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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

5.2.2 Grundlagen und Struktur eines Monitoring zur Überwachung von<br />

Entwicklungsprozessen in naturschutzfachlich wertvollen Bereichen <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft<br />

414<br />

(Sabine Tischew)<br />

Nach BLOCK et al. (2001) beinhaltet ein Monitoring eine Reihe von Schritten und<br />

Rückkopplungsschleifen, um die folgenden Grundsatzfragen zu beantworten und ggf. immer wie<strong>der</strong><br />

neu anzupassen:<br />

Warum ? (Ziel des Monitoring)<br />

Was und wo? (Indikatoren-, Parameter- und Probeflächenauswahl)<br />

Wie ? (Methoden <strong>der</strong> Erfassung und Bewertung)<br />

Wann ? (Intervalle <strong>der</strong> Überwachung).<br />

Die Indikation von Umweltzuständen sollte über möglichst leicht erfassbare und handhabbare sowie<br />

über zielorientierte und robuste Indikatoren erfolgen (vgl. z.B. WINKELBRANDT 1990, KÖPPEL et al.<br />

1994, REICH 1994). Dabei sind nach BLOCK et al. (2001) für alle Monitoringvorhaben folgende<br />

generelle Schritte zu verfolgen:<br />

1. Zielsetzung<br />

2. Festlegung <strong>der</strong> Monitoringobjekte<br />

3. Festlegung von Indikatoren, Ableitung von Schwellen- und Grenzwerten<br />

4. Entwicklung eines Probenahmedesigns<br />

5. Erfassung <strong>der</strong> Daten<br />

6. Analyse <strong>der</strong> Daten<br />

7. Bewertung <strong>der</strong> Daten.<br />

Für die Konzeption eines naturschutzfachlichen Monitorings in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft müssen die Ziele und Leitbil<strong>der</strong> des Naturschutzes im<br />

betreffenden Landschaftsraum (regionaler Kontext vgl. WILLIAMS et al. 1996, DRÖSCHMEISTER<br />

1998) eindeutig dargestellt werden, damit daraus die Zielsetzung des Monitorings abgeleitet werden<br />

kann. Um an verän<strong>der</strong>te Rahmenbedingungen flexibel angepasst werden zu können (z.B.<br />

Leitbildmodifikation durch Sukzessionsfortschritt, Integration neuer bzw. weiter entwickelter Methoden<br />

und neuer Indikatoren), sollte das Monitoring darüber hinaus durch Variabilität und Operationalität<br />

gekennzeichnet sein.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Potenziale wurde als übergeordnete Strategie für die naturschutzfachlich<br />

wertvollen Bereiche in <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts <strong>der</strong> Prozessschutz<br />

abgeleitet (RdErl. des MRLU 2002). Von DURKA et al. (1999a, b) wurde für diese Strategie in <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft folgendes allgemeine Leitbild formuliert: „Vielfalt von<br />

Standortbedingungen und Sukzessionsstadien mit naturräumlich angepasster Biodiversität“. Nach<br />

BLUMRICH & WIEGLEB (1998), WIEGLEB et al. (2000) und HENLE et al. (2001) sind vor allem die<br />

Grundmotive „Naturnähe“ und „Biodiversität“ für dieses Leitbild fachlich zu konkretisieren:<br />

1. Naturnähe<br />

a. Gewährleistung unbeeinflusster Prozesse und Entwicklungen<br />

b. Minimierung <strong>der</strong> Nutzungsintensität<br />

c. Ermöglichen eines „wildromantischen Erlebens“<br />

2. Biodiversität<br />

a. Artendiversitätsschutz<br />

b. Funktionaler Diversitätsschutz<br />

c. Artenschutz i.e.S.<br />

d. Biotop- und Geotopschutz, Habitatverbund.<br />

Vor allem in Hinblick auf die hohe Dynamik <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft darf<br />

Artendiversitätsschutz, Artenschutz i.e.S. und Biotop- und Geotopschutz auf keinen Fall in einem<br />

statischen Kontext verstanden werden. Im Sinne des Prozessschutzes soll vielmehr eine<br />

Erfolgskontrolle <strong>der</strong> Ausprägung naturschutzfachlicher Potenziale, die für ein bestimmtes<br />

Entwicklungsstadium <strong>der</strong> Braunkohlenbergbaufolgelandschaft zu erwarten sind, durchgeführt<br />

werden (Ziel des Monitoring). Damit ist die Integration des durch die fortschreitende Sukzession

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