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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Tab. 86<br />

Signifikante Korrelationen zwischen Brutvogelarten <strong>der</strong> Rasterkartierung und abiotischen Parametern bzw.<br />

Biotoptypen (nach generalized linear models mit Hilfe des Programms CANOCO)<br />

Legende: = möglichst geringe Ausprägung bzw. Flächenanteil (bei Biotoptypen), = möglichst hohe<br />

Ausprägung bzw. Flächenanteil, = mittlere Ausprägung bzw. Flächenanteil, Prozentangaben = Präferenzbereich<br />

(Anteil Biotoptyp in einem Raster); geom. = geomorphologische, GKF = Gras-Kraut-Flur.<br />

signifikantePräferenzen<br />

Reliefenergie<br />

Kleinrelief,<br />

geomorph.<br />

Prozesse<br />

Neigung<br />

GKF<br />

unverbuscht<br />

offene GKF mit<br />

An-pflanzungen<br />

Ansaaten<br />

Vorwald<br />

Röhricht<br />

Feldlerche - <br />

Dorngrasmücke 40 - 90 %<br />

Grauammer 50 - 80 %<br />

Goldammer -<br />

Gartengrasmücke - <br />

Baumpieper 20 - 50 %<br />

Fitis - 25 – 80 %<br />

Rohrammer 25 - 70 %<br />

Um dennoch Beziehungen zwischen den Habitatparametern und naturschutzfachlich bedeutenden<br />

Vogelarten <strong>der</strong> Rasterkartierung zu ermitteln, wurden weitere Auswertungen bezüglich <strong>der</strong><br />

Biotoptypenpräferenz durchgeführt. Dabei wurde um den Mittelpunkt eines besetzten Rasters einer<br />

Vogelart (mit Brutverdacht, wahrscheinlicher Brut o<strong>der</strong> Brutnachweis) in einem Radius von 150 Metern<br />

die Biotoptypen 'ausgeschnitten' (siehe Abb. 113) und die prozentuale Verteilung auf unterschiedliche<br />

Biotoptypengruppen ermittelt.<br />

Insgesamt eigneten sich die Ergebnisse folgen<strong>der</strong> naturschutzrelevanter Brutvogelarten für eine<br />

entsprechende Auswertung: Brachpieper, Braunkehlchen, Raubwürger, Rohrammer, Neuntöter,<br />

Steinschmätzer und Teichrohrsänger. In den Abb. 114, Abb. 115 und Abb. 116 werden die Ergebnisse<br />

graphisch dargestellt.<br />

Betrachtet man die Gesamtheit <strong>der</strong> erfassten Biotoptypen (Punktsymbole in Abb. 114, Abb. 115 und<br />

Abb. 116) so nehmen mit ca. 33 % die leicht verbuschten Gras-Kraut-Fluren (bis 5 % verbuscht) den<br />

mit Abstand höchsten Anteil an. Um bzw. über 10 % liegen weiterhin Rohböden, unverbuschte sowie<br />

zwischen 5 und 30 % verbuschte Gras-Kraut-Fluren.<br />

Erwartungsgemäß ist im Bereich <strong>der</strong> Brachpieper- und Steinschmätzer-Reviere <strong>der</strong> Rohbodenanteil<br />

deutlich größer (etwa doppelt so groß) als im Durchschnitt <strong>der</strong> untersuchten Tagebaubereiche (siehe<br />

Abb. 114). Gemieden werden Anpflanzungen aber auch Vorwald- und Laubwaldbereiche.<br />

Der Raubwürger zeigt eine starke Präferenz zu leicht verbuschten (bis 5 %) Gras-Kraut-Fluren (siehe<br />

Abb. 114). Fast die Hälfte <strong>der</strong> engeren Revierfläche kann diesem Biotoptyp zugeordnet werden.<br />

Anpflanzungen werden (im Gegensatz zum Neuntöter, Abb. 115) gemieden und auch Rohboden war<br />

im Umfeld <strong>der</strong> Brutplätze unterrepräsentiert.<br />

Drei Arten, die eine Affinität zu Gras-Kraut-Fluren (GKF) mit Gehölzanpflanzungen zeigen sind<br />

Neuntöter, Grauammer und Braunkehlchen (siehe Abb. 115). Während das Umfeld <strong>der</strong> "Neuntöter-<br />

Raster" noch zum Großteil (> 30 %) aus leicht verbuschten GKF und zu etwa 20 % aus<br />

Gehölzanpflanzungen bestehen, zeigt sich bei den beiden an<strong>der</strong>en Arten eine klare Dominanz <strong>der</strong><br />

Anpflanzungen. Junge (zumeist eingezäunte) Gehölzpflanzungen bieten den Arten Sitzwarten<br />

(Zaunpfähle), Brutplätze, Nahrung und einen gewissen Schutz vor Feinden. Gehen diese jungen<br />

Anpflanzungen jedoch in dichtere Gehölze über, so verlieren sie für diese naturschutzfachlich<br />

interessanten Arten an Bedeutung.<br />

Abb. 116 zeigt mit dem Teichrohrsänger eine Art <strong>der</strong> Röhrichte. Neben Gewässer- und<br />

Röhrichtflächen sind hier auch Rohbodenbereiche überrepräsentiert. Dies liegt jedoch nicht an einer<br />

Bevorzugung durch diese Vogelart, son<strong>der</strong>n macht deutlich, dass an den untersuchten<br />

Tagebaugewässern häufig Röhrichte in Kombination mit angrenzenden Rohbodenbereichen zu finden<br />

sind.<br />

Wie auch an<strong>der</strong>e Ergebnisse <strong>der</strong> faunistischen Untersuchungen sind die Auswertungen <strong>der</strong><br />

Rasterkartierung in das „InformationsSystem zur Analyse, Bewertung und Prognose <strong>der</strong> Entwicklung<br />

von BergbaufolgeLandschaften - ISABEL" eingeflossen.<br />

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