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Schlussbericht Teil II - Darstellung der Projektergebnisse

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Ergebnisse und Diskussion<br />

Zusammenfassung<br />

In den Jahren von 1999 bis 2001 wurden im Tagebau Kayna-Süd im Auftrag des Institutes für<br />

Bodenkunde und Pflanzenernährung <strong>der</strong> Landwirtschaftlichen Fakultät <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg durch das Büro für Boden- und Umweltanalysen, Halle, bodenzoologiche<br />

Untersuchungen durchgeführt.<br />

Die Aufgabe bestand darin, anhand von Untersuchungen ausgewählter Abschnitte innerhalb des<br />

Tagebaues Kayna-Süd einen Überblick über den Stand <strong>der</strong> Sukzessionen <strong>der</strong> bodenbewohnenden<br />

Collembolen zu gegeben. Die Probennahmen wurden einerseits auf einem ca. 200 m langen Transekt<br />

und an<strong>der</strong>erseits auf vier gemeinsam mit dem Auftraggeber festgelegten Testflächen durchgeführt.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Collembolenfänge erfolgte auf Artenbasis.<br />

Insgesamt wurden bei den Untersuchungen 24 Collembolenarten erfasst. Mit Hilfe ökologischer<br />

Parameter (Individuenabundanz, Artenzahl, Artenidentität, Dominanz, Diversität) wird ein Überblick<br />

über die Tiefenverteilung <strong>der</strong> Collembolen im Boden sowie die Zustände <strong>der</strong> Collembolenzönosen auf<br />

Flächen mit unterschiedlichen Vegetationsstadien gegeben.Die Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchungen<br />

machen die Abhängigkeit des weiteren Verlaufes <strong>der</strong> Sukzession <strong>der</strong> Collembolenzönosen vom<br />

künftigen Anstieg des Wasserspiegels im Tagebau sowie vom weiteren Verlauf <strong>der</strong><br />

Vegetationsentwicklung deutlich.<br />

4.1.3.2.5 Lumbricidenuntersuchungen<br />

(Matthias Stolle & Sabine Tischer)<br />

Die sukzessive Bodenentwicklung hängt wesentlich vom Ein- und Umbau organischer Substanz in<br />

den Mineralboden ab. Diesbezüglich sind die Lumbriciden die effektivste Gruppe <strong>der</strong><br />

Bodenmakrofauna. Sie bilden neben den Collembolen den zweiten Schwerpunkt <strong>der</strong> Untersuchungen.<br />

Die Tiere wurden in vierfacher Wie<strong>der</strong>holung je Standort auf einer Fläche von 0,125 m² mit 0,6 %iger<br />

Formalinlösung ausgetrieben und abgesammelt. Streubewohnende Arten wurden zuvor ausgelesen.<br />

Ermittelt wurden folgende Parameter: Gattung/Art, Anzahl/m², Biomasse mit/ohne juvenile [g/m²],<br />

Individuengewicht mit/ohne juvenile [g], % adulte Tiere <strong>der</strong> Gesamtpopulation (Fangtermine:<br />

Frühjahr/Herbst 2000 und Frühjahr 2001). Insgesamt wurden 27 Flächen <strong>der</strong> Tagebaugebiete<br />

Goitsche und Geiseltal bearbeitet (vgl. Tab. 22)<br />

Besiedlung durch Lumbriciden<br />

Im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 11 Arten nachgewiesen, <strong>der</strong>en Vorkommen wesentlich<br />

von den Faktoren Umlandanbindung (potenzielle Einwan<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten) Alter, Substrat und<br />

Bewuchs des Standortes bestimmt war. Die höchsten Artenzahlen und die höchsten Biomassen<br />

wurden auf Vorwaldstandorten mittleren Alters (30 - 60 Jahre) festgestellt (Tab. 50).<br />

Am häufigsten waren Arten mit einer hohen Toleranz bezüglich <strong>der</strong> Lebensbedingungen<br />

(Aporrectodea caliginosa, Lumbricus rubellus). Die Effektivität <strong>der</strong> Tiere bei <strong>der</strong> Einarbeitung<br />

organischen Materials in den Boden wird wesentlich von <strong>der</strong> Abbaubarkeit <strong>der</strong> anfallenden<br />

Pflanzensubstanz bestimmt. Pflanzenbestände, die artenreiches Material mit einem engen C/N-<br />

Verhältnis liefern sind dabei am günstigsten zu bewerten.<br />

Tab. 50<br />

Lumbricidenvorkommen <strong>der</strong> Tagebaubereiche Goitsche und Geiseltal<br />

Krautfluren einschl. Trockenrasen<br />

Vorwäl<strong>der</strong>/Wäl<strong>der</strong><br />

Ansaaten<br />

nat. Sukz.<br />

F011 E 05-<br />

Standort C05 C08 C04 B01 C09 F07 B08 C10 C11 E1-3<br />

1 08<br />

Alter (Jahre) 5 5 6 9 > 30 ca. 25 36 > 100 ca.20 > 30 ca.25 60<br />

Aporrectodea caliginosa x x x x x x x<br />

Aporrectodea longa x x x<br />

Aporrectodea rosea x x x<br />

Octolasium cyaneum x x<br />

Octolasium lacteum x x<br />

Dendrobaena octaedra x x x x<br />

Dendrodrilus rubidus<br />

x<br />

155

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