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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

4.3 Auswirkungen des Wasseranstieges<br />

4.3.1 Landschaftsökologische Folgen<br />

(Wolfgang Besch-Frotscher)<br />

Neben den gewinnungs- und sanierungsbedingten (Erd-)Massenbewegungen – hierzu zählen<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Kohleför<strong>der</strong>ung, Abraumbewegungen, Verkippungen und Planierungen – setzen <strong>der</strong><br />

Grundwasserwie<strong>der</strong>anstieg und die Fremdwasserflutung <strong>der</strong> Tagebaurestlöcher entscheidende<br />

Impulse für die landschaftliche Entwicklung nach dem Bergbau.<br />

Im regionalen Maßstab – d.h. in Mitteldeutschland ist <strong>der</strong> Grundwasserabsenkungstrichter<br />

(einschließlich <strong>der</strong> Braunkohlebergbauflächen in Nordwestsachsen) etwa auf 1.100 km² ausgedehnt –<br />

wird es dabei insbeson<strong>der</strong>e zur Auffüllung <strong>der</strong> trockengefallenen Grundwasserleiter und zur<br />

Seenentstehung in den Restlöchern kommen. Darüber hinaus werden die meisten Tagebauseen<br />

durch eine Vorflutanbindung Bestandteil des hydrologischen Netzes sein. Diese generellen<br />

Entwicklungsprozesse sind <strong>der</strong>zeit in vollem Gange. Ziel <strong>der</strong> Sanierung ist dabei die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung eines nachsorgearmen, sich weitgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes<br />

(LMBV 1999). Den aktuellen Stand zur Seenentwicklung mit räumlichem Bezug zu den<br />

Untersuchungsgebieten verdeutlicht Tab. 141.<br />

Tab. 141 Stand <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Restlochflutung per 30.06.2002 in ausgewählten Räumen <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft Sachsen-Anhalts (Quelle: LMBV 2002)<br />

Tagebausee<br />

Seefläche<br />

(in ha)<br />

Seevolumen<br />

(in<br />

Mio m³)<br />

Zielwasserstand<br />

(in m ü NN)<br />

Flutungsbeginn<br />

Flutungsmenge<br />

(in Mio m³)<br />

IST-<br />

Wasserstand<br />

(in m NN)<br />

Füllstand<br />

(in %)<br />

Bitterfel<strong>der</strong> Raum<br />

Schladitzer See* 220 24 104,0 1998 97,3 50<br />

Werbeliner See 441 43 98,0 08.12.98 27,7 93,7 62<br />

Golpa-Nord 544 67 78,6 11.01.00 41,6 72,2 57<br />

Gröbern 368 68 87,8 47,8 2<br />

Köckern* 117 7 80,0 1994 80,0 100<br />

Mühlbeck 219 33 75,0 07.05.99 34,6 71,4** 77**<br />

Niemegk 367 75 75,0 21.06.99 38,9 71,4** 83**<br />

Döbern 483 91 75,0 22.12.99 68,3 71,4** 82**<br />

Bärenhof 263 15 75,0 01.04.00 71,4** 52**<br />

Neuhäuser See* 412 49 78,0 1980 70,2** 17**<br />

Seelhausener See 622 74 78,0 28.07.00 17,5 71,3** 51**<br />

Geiseltal/Merseburg<br />

Geiseltal 1890 427 98,0 gepl. 2002 21,5 8<br />

Südfeldsee 255 27 98,0 01.08.96 6,2 95,4 79<br />

Runstädter See 230 55 97,0 22.05.01 51,9 95,7 91<br />

Raßnitzer See 310 66 85,0 13.03.98 34,4 84,6 97<br />

Wallendorfer See 338 36 82,0 14.08.98 10,7 81,0 91<br />

* Grundwasserwie<strong>der</strong>anstieg<br />

** Infolge Sommerhochwasser August 2002 nicht mehr aktuell.<br />

Speziell im Tagebau Goitsche sind durch die Hochwasserereignisse im August 2002 innerhalb<br />

kürzester Zeit Wasserstände bis 3 m über <strong>der</strong> geplanten Einstauhöhe (bis ca. 78 m NN) erreicht<br />

worden, so dass eine völlig verän<strong>der</strong>te Situation eingetreten ist. Dadurch ergab sich die<br />

Notwendigkeit, den Wasserstand auf die ursprünglich vorgesehene Höhe von + 75 m NN wie<strong>der</strong><br />

abzusenken.<br />

Mit dem regionalen Wasseranstieg sind Folgen für alle an<strong>der</strong>en Standortfaktoren <strong>der</strong><br />

Braunkohlenbergbaufolgelandschaft verbunden, die nachfolgend in ihren Grundzügen aufgeführt<br />

werden.<br />

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