24.03.2014 Aufrufe

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ergebnisse und Diskussion<br />

(MEYER & GROSSE 1997) sowie die noch bestehenden Vorkommen im Tagebau Muldenstein (beide<br />

Tagebauregion Bitterfeld) zu werten. In den übrigen, von <strong>der</strong> Muldeaue weiter entfernt liegenden<br />

Tagebauen im westlichen <strong>Teil</strong> dieser Tagebauregion wurden keine Laubfrösche nachgewiesen.<br />

Laut Datenspeicher des LAU gibt es mehrere Laubfrosch-Nachweise aus <strong>der</strong> Tagebauregion Amsdorf<br />

(keine Bestätigung im Rahmen <strong>der</strong> Untersuchungen des FBM bzw. FLB). Die nächsten Vorkommen<br />

im unverritztem Umland sind nur ca. 1,5 km entfernt (laut Datenspeicher LAU ist <strong>der</strong> Laubfrosch<br />

häufig im Gebiet des ehemaligen Salzigen See), so dass von diesem Gebiet ausgehend eine<br />

Besiedlung <strong>der</strong> Tagebauregion angenommen werden könnte.<br />

Zum <strong>Teil</strong> sehr isoliert liegen die Nachweispunkte einzelner o<strong>der</strong> weniger rufen<strong>der</strong> Laubfrösche (kein<br />

Reproduktionsnachweis !) aus <strong>der</strong> Tagebauregion Zeitz/Weisenfels/Hohenmölsen. Es lässt sich nicht<br />

sagen, von welchen (ehemaligen ?) Vorkommen im Umland die Besiedlung erfolgte. Die wenigen<br />

nächsten, aktuell bekannten Nachweispunkte des Laubfrosches im Umland sind über 3 km entfernt;<br />

die Bundesstraße 2 liegt als Ausbreitungshemmnis dazwischen. Dadurch scheint es eher fraglich, ob<br />

weitere Tiere aktiv einwan<strong>der</strong>n und so eine stabile Population aufbauen können.<br />

Zu weit von den Laubfrosch-Verbreitungszentren entfernt ist die Tagebauregion Gräfenhainichen. Ein<br />

einzelnes, individuenarmes Vorkommen am Westrand <strong>der</strong> Tagebauregion, reichte offensichtlich bisher<br />

nicht aus, um die 2,5 km entfernten, nächstgelegenen, potenziell geeigneten Tagebaugebiete zu<br />

besiedeln.<br />

Am weitesten abgelegen von den nächsten aktuellen Laubfroschvorkommen im Umland (in <strong>der</strong> Saale-<br />

Aue, über 7 km entfernt) ist die Tagebauregion Geiseltal. Trotz geeigneter Laichgewässer fehlt die Art<br />

in <strong>der</strong> gesamten Tagebauregion.<br />

Auch <strong>der</strong> Moorfrosch weist in <strong>der</strong> Braunkohlebergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts eine auffällig<br />

regional begrenzte Verbreitung mit Vorkommensschwerpunkten im Gebiet <strong>der</strong> Elster-Saale-Aue<br />

(Tagebauregion Halle-Ost), in <strong>der</strong> Muldeaue (Bereich um den Tagebau Muldenstein) sowie dem<br />

Bereich <strong>der</strong> Dübener Heide (Tagebauregion Gräfenhainichen, einschließlich Tagebauraum<br />

Bergwitzsee) auf. In den genannten 3 Naturräumen ist die Art relativ verbreitet und hat von dort sicher<br />

die angrenzenden Tagebaue besiedelt.<br />

Dagegen fehlt <strong>der</strong> Moorfrosch trotz potenziell geeigneter Laichgewässer in den gesamten<br />

Tagebauregionen Geiseltal, Zeitz/Weißenfels/Hohenmölsen, dem westlichen Abschnitt <strong>der</strong><br />

Tagebauregion Bitterfeld sowie <strong>der</strong> Tagebauregion Amsdorf. Zumindest für die beiden erstgenannten<br />

Gebiete scheint - ausgehend von <strong>der</strong> sehr großen Entfernung zu den nächsten aktuell bekannten<br />

Vorkommen im Umland - auch zukünftig eine Ansiedlung <strong>der</strong> Art unwahrscheinlich. Bekannt sind<br />

Wan<strong>der</strong>ungsleistungen des Moorfrosches von bis zu 1 (2) km (GÜNTHER & NABROWSKY 1996). Die<br />

nächsten <strong>der</strong>zeitigen Vorkommen im Umfeld <strong>der</strong> Tagebauregion Geiseltal liegen - wie beim<br />

Laubfrosch - in <strong>der</strong> Saaleaue und sind, abgesehen von <strong>der</strong> großen Entfernung (ca. 6 km), auch noch<br />

durch die B 91 sowie Industrie- und Siedlungsgebiete von <strong>der</strong> Tagebauregion relativ isoliert.<br />

Mindestens 14 km entfernt sind die nächsten in Sachsen-Anhalt bekannten Moorfrosch-Vorkommen<br />

im Umland potenzieller Laichgewässer im westlichen <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> Tagebauregion<br />

Zeitz/Weißenfels/Hohenmölsen. Näher liegen möglicherweise Vorkommen in Sachsen (Elsteraue).<br />

Diese wären jedoch auch noch ca. 6 km entfernt, so dass ein aktives Einwan<strong>der</strong>n des Moorfrosches<br />

unwahrscheinlich ist.<br />

Denkbar wäre eine zukünftige Besiedlung <strong>der</strong> nördlichen <strong>Teil</strong>abschnitte <strong>der</strong> Tagebauregion Amsdorf.<br />

In einer Entfernung von ca. 1,5 km (Gebiet des ehemaligen Salzigen See) gibt es dort laut<br />

Datenspeicher des LAU mehrere Moorfroschvorkommen. Wesentliche Ausbreitungshemmnisse liegen<br />

nicht zwischen beiden Gebieten.<br />

4.1.1.2.2 Libellen<br />

(Jörg Huth)<br />

Im Vergleich zu vielen an<strong>der</strong>en Insekten sind Libellen sehr mobil. Die Mobilität ist jedoch von Art zu<br />

Art verschieden. Gute Flieger sind vor allem Großlibellen, insbeson<strong>der</strong>e Edellibellen (Aeshnidae) und<br />

Falkenlibellen (Corduliidae). Weniger flugtüchtig sind Kleinlibellen (Zygoptera) und Segellibellen<br />

(Libellulidae). Insbeson<strong>der</strong>e Großlibellen können durch gerichtete und ungerichtete Wan<strong>der</strong>ungen in<br />

großen Höhen und visuelle Habitatsuche (STERNBERG & BUCHWALD 1999) auch isoliert liegende<br />

Lebensräume erreichen und besiedeln. Bei Kleinlibellen ist vor allem über eine passive Verbreitung<br />

(z.B. über Windströmungen) die Überwindung großer Distanzen möglich.<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!