24.03.2014 Aufrufe

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Krautfluren einschl. Trockenrasen<br />

Ansaaten<br />

nat. Sukz.<br />

Vorwäl<strong>der</strong>/Wäl<strong>der</strong><br />

Lumbricus castaneus x x x<br />

Lumbricus rubellus x x x x x x x<br />

Lumbricus terrestris x x x x x<br />

Alolobophora chlorotica<br />

x<br />

Artenzahl 3 1 3 1 5 5 5 2 5 2 0 7<br />

mittlere Biomasse g/m² 1,55 0,96 5,7 5,65 5,78 26,3 12,6 3,41 12,4 0,57 0 14,9<br />

grau hinterlegt vorwiegend Mineralbodenbewohner, schwarz hinterlegt vorwiegend Tiefgräber, ohne Markierung vorwiegend<br />

Streubewohner<br />

Spezifisches Vorkommen einzelner Arten<br />

Lumbricus terrestris war stets auf älteren Standorten (> 20 - 30 Jahre) o<strong>der</strong> im unmittelbaren<br />

Tagebaurandbereich (0 – 10 m) nachzuweisen. Eine wesentliche Ursache dürfte die anezische<br />

Lebensweise (Tab. 51) und die geringe aktive Verbreitungstendenz (Tab. 52, Tab. 53) <strong>der</strong> Tiere sein.<br />

Da die Art das niedrigste Temperaturoptimum hat (ca. 10°C) bleibt ihr Vorkommen auf gut beschattete<br />

Böden (Waldstandorte und hochwüchsige Gras-Kraut-Fluren) beschränkt.<br />

Tab. 51<br />

Ökologische Gruppen von Regenwürmern im Untersuchungsgebiet (unter Verwendung von Angaben nach<br />

DUNGER 1983 und SCHÖPKE 1999)<br />

Lebensraum<br />

Lebensform<br />

Streuform<br />

(epigäisch)<br />

Streu-Humusauflage,<br />

Rindenphloem, Mist<br />

Mineralbodenform<br />

(endogäisch)<br />

Mineralboden bis 30 cm, vor<br />

allem im intensiv<br />

durchwurzelten Bereich<br />

Lebensdauer kurz mittel lang<br />

Lichtempfindlichkeit gering hoch mittel<br />

Säuretoleranz hoch gering mittel<br />

Vermehrung kurz mittel lang<br />

Nahrungsaufnahme an Oberfläche Streuteile im Boden, Mineralboden<br />

organische <strong>Teil</strong>chen<br />

Nahrung kleine vorzersetzte Streu organische Feinsubstanz<br />

des Mineralbodens<br />

Tiefgräber<br />

(anözisch)<br />

gesamtes Bodenprofil 3 - 6 m<br />

an Oberfläche, große<br />

Streuteile<br />

vorzersetzte Streu<br />

Röhrenart keine o<strong>der</strong> temporäre temporäre dauerhafte Wohnröhre<br />

Beweglichkeit<br />

hoch<br />

Pionierarten<br />

gering<br />

mäßig bis hoch<br />

spätsukzessionale Arten<br />

überwiegende Verbreitung passiv, Wind, Wasser aktiv, horizontal aktiv, überwiegend vertikal<br />

Entfernung/Zeiteinheit weit mittel kurz<br />

typische Arten<br />

weniger typische<br />

Arten (Übergang zu)<br />

Lumbricidus castaneus,<br />

Dendrodrillus rubidus,<br />

Dendrobaena octaedra<br />

Lumbricidus rubellus (anöz.)<br />

Aporrectodea rosea #,<br />

Oktolasium lacetum,<br />

Oktolasium cyaneum<br />

Aporrectodea calinginosa<br />

(epig.)<br />

Aporrectodea chlorotica #<br />

(epig.)<br />

Lumbricidus terrestris<br />

Aporrectodea longa #<br />

(endog.)<br />

Epigäische Arten wie Dendrodrillus rubidus, Dendrobaena octaedra mit endogäischer Lebensweise,<br />

Lumbricus rubellus als Übergangsform zählen zu den Pionierarten. Die aktiven (die Beweglichkeit <strong>der</strong><br />

Tiere ist nach SCHÖPKE (1999) vergleichsweise hoch) und passiven Ausbreitungsmöglichkeiten (die<br />

Kokons <strong>der</strong> kleinwüchsigen Arten können leicht verweht o<strong>der</strong> verspült werden, die Vermehrungsraten<br />

sind höher als bei an<strong>der</strong>en Arten) ermöglichen die Überbrückung größer Entfernungen. Diese Arten<br />

sind zudem typisch für schwer abbaubare Streu o<strong>der</strong> Streuinhaltsstoffe, wie z.B.: Eichen- und<br />

Pappellaub sowie Nadelstreu (DUNGER 1999).<br />

Oktolasium cyaneum, O. lacteum sowie Aporrectodea rosea werden als Arten mit hohem pH-<br />

Anspruch beschrieben (EHRMANN 1996). Im Untersuchungsgebiet blieben die Vorkommen dieser<br />

Arten daher auf Löß und Geschiebelehmsubstrate beschränkt.<br />

156

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!