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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

In Ermangelung pedogener C-Quellen greifen die Bodenmikroorganismen auch den geogenen<br />

Kohlenstoff an (WASCHKIES & HÜTTL 1999, RUMPEL et al. 2001). Dies ist insbeson<strong>der</strong>e für junge<br />

Kippböden typisch Dieser Sachverhalt erklärt die verhältnismässig hohen C mik -Gehalte auf<br />

unbewachsenen Flächen (z.B. KS-F0306). Auf den älteren Standorten (37 Jahre) werden lediglich<br />

23 % des mikrobiellen Kohlenstoffs aus dem Kohlenstoff <strong>der</strong> Kohle gebildet.<br />

Die bodenchemischen und –physikalischen Eigenschaften untersuchter Flächen unterscheiden sich<br />

erheblich. Dies könnte eine Erklärung für die Abwesenheit einer Korrelation zwischen dem Alter <strong>der</strong><br />

Standorte und den C mik -Mengen sein. Lediglich für die Flächen in Holzweißig-West wurde eine lineare<br />

Korrelation (C mik -Menge = 3,83RJahre + 19,66) mit einem hohen Bestimmtheitsmaß von 99,8 %<br />

ermittelt. Die Untersuchungsflächen auf an<strong>der</strong>en untersuchten Standorten wiesen standortbezogen in<br />

etwa das gleiche Alter auf. Jedoch haben sich in den gleichaltrigen Böden unterschiedliche Mengen<br />

an C mik entwickelt. Die Ursache dafür könnte in <strong>der</strong> Beziehung zur Pflanzendecke und ihren die<br />

Bodenmikroflora beeinflussenden Parametern wie die Biomasse, Wurzelbiomasse und Deckungsgrad<br />

liegen. Obwohl diese Beziehung zur Vegetation erwartet wurde, konnte keine Korrelation zwischen<br />

<strong>der</strong> C mik -Menge und dem Deckungsgrad für Kräuter und Gräser festgestellt werden.<br />

Zeitgang <strong>der</strong> Bodenatmung<br />

Die Unterschiede in <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong> Vegetationsdecke (Tab. 47) sowie <strong>der</strong> Bodenfeuchte (Abb.<br />

60) spiegeln sich in den Aktivitätsparameter einer Bodenmikrobenzönose wi<strong>der</strong>, wie die Abb. 65<br />

demonstriert. In einem Zeitraum von acht Monaten wurde bei den Versuchsvarianten F12 - F15 eine<br />

stete Differenzierung bezüglich <strong>der</strong> 14-tägig gemessenen Bodenatmung festgestellt. Die hierbei<br />

ermittelten CO 2 -Bildung und O 2 -Verbrauch nehmen in <strong>der</strong> folgenden Variantenaufstellung zu:<br />

F15/ Calamagrostis < F13/ Pionierwald (trocken) < F14/ Birkenjungwuchs < F12/ Pionierwald (feucht).<br />

Der prozentuelle Anstieg in dieser Reihe lässt sich im Mittel aller Termine und für beide Parameter wie<br />

folgt beschreiben: 100 : 153 : 191 : 221. Diese Angaben belegen, dass die Feuchtebedingungen am<br />

Standort zusammen mit <strong>der</strong> Pflanzendecke einen erheblichen Einfluss auf die Bodenmikroflora und<br />

ihre Leistungen ausüben.<br />

Anfang April wurde bei den meissten Varianten die intensivste Bodenatmung im<br />

Untersuchungszeitraum beobachtet. Nach einer Abnahme <strong>der</strong> Intensität im Sommer stiegen die<br />

Atmungsparameter ab Ende September an und kennzeichnen damit eine erhöhte metabolische<br />

Aktivität als Folge <strong>der</strong> Mineralisierung abgestorbener pflanzlicher Biomasse. Sowohl <strong>der</strong> O 2 -Verbrauch<br />

als auch die CO 2 -Bildung korrelierten nicht mit <strong>der</strong> Bodenfeuchte zum jeweiligen Termin. Unsere<br />

Beobachtungen befinden sich im Einklang mit Literaturangaben, welche über eine Zunahme <strong>der</strong><br />

mikrobiellen Biomasse in Ackerböden (DILLY 1994) und forstlich rekultivierten Böden im April (KOLK<br />

1994) und ebenfalls in Ackerböden in Oktober (MÜLLER 1992; JOERGENSEN et al. 1994) berichten.<br />

Der unterschiedliche Verlauf vom O 2 -Verbrauch und <strong>der</strong> CO 2 -Bildung im November könnte durch eine<br />

mögliche Zunahme <strong>der</strong> Bodenpilze innerhalb des Mikrobenspektrums nach dem Absterben <strong>der</strong><br />

Wurzelsysteme herrühren. Solch eine Umstrukturierung <strong>der</strong> Mikrobenzönose wurde von<br />

BLAGODATSKIJ & BLAGODATSKAJA (1996) in Waldböden beobachtet.<br />

Tab. 47<br />

Vegetationsbestand zum Jahresgang Bodenatmung<br />

Gattung/Art F12 F13 F14 F15<br />

Gräser 5 25 5 50<br />

Kräuter 3 5 1 40<br />

Moose/Flechten 0 1 30 30<br />

Algen 0 0 0 0<br />

Vegetationsfrei 0 0 0 0<br />

Streu (Kräuter) 10 20 10 70<br />

Streu (Laub) 100 95 50 0<br />

Totholz 5 1 1 0<br />

Gehölzjungwuchs (GJ) 70 10 0 1<br />

Gehölze Strauchschicht (S) 5 10 80 0<br />

Gehölze Baumschicht (B1) 100 75 0 0<br />

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