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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Forschungsverbund Landschaftsentwicklung Mitteldeutsches Braunkohlenrevier – Endbericht<br />

Alte Vorwäl<strong>der</strong> wurden nahezu ausschließlich im Tagebau Witznitz gefunden. Sie stehen auf<br />

durchschnittlich 80 Jahre alten Flächen. Die Deckung aller Gehölzschichten hat sich deutlich erhöht:<br />

die Baumschicht 1 erreicht im Mittel 41 %. In <strong>der</strong> Strauchschicht und Krautschicht finden sich viele<br />

Gehölzarten mit höheren Deckungen und z.T. hohen Stetigkeiten. Krautige Waldarten sind dagegen<br />

selten.<br />

Im Südraum deutlich häufiger als im Norden sind Robinien-Vorwäl<strong>der</strong> und -Gebüsche, die relativ<br />

kleinflächig in Kayna-Süd und Mücheln-Innenkippe entstanden sind. Da die Robinie eine klonal<br />

wachsende Art ist, können auch verhältnismäßig junge Flächen schnell durch benachbarte Bestände<br />

besiedelt werden. Allerdings ist auf den jüngeren Flächen die Höhe <strong>der</strong> Gehölze geringer.<br />

► Anlage 7.35 Vegetation, Stetigkeit und mittlere Artmächtigkeit <strong>der</strong> Robinienvorwäl<strong>der</strong><br />

Der Kronenschluss <strong>der</strong> Robinien in <strong>der</strong> Baumschicht liegt zwischen 35 % und 65 %. Neben <strong>der</strong><br />

Robinie finden sich kaum an<strong>der</strong>e Gehölzarten, da vor allem die Pioniergehölze wie Birke, Zitterpappel<br />

und Weide Lichtkeimer sind und deshalb hier nur geringe Etablierungschancen haben. Allerdings ist<br />

die Krautschicht (noch) sehr artenreich. Mit größerer Stetigkeit und Deckung kommen Calamagrostis<br />

epigejos und Rubus spec. vor. Die meisten an<strong>der</strong>en Arten haben nur geringe Deckungswerte o<strong>der</strong><br />

wurden nur als Einzelindividuen beobachtet.<br />

Die Robinie ist eine Gehölzart mit starken standortprägenden Eigenschaften. In ihrem Einflussbereich<br />

stellt sich eine charakteristische, meist aus nitrophilen Arten <strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>al-, Schlag- und<br />

Auwaldgesellschaften bestehende Vegetation ein. Arten wie Urtica dioica, Aegopodium podagraria,<br />

Chaerophyllum temulum, Ballota nigra o<strong>der</strong> Sambucus nigra sind auch schon in diesen relativ kleinen<br />

und mitten in den Restlöchern sehr isoliert liegenden Robinien-Vorwäldchen zu beobachten.<br />

4.1.2.3 Terrestrische Klassifikation <strong>der</strong> Verbuschungstypen<br />

(Sandra Mann)<br />

Verbuschungstendenzen in <strong>der</strong> Bergbaufolgelandschaft<br />

Vegetationsstrukturen, wie die generellen Anteile an Offenland- und Gehölzflächen, sind oft<br />

unabhängig von ihrer speziellen Artenzusammensetzung von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für den<br />

Habitatwert in Bezug auf die einzelnen Tierartengruppen (vgl. Kap. 4.1.3.4). Auch für die großflächige<br />

Analyse und Bewertung von Entwicklungstendenzen naturschutzfachlich wertvoller<br />

Offenlandgesellschaften (z.B. Magerrasen) ist eine Dokumentation <strong>der</strong> generellen<br />

Verbuschungstendenzen eine wesentliche Grundlage. Ziel dieser Auswertungen war es deshalb, nach<br />

einer terrestrischen Klassifikation <strong>der</strong> Verbuschungsstrukturen bis hin zur Vorwaldentwicklung, die<br />

Möglichkeiten von Methoden <strong>der</strong> Fernerkundung zur großmaßstäblichen Überwachung <strong>der</strong><br />

Entwicklungstendenzen zu nutzen. Des Weiteren sollten mittels Integration <strong>der</strong> Fernerkundung durch<br />

das Verschneiden von Bodenkarten mit den detektierten Gehölzbeständen unterschiedlicher<br />

Zeitschnitte Beziehungen zwischen den Standortparametern und <strong>der</strong> räumlichen und zeitlichen<br />

Gehölzentwicklung in einem großflächigen Ansatz aufgezeigt werden. Die Ergebnisse dieser Analysen<br />

sind Grundlage für die Prognosen <strong>der</strong> Vegetations- und Biotopentwicklung sowie <strong>der</strong> Entwicklung<br />

spezieller faunistischer Artengruppen. Einzige Aspekte <strong>der</strong> Gehölzentwicklung auf<br />

Sandtrockenrasenstandorten werden in Kap. 5.1.2 behandelt.<br />

Die Klassifikation <strong>der</strong> terrestrisch kartierten Gehölzentwicklung greift auf die Vegetationsaufnahmen<br />

(zur Methodik siehe Kap. 2.8) zurück, wobei ausschließlich die einzelnen Gehölzschichten aus den<br />

Vegetationsaufnahmen betrachtet wurden. Hierzu zählen die Baumschicht 1 (B I), Baumschicht 2<br />

(B <strong>II</strong>), die Strauchschicht (ST = 0,5 – 3 m) sowie <strong>der</strong> Gehölzjungwuchs (GJ = < 0,5 m). Mittels einer<br />

Hauptkomponentenanalyse (PCA) des Programmpaketes CANOCO for WINDOWS wurden 12<br />

Strukturtypen ermittelt (siehe Abb. 39).<br />

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