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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Verwertung <strong>der</strong> Ergebnisse für die Naturschutz-, Raum- und Sanierungsplanung<br />

5. Kayna-Süd (Tagebauregion Geiseltal)<br />

► Anlage 25<br />

Entwicklungsprognose für den Tagebaubereich Kayna-Süd<br />

Der zentrale <strong>Teil</strong> des Restloches Kayna-Süd wird durch den Wasserkörper geprägt. Die hydrologischen<br />

Modelle <strong>der</strong> LMBV prognostizieren für das Gebiet einen Endwasserstand von 98 m über NN.<br />

Infolge des fortschreitenden Grundwasseranstieges wird <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> aktuellen Röhrichtbestände<br />

durch Überflutung verloren gehen. Im Gegenzug bilden sich an <strong>der</strong> zukünftigen Uferlinie zwischen 96<br />

und 98 m über NN neue Röhrichte. Einerseits gehen diese von <strong>der</strong>zeit existierenden Beständen aus,<br />

welchen auf Grund des vegetativen Ausbreitungsvermögens von Phragmites australis (Bildung von<br />

ober- und unterirdischen Ausläufern) das „Wan<strong>der</strong>n“ mit <strong>der</strong> Uferlinie möglich ist (S-, SO-Ufer).<br />

An<strong>der</strong>erseits werden sich großflächige Röhrichte in Flachwasserbereichen mit geringem Wellenschlag<br />

(Abschnitte des W-Ufers) neu etablieren. Damit können die Flächenverluste infolge <strong>der</strong> Flutung<br />

kompensiert werden. Die Prognose geht langfristig sogar von einer Erhöhung <strong>der</strong><br />

Gesamtröhrichtfläche aus. Der naturschutzfachliche Wert des Gebietes, insbeson<strong>der</strong>e für<br />

Röhrichtbrüter, aber auch als Lebensraum für gefährdete Pflanzenarten wie beispielsweise für den<br />

Sumpf-Sitter (Epipactis palustris), hat demzufolge zukünftig Bestand. (siehe 4.3.3).<br />

Die terrestrischen Bereiche des Restloches werden zunehmend durch Gehölzbestände<br />

gekennzeichnet sein. Große Bereiche des Untersuchungsgebietes weisen oberflächennah mehr o<strong>der</strong><br />

weniger besiedlungsfreundliche quartäre Substrate (Geschiebelehm, Geschiebemergel) auf, welche<br />

eine sukzessive Vegetationsentwicklung in Richtung Vorwäl<strong>der</strong>/Wäl<strong>der</strong> ermöglichen bzw.<br />

beschleunigen.<br />

Ausgehend von den <strong>der</strong>zeit existierenden Vorwäl<strong>der</strong>n ist in Abhängigkeit von Grundwasserstand und<br />

Bo-densubstrat durch das verstärkte Auftreten spätsukzessionaler Arten wie Eiche (Quercus robur,<br />

Quercus pertaea), Winter-Linde (Tilia cordata) und Hainbuche (Carpinus betulus) eine differenzierte<br />

Waldentwicklung möglich. Auf grundwasserfernen, +/- nährstoffreicheren und durch höhere Anteile an<br />

bindigen Materialien gekennzeichneten Substraten ist die Entwicklung von Traubeneichen-<br />

Hainbuchenwäl<strong>der</strong>n (Carpinion betuli Issler 1931 emend. Oberd. 1957) wahrscheinlich. Daneben<br />

dürften sich auf kiesig-sandigen, nährstoff- und basenärmeren Substraten insbeson<strong>der</strong>e Birken-<br />

Stieleichenwäl<strong>der</strong> entwickeln (Quercion robori-petraeae Br.-Bl. 1932). Einige Bereiche im Westteil des<br />

Untersuchungsgebietes werden zur Zeit forstwirtschaftlich genutzt.<br />

Während aktuell in weiten Bereichen des Tagebaurestloches Biotope des Offenlandes (Gras-Kraut-<br />

Fluren) dominieren, kann für den Großteil dieser Flächen auf Grund <strong>der</strong> besiedlungsfreundlichen<br />

Substrate (Kohle < 10 %, pH > 4) eine relativ schnelle Verbuschung durch Pioniergehölze wie Hänge-<br />

Birke (Betula pendula) und Zitterpappel (Populus tremula) sowie mesophile Gebüsche (Rosa spec.,<br />

Crataegus spec.) prognostiziert werden. Auch ein <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> bisherigen Rohböden wird unter diesen<br />

Voraussetzungen über ein Gras-Kraut-Stadium sukzessive durch Gehölze besiedelt werden. Der<br />

aktuell sehr hohe Anteil an Offenlandbiotopen wird somit stark zurückgehen.<br />

Prognostizierte Anteile <strong>der</strong> Biotoptypen in<br />

Kayna-Süd<br />

Flächenanteil in %<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

46<br />

39<br />

7<br />

2<br />

5<br />

Röhricht Wald Vorwald Offenland Rohboden<br />

Abb. 186 Prozentuale Flächenanteile<br />

<strong>der</strong> für Kayna-Süd<br />

prognostizierten Biotoptypen<br />

Lediglich im Süden des Gebietes können auf Grund besiedlungsfeindlicher tertiärer Substrate<br />

langfristig kleinflächige Offenlandstadien erhalten und eine Gehölzbesiedlung verzögert werden.<br />

Infolge <strong>der</strong> hohen Kohlebeimengungen weisen diese Substrate einen hohen Benetzungswi<strong>der</strong>stand<br />

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