24.03.2014 Aufrufe

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Tab. 153 Überflutungstoleranz ausgewählter Arten im Untersuchungsraum<br />

Tagebau Kayna-Süd 07.11.01 Holzweißig-West 06.11.01<br />

Gattung/Art<br />

Überflutungshöhe<br />

in cm<br />

Überflutungsdauer<br />

in Tagen<br />

davon unter<br />

Wasser in cm<br />

Überflutungshöhe<br />

in cm<br />

Bemerkungen (*<br />

Calamagrostis epigejos 20 514 45 80 1<br />

Agrostis gigantea 20 514 1<br />

Equisetum palustre 20 514 1<br />

Pinus sylvestris 0 - 2<br />

Betula pendula 0 - 3<br />

Populus temula 20 514 4<br />

Alopecurus geniculatus 110 195 1<br />

Sarothamnus scoparius 0 (** 4<br />

Überflutungstoleranz ausläuferbilden<strong>der</strong> Gräser (Gewächshausversuch 22.05.02)<br />

Überflutungshöhe<br />

in cm<br />

Überflutungsdauer<br />

in Tagen<br />

Bemerkungen (*<br />

Agrostis stolonifera 3 240 1<br />

Calamagrostis epigejos 3 240 1<br />

Poa compressa 3 240 1<br />

Agrostis gigantea 3 240 1<br />

(* 1 = vital bis 4 = abgestorben<br />

(** bereits bei vollständig wassergesättigten Substrat abgestorben<br />

Neben Calamagrostis epigejos wurden bei Agrostis gigantea die höchsten ermittelten Toleranzen im<br />

Tagebau Kayna-Süd festgestellt. Vitale Exemplare bei<strong>der</strong> Arten wurden am 07.11.2001 in einer<br />

Wassertiefe von 20 cm vorgefunden. Da <strong>der</strong> Wasserstand in diesem Restloch während <strong>der</strong><br />

vorangegangenen zwei Vegetationsperioden anfangs etwas stieg und nachher nur um einen Wert von<br />

ca. 10 cm schwankte (vgl. Abb. 166), haben die Pflanzen mindestens 514 Tage Überstau ertragen.<br />

Der betroffene Uferabschnitt liegt allerdings hinter einem Schilfgürtel, <strong>der</strong> Wellenschlag weitgehend<br />

abschirmt so dass die Pflanzen durch die Wellenbewegung nicht unter die Wasseroberfläche gedrückt<br />

wurden. Bei ähnlicher Wassertiefe und einer Wuchshöhe von 20 – 30 cm über dem Wasserspiegel<br />

wurde ein Calamagrostis-Bestand an <strong>der</strong> Ostböschung Holzweißig-West durch die Wellen unter<br />

Wasser gedrückt. in <strong>der</strong> Folge starben die Pflanzen ab.<br />

mittlere Abweichung in cm<br />

vom Stand 05.04.00<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

Jun 00 Aug 00 Okt 00 Dez 00 Feb 01 Apr 01 Jun 01 Aug 01<br />

Abb. 166 Wasserstandsentwicklung im Tagebaurestloch Kayna – Süd vom 05.04.2000 bis zum 18.10.2001<br />

Bei beiden Arten (Agrostis gigantea, Calamagrostis epigejos) handelt es sich um ausläuferbildende<br />

Gräser ohne ausgeprägte Standortbindung. Die Speicherkapazitäten des Rhizomsystems<br />

ermöglichen offenbar ein Überleben unter zeitweise ungünstigen Bedingungen unabhängig davon ob<br />

diese in Trockenstress o<strong>der</strong> Anaerobie (im Boden) bestehen. Um dieser Frage nachzugehen, wurden<br />

Agrostis gigantea, Calamagrostis epigejos, Poa compressa und Agrostis stolonifera in einem<br />

Gewächshausversuch geflutet und über einen Zeitraum von 240 Tagen beobachtet. Während dieser<br />

Zeit erhöhten bis auf Agrostis gigantea alle Arten ihre Triebzahlen. Die mittlere Länge <strong>der</strong> Triebe<br />

erhöhte sich bei allen Arten (Tab. 154). An den oberirdischen Sprossteilen waren keine<br />

Vitalitätsverluste erkennbar. Das ehemalige Wurzelsystem einschließlich <strong>der</strong> Rhizome war bei allen<br />

322

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!