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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Tab. 36 Vegetationsstrukturen im Pionierwald <strong>der</strong> Halde 10/35<br />

Dominanzbestände<br />

Dichter Pinus sylvestris-Bestand:<br />

fast ausschließlich Pinus sylvestris in <strong>der</strong> Baumschicht, selten Betula pendula und Populus tremula eingemischt, Krautschicht<br />

artenarm und sehr spärlich, selten über 2 - 3 %, Sträucher, diese oft nur im juvenilen Stadium, Boden vollständig mit einer<br />

Nadelschicht bedeckt, lichtarm<br />

Dichter Populus tremula-Bestand:<br />

fast ausschließlich Populus tremula in <strong>der</strong> Baumschicht, Betula pendula häufiger eingemischt als Pinus sylvestris, von<br />

Populus tremula ausschließlich sehr junge Bäume, Bestände nur sehr kleinflächig, vorwiegend randlich zu finden<br />

Dichter Betula pendula-Bestand:<br />

fast ausschließlich Betula pendula in <strong>der</strong> Baumschicht, Pinus sylvestris und Populus tremula aber wenigstens in <strong>der</strong><br />

Strauchschicht o<strong>der</strong> Baumschicht 2 stets vorhanden, von Betula pendula zumeist junge bis sehr junge Bäume (Stangenholz),<br />

Calamagrostis epigejos meist mit einer Deckung unter 5 % in <strong>der</strong> Krautschicht vorhanden, Krautschicht insgesamt spärlich<br />

Lichter Betula pendula-Bestand:<br />

von Betula pendula vorwiegend ältere Bäume, durch bessere Lichtverhältnisse stärkeres Aufkommen von Gräsern in <strong>der</strong><br />

Krautschicht (v.a. Calamagrostis epigejos), Krautschicht insgesamt dichter o<strong>der</strong> von Betula pendula vorwiegend jüngere<br />

Bäume und sehr spärliche Krautschicht, bei guten Lichtverhältnissen hier die Rote Liste-Arten Opioglossum vulgatum,<br />

Botrychium lunaria und B. matricariifolium zu finden<br />

Mischbestände<br />

Betula pendula-Pinus sylvestris-Populus tremula-Mischbestand:<br />

Mischbestände bestehen immer aus den drei Hauptbaumarten mit unterschiedlichen Deckungsanteilen, in dichteren<br />

Mischbeständen nimmt Betula pendula zumeist die höhere Deckung ein, Populus tremula und Pinus sylvestris sind zumeist<br />

untergeordnet, von Pinus sylvestris oft wenige große Exemplare, bei zunehmendem Pinus sylvestris-Anteil Abnahme <strong>der</strong><br />

Krautschicht<br />

Betula pendula-Pinus sylvestris-Mischbestand:<br />

häufigste Variante im Untersuchungsgebiet, Betula pendula oft deckungsstärker, Pinus sylvestris vielfach in weniger großen<br />

Exemplaren o<strong>der</strong> überwiegend in <strong>der</strong> Baumschicht 2 vertreten, bei besseren Lichtverhältnissen Calamagrostis epigejos etwas<br />

häufiger, sonst dominieren Xerothermrasenarten<br />

Betula pendula-Populus tremula-Mischbestand:<br />

dichte Ausprägung, von beiden Arten überwiegend junge Bäume (Stangenholz), relativ ausgeglichene Deckungsgradanteile,<br />

seltene Arten wie Orthilia secunda und Chimaphila umbellata in <strong>der</strong> Krautschicht<br />

Selbst- Ameisen- Klett- Verdauungs- Wind- Wasser-<br />

Ausbreitung<br />

Abb. 28 Ausbreitungsstrategien <strong>der</strong> Gesamtflora und <strong>der</strong> Waldbodenpflanzen im Pionierwald <strong>der</strong> Halde 10/35<br />

Zur Bedeutung <strong>der</strong> Halde 10/35 hinsichtlich Naturschutz und Biodiversität können folgende Aussagen<br />

getroffen werden: Sukzessionsflächen wirken als Akkumulationsräume für seltene und gefährdete<br />

Arten (u.a. GEISSLER-STROBEL et al. 1997, KLAUS 1998, LEBENDER et al. 1999). Die Insel Halde<br />

10/35 verfügt über nährstoffarme Bedingungen und eine natürliche Dynamik. Kippenflächen <strong>der</strong><br />

Tagebaufolgelandschaft mit dem Entwicklungsziel Wald werden meistens aufgeforstet. Wertvolle<br />

Sukzessionstadien wie sie auf <strong>der</strong> Halde 10/35 charakterisiert werden konnten, werden dabei<br />

übersprungen, nicht selten werden großflächig standortfremde Gehölze verwendet (vgl.<br />

SCHÖLMERICH 1998, WOLF 1998).<br />

Die Halde 10/35 ist insbeson<strong>der</strong>e im Bereich des Pionierwaldes durch eine Vielfalt an Strukturen und<br />

Arten gekennzeichnet. Die erfasste Artenzahl ist in Bezug auf die relativ geringe Flächengröße als<br />

sehr hoch einzustufen. Durch spontane Sukzession entstand ein Sekundärlebensraum, <strong>der</strong> als<br />

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