustand wird nahezu die gesamte gewonnene Energie<br />

für die Erhaltung <strong>der</strong> vorhandenen Biomasse und nicht für die Bildung (d.h. Vermehrung) verwendet<br />

(INSAM et al. 1996). So ist <strong>der</strong> qCO 2 in <strong>der</strong> Tiefe 5 - 10 cm um 50 % höher als <strong>der</strong>jenige im obersten<br />

Zentimeter und das bei einer Biomasse, die um 60 % geringer ist. Ähnliche Sachverhalte sind für<br />

Standorte typisch, auf welchen die mikrobiellen Gemeinschaften unter Mangel an Nährstoffen (N, P,<br />

K) und leicht verfügbaren C org -Quellen leiden und damit sich in einer ernährungsphysiologischen<br />

Stresssituation befinden. Kippsubstrate, insbeson<strong>der</strong>e tertiären Ursprungs, sind bekanntlich<br />

nährstoffarme und dazu oft sehr saure Standorte. Das Letztere ist ein weiterer zusätzlicher Streßfaktor<br />

für Bodenmikroflora.<br />

Die mikrobielle Biomasse erreicht sowohl in 0 - 1 cm als auch in 1 - 5 cm Bodentiefe eine beachtliche<br />

Höhe von rund 480 µg C mik g -1 bzw. 240 µg C mik g -1 . Der C mik -Variationsbereich für alle untersuchten<br />

Standorte betrachtet, schließt die Werte zwischen 47 µg C mik g -1 TS und 1001 µg C mik g -1 ein. Der<br />

Mittelwert für die Tiefe 0 - 10 cm beträgt hierbei 216 µg C mik g -1 . Werte gleicher Größenordnung<br />

wurden ebenfalls in langjährigen Untersuchungen landwirtschaftlich genutzter Böden <strong>der</strong><br />

gewachsenen Landschaft (Tschernoseme in Bad Lauchstädt und Etzdorf, BAUM 1994) ermittelt. Die<br />

Bestimmungen <strong>der</strong> C mik -Gehalte erfolgten hier allerdings in den Bodenproben, die aus <strong>der</strong> Tiefe<br />

0 - 20 cm entnommen wurden.<br />

0-1 cm<br />

1-5 cm<br />

5-10 cm<br />

0-1 cm<br />

1-5 cm<br />

5-10 cm<br />

0-1 cm<br />

1-5 cm<br />

5-10 cm<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 (%)<br />

Mikrobielle Biomasse (µg C g )<br />

C org ( µg K2SO 4 - C g )<br />

Bodenatmung ( µg CO 2 - C g )<br />

-1<br />

-1<br />

-1<br />

0-1 cm<br />

1-5 cm<br />

5-10 cm<br />

0-1 cm<br />

1-5 cm<br />

5-10 cm<br />

DHA ( µg TPF g )<br />

qCO 2(mg CO 2- C g Cmikh )<br />

-1<br />

-1 -1<br />

Abb. 61<br />

Tiefenprofile einzelner mikrobieller Parameter (Mittelwerte über alle untersuchten Flächen)<br />

Mikrobielle Biomasse<br />

Werden die C mik -Gehalte auf Bodenvolumen und Fläche kalkuliert so stellt sich heraus, dass auf rund<br />

25 % aller Standorte sich eine mikrobielle Biomasse entwickelt hat, welche mit den C mik -Mengen unter<br />

140 kg C ha -1 in 0 - 10 cm des Oberbodens als „sehr niedrig“ bzw. „niedrig“ bezeichnet werden kann<br />

(Abb. 62).<br />

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