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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

hier auch gute Voraussetzungen für die Bildung kleinflächiger Schwarzerlen-Bruchwäl<strong>der</strong> (Alnion<br />

glutinosae (Malc. 1929) Meijer-Drees 1936) und Großseggenrie<strong>der</strong> (Magnocaricion elatae W. Koch<br />

1926) gegeben.<br />

2. Halde 10/35 – Tonberg (Goitsche, Tagebauregion Bitterfeld)<br />

► Anlage 22 Entwicklungsrognose für den Tagebaubereich Halde 1035<br />

Infolge <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe vom Sommer 2002 wurde das Restloch durch einschießendes<br />

Mul-dehochwasser spontan geflutet und so <strong>der</strong> durch die hydrologischen Modelle <strong>der</strong> LMBV für das<br />

Tage-baugebiet Goitsche prognostizierte Endwasserstand von 75 m über NN vorzeitig erreicht. Das<br />

Unter-suchungsgebiet <strong>der</strong> Halde 10/35 (Tonberg, Tonhalde) ist bereits vollständig von Wasser<br />

umgeben und bildet eine dem Festland vorgelagerte Insel.<br />

Die Halde ist ca. 40 Jahre alt und unterlag seither einer größtenteils ungestörten Sukzession. Auf<br />

Grund <strong>der</strong> Schutzstrategie für das Gebiet (Prozessschutz) und <strong>der</strong> relativ isolierten Lage kann auch in<br />

Zukunft eine weitestgehend ungestörte Vegetationsentwicklung angenommen werden.<br />

Entlang <strong>der</strong> Uferlinie im Grundwassereinflussbereich (0 - 1 m uF) werden sich zukünftig vermehrt<br />

Arten <strong>der</strong> Feuchtvegetation etablieren können und einen +/- schmalen, dem Ufer vorgelagerten Saum<br />

bilden, welcher sich mosaikartig aus Weidengebüschen, Sumpfvegetation, Röhrichten und<br />

stellenweise auch Schwarzerlen-Beständen zusammensetzt. Großflächige Röhrichte werden sich, auf<br />

Grund kaum vorhandener Flachwasserzonen, im unmittelbaren Haldenbereich nicht entwickeln<br />

können. Im südlich angrenzenden Gebiet (Feuchtwald) ist aber von einer weiteren Etablierung und<br />

Ausbreitung <strong>der</strong> Röhrichte auszugehen.<br />

Prognostizierte Anteile <strong>der</strong> Biotoptypen für<br />

Halde 1035<br />

60<br />

55<br />

Flächenanteil in %<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

10 12<br />

Röhricht<br />

Wald (GW-<br />

Einfluss)<br />

Wald (ohne GW-<br />

Einfluss)<br />

23<br />

nicht<br />

prognostiziert*<br />

Abb. 183 Prozentuale Flächenanteile<br />

<strong>der</strong> für die Halde 10/35<br />

prognostizierten<br />

Biotoptypen<br />

(* keine Prognose auf Grund<br />

fehlen<strong>der</strong> Bodendaten)<br />

Der größte <strong>Teil</strong> des pflanzenbestandenen Haldenraums wird aktuell durch unterschiedliche Vorwaldstadien<br />

mit Dominanz <strong>der</strong> Hänge-Birke (Betula pendula) geprägt. Im Unterwuchs treten stellenwei-se<br />

schon heute Gehölze späterer Entwicklungsstadien wie Stiel-Eiche (Quercus robur), Winter-Linde<br />

(Tilia cordata) o<strong>der</strong> Hainbuche (Carpinus betulus) auf. Mit Ausnahme grundwasserferner Standorte (><br />

2 m uF) auf sandigen Substraten werden diese Gehölzarten die Birke sukzessive ersetzen.<br />

Auf grundwasserbeeinflussten Böden (1 - 2 m uF) und/o<strong>der</strong> über wasserstauenden Tonschichten ist<br />

die Entwicklung von Stieleichen-Hainbuchenwäl<strong>der</strong>n (Stellario holosteae-Carpinetum betuli<br />

Oberd.1957) wahrscheinlich.<br />

Im zentralen, nicht grundwasserbeeinflussten <strong>Teil</strong> des Haldenkörpers werden sich auf tonig-lehmigen<br />

Substraten großflächig winterlindenreiche Eichen-Hainbuchenwäl<strong>der</strong> (Carpinion betuli Issler 1931<br />

emend. Oberd. 1957) entwickeln können. Lediglich auf sandigen, grundwasserfernen Mischsubstraten<br />

wird die Hänge-Birke auch langfristig dominieren. Daneben werden vermehrt Wald-Kiefern (Pinus<br />

sylvestris) und/o<strong>der</strong> Eichenarten (Quercus robur, Quercus petraea) auftreten. Langfristig wird für diese<br />

Bereiche, welche <strong>der</strong>zeitig zumeist noch Offenlandcharakter besitzen, über Verbuschungs- und<br />

Pionierwaldphasen die Entwicklung von Birken-Kiefern-Wäl<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> von Birken-Eichen-Wäl<strong>der</strong>n<br />

(Quercion robori-petraeae Br.-Bl. 1932) prognostiziert.<br />

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