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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

• die Auffüllung <strong>der</strong> ehemaligen und im Zuge <strong>der</strong> Grundwasserabsenkung trockengefallenen<br />

Grundwasserleiter im umgebenden Gebirge <strong>der</strong> Tagebaue;<br />

• die Anbindung an das Vorflutsystem (LMBV 1995).<br />

Diese Prozesse sind in allen Sanierungstagebauen Mitteldeutschlands entwe<strong>der</strong> in vollem Gange<br />

o<strong>der</strong> bereits abgeschlossen. Den <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong> Flutung und die weiteren zeitlichen Planungen<br />

verdeutlicht Tab. 9.<br />

Tab. 9 Zeitliche Entwicklung <strong>der</strong> Flutung in den untersuchten Tagebauen (in: LMBV 1999)<br />

Tagebausee Flutungsbeginn Flutungsende<br />

Wasserzuführung<br />

aus:<br />

Seewasserspiegel<br />

(in m NN)<br />

Holzweißig-West 1998 2014 keine +78,0<br />

Paupitzsch 1994 2015 keine +77,0<br />

Goitsche 1998 2002 Mulde +75,0<br />

Muldenstein 1975 1976 Mulde +79,2<br />

Golpa-Nord 1999 2002 Mulde +78,6<br />

Geiseltal (Mücheln) 2002 2008 Saale +98,0<br />

Kayna-Süd 1996 1999 Filterbrunnen +98,0<br />

Roßbach nicht vor 2025<br />

Im Forschungsverbund FLB wurden keine geson<strong>der</strong>ten hydrologischen Untersuchungen<br />

vorgenommen. Dennoch sind die Flutungsabläufe im Hinblick auf die Entwicklung und Prognose <strong>der</strong><br />

Bergbaufolgelandschaften von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung und fanden als Basisinformationen<br />

entsprechende Berücksichtigung. So sind beispielsweise auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> 3D-fähigen<br />

Risswerkdaten <strong>der</strong> LMBV digitale Geländemodelle aller betrachteten Sanierungstagebaue mit den<br />

jeweiligen IST- und END-Wasserständen erstellt worden (siehe Anlage 5.2). Sie dienen u.a. zur<br />

Orientierung über die zukünftige Land-Wasser-Verteilung o<strong>der</strong> auch über die Verbreitung potenzieller<br />

Flachwasserzonen, Inseln, Steilufer etc..Darüber hinaus wurden bei Bedarf durch die LMBV auch<br />

Daten <strong>der</strong> Grundwassermessstellen (Kippenpegel) zur Verfügung gestellt.<br />

Gegenüber den meist gelösten Wassermengenproblemen treten immer mehr die<br />

Gewässergütebetrachtungen in den Vor<strong>der</strong>grund (LMBV 1999). Über die limnologische Situation <strong>der</strong><br />

Tagebaugewässer, d.h. ökosystemare Untersuchungen zu Gewässerstrukturen, Stoff- und<br />

Energiehaushalt, liegen noch relativ wenige Erkenntnisse vor. Einige grundlegende Merkmale, die<br />

solche Gewässer aufweisen, sind in Tab. 10 zusammengestellt und besitzen auch für die im<br />

Forschungsverbund mitbetrachteten Gewässer ihre Gültigkeit. Bedarfsweise wurde auch auf<br />

Informationen aus limnologischen Gutachten zurückgegriffen (GKSS 1992, 1993, 1994, IFUA 1997,<br />

UFZ 1996).<br />

Tab. 10 Merkmale von Tagebaurestseen und eines natürlichen eutrophen Beispielsees (in: LMBV 1999)<br />

Merkmal<br />

Morphologie<br />

biologisches Gleichgewicht<br />

natürlicher eutropher<br />

Beispielsee<br />

flache Uferzonen, Epilimnion<br />

oft größer als Hypolimnion<br />

im Gleichgewicht mit relativ<br />

geringen Schwankungen<br />

Tagebausee<br />

(Fremdwasserflutung)<br />

Tagebausee<br />

(Grundwasseraufgang)<br />

steile Ufer, Hypolimnion größer als Epilimnion<br />

Gleichgewicht ist erst im Entstehen<br />

Artenvielfalt hoch gering sehr gering<br />

pH um 7 niedrig, oft < 5 oft sehr niedrig < 4<br />

Nährstoffkonzentration hoch mittel niedrig<br />

Böschungserosion<br />

unbedeutend, da flach und<br />

Bewuchs<br />

sehr groß<br />

Nahrungskette komplex einfach ggf. sehr einfach<br />

Zulauf<br />

Sediment<br />

Metallkonzentration<br />

Oberflächenwasser mit<br />

Temperatur = Seetemperatur<br />

mächtige Sedimentschicht<br />

niedrig<br />

Grundwasser und<br />

Oberflächenwasser<br />

Grundwasser mit nahezu<br />

konstanter Temperatur ca. 9°<br />

C<br />

Sediment in schnellen Entstehungsphasen (Eisen- und<br />

Aluminiumausfällung)<br />

hohe Eisen- und Aluminiumkonzentrationen<br />

sehr hohe Eisen- und Aluminiumkonzentrationen<br />

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