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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

<strong>der</strong> Kartiereinheit 7 auf Lehm bereits Regosole dominieren, während die vergleichbare Einheit 10 auf<br />

Ton sich noch weitgehend im Übergangsstadium vom Lockersyrosem zum Regosol befindet.<br />

Das Beispiel <strong>der</strong> Kippe Mücheln in Anlage 4.5 verdeutlicht, dass auch <strong>der</strong> Kohlegehalt einen<br />

entscheidenden Einfluss auf die Dynamik <strong>der</strong> Bodenentwicklung hat. So gehen bei Substraten<br />

gleicher Körnung (z.B. Lehm) hohe Kohlegehalte mit jüngeren Stadien <strong>der</strong> Bodenbildung einher,<br />

während bei niedrigen Kohlegehalten bzw. fehlen<strong>der</strong> Kohle die Bodenentwicklung weiter<br />

fortgeschritten ist.<br />

Zusammenfassend für die untersuchten terrestrischen Kippenstandorte lässt sich folgendes<br />

feststellen:<br />

• Gegenwärtig vollzieht sich auf einem Großteil <strong>der</strong> Flächen <strong>der</strong> Übergang von Kipp-Rohböden<br />

(Lockersyrosemen) zu flachgründigen Kipp-Böden (Regosolen bzw. Pararendzinen). In<br />

Abhängigkeit vom Alter <strong>der</strong> Standorte und von den dominierenden Substraten ist diese<br />

Entwicklung mehr o<strong>der</strong> weniger weit fortgeschritten bzw. <strong>der</strong> Übergang bereits erreicht.<br />

• Bei unterschiedlichen Substraten gleichen Alters weisen innerhalb eines Kippenstandortes<br />

Flächen aus lehmigen Substraten im allgemeinen eine weiter fortgeschrittene Bodenentwicklung<br />

auf als Flächen aus sandigen o<strong>der</strong> tonigen Substraten.<br />

• Hohe Kohlegehalte in den Kippsubstraten bedingen meist eine verzögerte Bodenentwicklung<br />

einher.<br />

Neben den bisher betrachteten terrestrischen Kippenböden sind in <strong>der</strong> Nähe wassergefüllter<br />

Tagebaurestlöcher auch semiterrestrische, im Wesentlichen grundwasserbeeinflusste Böden<br />

vorhanden. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Untersuchungen traten diese im kartierten Gebiet jedoch nur innerhalb<br />

<strong>der</strong> Kippe Kayna Süd mit einem Flächenanteil von 6 % in nennenswerter Größenordnung auf. Hier hat<br />

sich auf unterschiedlichen Kippensubstraten <strong>der</strong> Bodentyp Gley entwickelt.<br />

Ausblick<br />

Die zukünftige Bodenentwicklung im Bereich <strong>der</strong> untersuchten Kippenstandorte wird hauptsächlich<br />

durch folgende Prozesse bestimmt:<br />

• Die zunehmende Humusakkumulation wird dazu führen, dass <strong>der</strong> Übergang von Kipp-Rohböden<br />

(Lockersyrosemen) zu Regosolen bzw. Pararendzinen weiter voranschreitet.<br />

• Die Zeitdauer bis zum Abschluss dieses Übergangsstadiums ist für die einzelnen Kippenstandorte<br />

alters- und substratspezifisch.<br />

Nutzungsän<strong>der</strong>ungen, z.B. landwirtschaftliche Acker- o<strong>der</strong> Grünlandnutzung würden die<br />

Humusakkumulation und die pedogene Gefügebildung im Bearbeitungshorizont beschleunigen<br />

(SCHRÖDER et al. 1998). Dadurch würde auch die Substrathomogenisierung begünstigt.<br />

• Durch das im Untersuchungsgebiet herrschende Klima wird es zu einer fortschreitenden<br />

Entkalkung <strong>der</strong> carbonathaltigen Substrate, beginnend von <strong>der</strong> Oberfläche in zunehmende Tiefe,<br />

kommen. Dieser Prozess wird sich jedoch langsam und über einen sehr langen Zeitraum<br />

vollziehen. (Zum Vergleich: Die Entkalkung <strong>der</strong> ausgangs <strong>der</strong> Weichseleiszeit im mitteldeutschen<br />

Raum abgelagerten Lößdecke mit ca. 10 - 15 % CaCO 3 bis in eine Tiefe von ca. 6 - 8 dm vollzog<br />

sich im Verlaufe von rund 10.000 Jahren.)<br />

• Durch den natürlichen und (durch Flutung) künstlichen Grundwasseranstieg wird es zukünftig an<br />

den Rän<strong>der</strong>n des Wasserflächen zur Herausbildung sekundärer semiterrestrischer Böden<br />

kommen, <strong>der</strong>en weitere Entwicklung im Wesentlichen durch das Grundwasser geprägt wird.<br />

• Auf lehmigen und tonigen Kippenstandorten sind insbeson<strong>der</strong>e in ebenen und eingesenkten<br />

Reliefpositionen Staunässeerscheinungen zu erwarten (SCHRÖDER et al. 1998).<br />

Bei allen genannten Entwicklungen kommt den Wechselwirkungen mit den Pflanzenbeständen und<br />

Bodentiergemeinschaften eine wichtige Bedeutung zu. Insbeson<strong>der</strong>e die Humusakkumulation hängt<br />

sowohl von Menge und Qualität <strong>der</strong> Bestandesabfälle als auch von <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Bodenorganismen ab. Gleichzeitig läuft <strong>der</strong> bodenbildende Prozess <strong>der</strong> Mineralisierung unter starker<br />

Beteiligung <strong>der</strong> Bodenlebewesen ab. Rückkoppelnd för<strong>der</strong>n zunehmende Humusakkumulation und<br />

Mineralisation ihrerseits die Entwicklung <strong>der</strong> Vegetation und <strong>der</strong> Bodenorganismen, wodurch sich ein<br />

sukzessiv erweitern<strong>der</strong> Kreislauf schließt.<br />

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