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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

auch die Flächengröße <strong>der</strong> Lieferbiotope im gewachsenen Umland steigt stark an. Potenzielle<br />

Lieferbiotope für den Tagebau Kayna-Süd befinden sich damit in > 300 m bis 5 km Entfernung vor<br />

allem in an<strong>der</strong>en Tagebauen, während in > 5 km Entfernung die Arten des gewachsenen Umlandes<br />

an Bedeutung gewinnen. Einen gleichmäßig hohen Anteil weisen die Arten <strong>der</strong> Störstandorte auf. In<br />

<strong>der</strong> näheren Umgebung <strong>der</strong> Tagebaue liegt ihr Anteil höher als <strong>der</strong> des gewachsenen Umlandes.<br />

In einem nächsten Schritt wurden Artenlisten von Arten erstellt, die in Kayna-Süd und mindestens<br />

einmal in jedem beliebigen Umlandbezirk vorkommen (gemeinsame Arten) sowie Arten die nur im<br />

Umland und nicht in Kayna-Süd auftreten (Nur-Umland-Arten). Aus den Artenpools wurden die Arten<br />

herausgefiltert, die ausschließlich in einem Artenpool (und nicht in einem an<strong>der</strong>en) vertreten sind.<br />

Abb. 20 zeigt, dass <strong>der</strong> Anteil und die Anzahl gemeinsamer Arten, die ausschließlich aus dem<br />

gewachsenen Umland stammen, sehr gering ist. Der hohe Anteil an nur im 10 km-Umland (und nicht<br />

auch in Kayna-Süd) vorkommenden Arten deutet auf Folgendes hin:<br />

• mit zunehmen<strong>der</strong> Entfernung <strong>der</strong> Lieferbiotope vom Tagebau nimmt die Einwan<strong>der</strong>ungs-<br />

/Ausbreitungswahrscheinlichkeit ab und<br />

• Arten des gewachsenen Umlandes etablieren sich im Tagebau schlechter.<br />

Der hohe Anteil und die hohe Anzahl gemeinsam in Kayna-Süd und im Umland vorkommen<strong>der</strong> Arten,<br />

die ausschließlich aus dem regionalen Artenpool Tagebauarten stammen, lässt folgenden Schluss zu:<br />

• Im Vergleich zum Artenpool des gewachsenen Umlandes sind die Arten des Artenpools<br />

Tagebauarten bei <strong>der</strong> Besiedlung des Tagebaus Kayna-Süd in allen betrachteten<br />

Entfernungskategorien erfolgreicher.<br />

Ausschließlich Arten des regionalen<br />

Artenpools Tagebauarten (rAT)<br />

Ausschließlich Arten des gewachsenen Umlandes<br />

16<br />

12<br />

%<br />

AZ = 47<br />

16<br />

12<br />

%<br />

AZ = 109<br />

8<br />

AZ = 10<br />

AZ = 28<br />

AZ = 31 AZ = 33<br />

8<br />

4<br />

0<br />

>300m bis<br />

1km Umland<br />

>1km bis<br />

5km Umland<br />

>5km bis 10km<br />

Umland<br />

4<br />

0<br />

AZ = 1 AZ = 2<br />

>300m bis<br />

1km Umland<br />

AZ = 7<br />

>1km bis 5km<br />

Umland<br />

AZ = 4<br />

>5km bis 10km<br />

Umland<br />

gemeinsame Arten Umlandbezirk und Kayna-Süd<br />

Nur-Umland-Arten<br />

Abb. 20<br />

Prozentualer Anteil an <strong>der</strong> Gesamtartenzahl des Umlandbezirkes: a) ausschließlich regionaler Artenpool<br />

Tagebauarten (rAT) und b) ausschließlich regionaler Artenpool gewachsenes Umland (Zeitraum 1994 – 2002<br />

Quellen: SCHEIBLER 2003; FLB; selektive Biotopkartierung Sachsen-Anhalt (Landesamt für Umweltschutz); HERZ<br />

& KÖHLER 2002). Die Artenzahl (AZ) summiert das einmalige Vorkommen pro Art je Umlandbezirk.<br />

Im nächsten Schritt wurde berücksichtigt, dass z.B. im 10 km-Umland dieselben gemeinsamen Arten<br />

vorkommen können, die bereits im 100 m-Umland auftreten. Mit zunehmen<strong>der</strong> Distanz nimmt jedoch<br />

die Ausbreitungs- und Verbreitungswahrscheinlichkeit ab (BULLOCK 2002). Deshalb wurde hier<br />

angenommen, dass die Pflanzen aus dem nähergelegenen und nicht aus dem entfernter liegenden<br />

Umlandbezirk nach Kayna-Süd einwan<strong>der</strong>n. Gemeinsame Arten wurden nur bezüglich des<br />

nächstgelegenen Vorkommens gezählt. Arten, die erst in weiter entfernteren Umlandbezirken<br />

vorkommen, werden als zusätzliche gemeinsame Arten bezeichnet. Die so betrachteten Daten<br />

werden in Tab. 27 dargestellt. Dabei kann festgestellt werden, dass <strong>der</strong> Verbreitungsschwerpunkt für<br />

im Umland und in Kayna-Süd vorkommende Arten im 0 – 100 m-Umland liegt. Hierbei ist jedoch zu<br />

berücksichtigen, dass das 100 m- (und 300 m)-Umland noch im Randbereich des Tagebaus Kayna-<br />

Süd liegt und somit wechselseitige Austauschbeziehungen zwischen Innen- und Außenbereich des<br />

Tagebaus vorliegen können. Bemerkenswert ist jedoch, dass insgesamt 151 Arten erst ab > 300 m<br />

Entfernung in Kayna-Süd und dem jeweiligen Umlandbezirk vorkommen. Dies entspricht 50,4 % <strong>der</strong><br />

gemeinsam vorkommenden Arten nach Lage des nächstgelegenen Vorkommens. Bei den Arten, die<br />

in über 1 km Entfernung ihr nächstes Vorkommen haben, sind es noch 30,7 %. 16 Arten kommen im<br />

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