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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Verwertung <strong>der</strong> Ergebnisse für die Naturschutz-, Raum- und Sanierungsplanung<br />

die als zukünftige Rückzugsgebiete dienen könnten. Die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Moorfroschbestände<br />

ist unter diesen Umständen deshalb schwer vorherzusagen.<br />

Tab. 170 Gefährdung und Entwicklungsprognose <strong>der</strong> aktuellen Moorfroschvorkommen in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts<br />

Gefährdung durch: VL: Verlandung; R/G: Restlochflutung/Grundwasserwie<strong>der</strong>anstieg; SA: Sanierung; F: F<br />

ischeinsatz; SK: Sukzession !!!: kurzfristig (ca. 1 - 4 Jahre) gefährdet; (!!!): nur lokale (<strong>Teil</strong>-) Vorkommen kurzfristig gefährdet;<br />

!: mittelfristig (ca. 5 - 10 Jahre) gefährdet; (?) potenziell gefährdet BZ: kurz- bis mittelfristig zu erwartende<br />

Bestandsverän<strong>der</strong>ungen: ↓ leicht abnehmend; ↓↓ deutlich abnehmend bzw. Verlust des Vorkommens; ↑ leicht zunehmend; ↑↑<br />

deutlich zunehmend; = keine wesentliche Verän<strong>der</strong>ung<br />

VL R/G SA F SK BZ<br />

Tagebauregion Nachterstedt<br />

Tagebau Königsaue - !!! - - - ↓↓<br />

Tagebauregion Gräfenhainichen<br />

Tagebauraum Bergwitzsee !!! - - - - ↓↓<br />

Tagebau Möhlau !!! - - (!!!) - ↓↓<br />

Tagebau-Restloch „Regattastrecke“ - - - (!!!) - =<br />

Tagebau Golpa <strong>II</strong>I - ! - (?) - =<br />

Tagebauregion Bitterfeld<br />

Tagebau Muldenstein - (!!!) - !!! - ↓<br />

FND „Wendeschleife Frie<strong>der</strong>sdorf“ (!!!) - - - - ↓<br />

Tagebauregion Amsdorf<br />

Asendorfer Kippe !!! - - (?) ! ↓↓<br />

Kippenbereich bei Wansleben !!! - !!! - - ↓↓<br />

Tagebau Amsdorf (!) - (!) - - =<br />

Tagebauregion Halle-Ost<br />

Hufeisensee (!!!) - - (?) - ↓<br />

Tagebau Bruckdorf (!!!) - - (!!!) - ↓<br />

Tagebau Lochau - ! - (?) - ↓<br />

Restloch Döllnitz - - - !!! - ↓<br />

Entscheidende Ursache dafür, dass <strong>der</strong> Moorfrosch in einigen Tagebauregionen nicht nachgewiesen<br />

wurde (z.B. Tagebauregion Geiseltal, Tagebauregion Zeitz/Weißenfels/Hohenmölsen), ist nicht <strong>der</strong><br />

Mangel an geeigneten Lebensräumen, son<strong>der</strong>n höchstwahrscheinlich das fehlende Vorkommen <strong>der</strong><br />

Art im unverritzten Umland (Besiedlungsquellen; siehe Kap. 4.1.1.2.1). In diesen Tagebauregionen ist<br />

somit auch zukünftig nicht mit einem aktiven Einwan<strong>der</strong>n des Moorfrosches zu rechnen (siehe Kap.<br />

4.1.1.2.1). Einzige Ausnahme ist möglicherweise die Tagebauregion Amsdorf, die einerseits über<br />

zahlreiche potenziell geeignete Laichgewässer verfügt und an<strong>der</strong>erseits in dem nördlich<br />

angrenzenden Gebiet Moorfroschvorkommen aufweist (lt. Datenspeicher des LAU), von denen aus<br />

eine Besiedlung erfolgen könnte.<br />

Im Südraum Leipzig und in Tagebaugebieten <strong>der</strong> Lausitz wurde <strong>der</strong> Moorfrosch nur sehr selten<br />

nachgewiesen (FBM 1999; BLASCHKE & WIEDEMANN 1996)<br />

5.1.6 Zielart Sphingonotus caerulans (Heuschrecken)<br />

(Hans-Markus Oelerich)<br />

Die beiden blauflügeligen, charakteristischen Heuschreckenarten <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sphingonotus caerulans (Blauflügelige Sandschrecke) und<br />

Oedipoda caerulescens (Blauflügelige Ödlandschrecke) gehören nach <strong>der</strong><br />

Bundesartenschutzverordnung zu den in Deutschland beson<strong>der</strong>s geschützten Tieren und werden<br />

beide auf den Roten Listen <strong>der</strong> BRD bzw. Sachsen-Anhalts geführt (S. caerulans: RL BRD 2, RL LSA<br />

2; O. caerulescens: RL BRD 3, RL LSA V). Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist jedoch bundes- und<br />

landesweit nicht <strong>der</strong>art gefährdet und in ihrem Auftreten nicht in dem Maße auf Tagebaubereiche<br />

konzentriert wie Sphingonotus caerulans. Diese stark gefährdete Art zeigt bundesweit nur wenige<br />

Konzentrationspunkte (MAAS et al. 2002), wobei neben Landstrichen (mit Truppenübungsplätzen)<br />

südlich von Berlin, dem Rheintal südlich Mannheim und dem Verlauf <strong>der</strong> Regnitz nördlich und südlich<br />

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