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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Tagebauen und <strong>der</strong> ungestörten Umgebung. Tagebaue sind damit wichtige Lieferbiotope und<br />

Trittsteine für die initialen Besiedlungsprozesse weiterer Abgrabungsstätten.<br />

Am Beispiel des Tagebaus Kayna-Süd weist auch SCHEIBLER (2003) die Bedeutung des regionalen<br />

Artenpools <strong>der</strong> Tagebaue nach. Bei diesen Untersuchungen wurde angenommen, dass die<br />

Besiedlung des Tagebaus Kayna-Süd (südlicher <strong>Teil</strong>) potenziell von Pflanzenarten jeden Biotops im<br />

Umkreis bis zu 10 km Entfernung ausgehen kann. Diese Umlandbiotope werden im Folgenden als<br />

Lieferbiotope bezeichnet. Auf Grundlage von Kartierungen aus verschiedenen Quellen – im<br />

Wesentlichen eigene Kartierungen, selektive Biotopkartierung des Landes Sachsen-Anhalt<br />

(Landesamt für Umweltschutz) und FLB – wurden Artenlisten von Gefäßpflanzen <strong>der</strong> Umlandbiotope<br />

untersucht. Dazu wurde jedes Lieferbiotop einem von fünf ringförmig um Kayna-Süd angeordneten<br />

Umlandbezirken zugeteilt:<br />

• 100 m-Umland (0 m bis 100 m Entfernung vom untersuchten Tagebaubereich)<br />

• 300 m-Umland (> 100 bis 300 m Entfernung vom untersuchten Tagebaubereich)<br />

• 1 km-Umland (> 300 m bis 1 km Entfernung vom untersuchten Tagebaubereich)<br />

• 5 km-Umland (> 1 km bis 5 km Entfernung vom untersuchten Tagebaubereich)<br />

• 10 km-Umland (> 5 km bis 10 km Entfernung vom untersuchten Tagebaubereich)<br />

Die Erfassung <strong>der</strong> Lieferbiotope erfolgte auf Grund <strong>der</strong> Größe des Untersuchungsraumes nicht<br />

flächendeckend! Aus allen Lieferbiotopen eines Umlandbezirkes wurden Gesamtartenlisten für den<br />

jeweiligen Umlandbezirk erstellt. Da viele Lieferbiotope <strong>der</strong> Umlandbezirke in Tagebauen lagen,<br />

wurden zwei regionale Artenpools gebildet. Arten aus Lieferbiotopen in Tagebauen wurden zum<br />

regionalen Artenpool Tagebauarten (rAT) zusammengefasst; Arten aus Lieferbiotopen von<br />

Störstandorten wurden zum regionalen Artenpool Störstandorte (rAS) aggregiert (Definition siehe z.B.<br />

SCHEIBLER 2003, COHEN 2002). Die Arten <strong>der</strong> übrigen Lieferbiotope, die we<strong>der</strong> Tagebauen noch<br />

Störstandorten zugehören, wurden als Artenpool gewachsenes Umland bezeichnet. Da im 100 m- und<br />

300 m-Umkreis eine eindeutige Zuordnung <strong>der</strong> Arten zu den jeweiligen Artenpools nicht möglich war,<br />

beschränken sich die nachfolgenden Auswertungen auf das 1 km-, 5 km- und 10 km-Umland.<br />

[ ]<br />

regionaler Artenpool Tagebauarten<br />

regionaler Artenpool Störstandorte<br />

regionaler Artenpool gewachsenes Umland<br />

Fläche <strong>der</strong> Lieferbiotope in Tagebauen<br />

Fläche <strong>der</strong> Lieferbiotope auf Störstandorten<br />

Fläche <strong>der</strong> Lieferbiotope im gewachsenen<br />

Umland<br />

Abb. 19<br />

Prozentualer Artenanteil an <strong>der</strong> Gesamtartenzahl des Umlandbezirkes: a) regionaler Artenpool<br />

Tagebauarten (rAT), b) regionaler Artenpool Störstandorte (rAS) sowie c) regionaler Artenpool<br />

gewachsenes Umland.<br />

Sekundärachse: Flächengröße von Tagebau- und Störflächen sowie gewachsenem Umland in den Lieferbiotopen<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Umlandbezirke (km²) (Zeitraum 1994-2002, Quellen: SCHEIBLER 2003; FLB; selektive<br />

Biotopkartierung Sachsen-Anhalt (Landesamt für Umweltschutz); HERZ & KÖHLER 2002). Die Artenzahl (AZ)<br />

summiert das einmalige Vorkommen pro Art je Umlandbezirk. Die Artengruppen erreichen zusammen mehr als<br />

100 %, da die Arten potenziell in allen Gruppen vorkommen können.<br />

In Abb. 19 wird deutlich, dass das 1 km- und 5 km-Umland einen hohen Anteil an Tagebauarten<br />

aufweist. Erst im 10 km-Umland erhöht sich <strong>der</strong> Anteil an Arten des gewachsenen Umlandes deutlich;<br />

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