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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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4.2 Auswertung<br />

Folgendes Gewichtungsverfahren wurde eingesetzt:<br />

• Vorlage eines „Gewichtungsbogens" auf der Basis der Zielhierarchie<br />

• Definitionen der Ziele als „Prompting" für die Befragung<br />

• Individuelle Erhebung der Gewichtungen anhand eines zweistufigen Gewichtungsverfahrens<br />

• Gemeinsame Diskussion von Gewichtungen im Workshop (siehe Kapitel 5)<br />

Anhand eines Gewichtungsbogens wurde die Gewichtung in zwei Schritten vollzogen. Im<br />

ersten Schritt waren die Befragten dazu aufgefordert, die Menge an k Kriterien jedes Astes<br />

nach ihrer Wichtigkeit für die vergleichende Beurteilung der Zukunftsszenarien im Hinblick<br />

auf Nachhaltigkeit in eine Rangreihe zu bringen. Indifferenz konnte durch Vergabe gleicher<br />

Rangplätze zum Ausdruck gebracht werden. Im zweiten Schritt wurde im persönlichen bzw.<br />

Telefoninterview eine Punktegewichtung durchgeführt. Dazu erhielt Rangplatz 1 jeweils als<br />

Ankerwert 100 Punkte. Punkte waren dann so auf die Kriterien zu verteilen, dass sie die relative<br />

Wichtigkeit der Kriterien zueinander widerspiegeln. Bei Indifferenz war die gleiche Punktzahl<br />

zu vergeben. Die Ziele, die aus der Sicht des Befragten bei der Bewertung der Zukunftsoptionen<br />

keine Berücksichtigung finden sollten, erhielten das Gewicht mit dem Wert Null.<br />

Verschiedene Studien zur Validität der Wichtigkeitsurteile zeigten systematische Urteilstendenzen,<br />

je nachdem, welche Methode der Vorgabe der Kriterien und der Erhebung der Urteile<br />

verwandt wird. Die Untersuchung von Borcherding und von Winterfeldt (1988) zeigte, dass<br />

die Bewerter Ziele umso wichtiger einschätzten, je weiter oben sie in der Hierarchie platziert<br />

waren und wenn sie in Unterziele aufgespalten waren (hierarchy bias).<br />

Der hier vorgeschlagene Ansatz sah vor, bei der Bildung der Rangfolge mit der Ebene der<br />

Oberziele (1. Ebene) zu beginnen, die Punktgewichtung hingegen in der umgekehrten Reihenfolge<br />

von den konkreten Unterzielen (3. Ebene) zu den abstrakten Oberzielen (1. Ebene)<br />

zu erheben, um zu belastbaren Aussagen zu gelangen. Die Zieldefinitionen, die sich auf die<br />

Interviews im Rahmen der Wertbaumanalyse gründeten (siehe Anhang, Kapitel A.2), wurden<br />

bei Unklarheiten eingespeist. In diesem Verfahren kam es darauf an, die Facetten der Ziele,<br />

die die Befragten vor Augen hatten, bei der Gewichtung zugrunde zu legen. Die Definition<br />

diente dem „Prompting" der Befragten und dort, wo es nötig war, dem Vorbeugen bzw. Ausräumen<br />

von Missverständnissen. Da keine Definition alle Facetten erfassen kann, sollte der<br />

Interpretationsspielraum nicht zu eng gefasst werden. Der erste Schritt der Rangbildung<br />

diente dazu, die Befragten mit den Zielen und dem Verfahren der Präferenzbildung vertraut<br />

zu machen. Der zweite Schritt der Punktegewichtung diente der Vertiefung. Im zweiten<br />

„Durchgang" nahmen alle Befragten mehr oder weniger umfangreiche Korrekturen vor und<br />

begründeten diese. Die Dauer der Erhebung der Gewichtung betrug jeweils ca. 2 Stunden.<br />

Auch hier wurde den gesellschaftlichen Akteuren die Gelegenheit gegeben, sich in der Organisation<br />

rückzukoppeln und etwaige Änderungen vorzunehmen.<br />

4.2 Auswertung<br />

Anhand der Ergebnisse der Befragung wurden die relativen und absoluten Gewichte der<br />

Ziele berechnet. Die relativen Gewichte geben Auskunft über die Wichtigkeit von Kriterien<br />

innerhalb eines Zweiges auf einer Hierarchieebene. Die absoluten Gewichte ermöglichen<br />

Aussagen über die Wichtigkeit der Kriterien über alle Zweige auf einer Hierarchieebene.<br />

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