netzgebundener Versorgung
Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER
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1.1 Die Zukunftsszenarien<br />
Dienstleistungen, wie Smart Building, Rundum-Sorglos-Pakete werden nicht nur genutzt, um<br />
Komfortansprüche zu befriedigen, sondern auch aus Effizienzgründen. Smart Building-Anwendungen<br />
setzen sich auf breiter Front durch (Marktdurchdringung 30%). In Demand Side<br />
Management wird eine Möglichkeit gesehen, die ökonomische und ökologische Effizienz der<br />
<strong>Versorgung</strong>ssysteme zu steigern und gleichzeitig Exportmärkte für intelligente Steuerungstechnologie<br />
zu entwickeln (Marktdurchdringung 20%). Die bewusste Ausschöpfung von angebots-<br />
und nachfrageseitigen Effizienzpotenzialen sowie hohe Sparanstrengungen seitens<br />
der Bevölkerung führen zu einem deutlichen Rückgang des Verbrauchs an Strom, Wasser,<br />
Gas um real mehr als 5%.<br />
Der Anstieg der Verbraucherpreise ist gering (Strom und Gas 1 %/a, Wasser 2°/0/a). Transparenz<br />
sowohl bei den Preisen als auch hinsichtlich der Umweltwirkungen ist für die Kundenakzeptanz<br />
wichtig (Umwelt- und Preislabeling).<br />
Technologische Entwicklung<br />
Diese gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozesse resultieren in einer völlig veränderten<br />
Mischung bei den Energieträgern und Erzeugungsanlagen. Kernenergie wird 2025 nicht<br />
mehr genutzt, der Anteil der Kohle an der Stromproduktion halbiert sich auf 24%, und der<br />
Erdgaseinsatz vervierfacht sich auf rd. 45%. Rund ein Drittel des Stroms stammt aus Erneuerbaren<br />
Energien. Dezentrale Technologien und Verfahren werden stark ausgeweitet, dezentrale<br />
Mikro-KWK-Anlagen auf Erdgasbasis tragen dennoch nur 3%, Mini-KWK-Anlagen 5%<br />
zur gesamten Stromerzeugung bei, dezentrale Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien<br />
immerhin 15%; ein stark verbreitetes Demand Side Management verkoppelt Produktion und<br />
Verbrauch. Verbunden ist diese Entwicklung mit einem starken Umbau der Netze in Richtung<br />
Verteilungsfunktion sowie mit einer umfangreichen Einbindung des TK-Sektors. Die verschiedenen<br />
Sektoren werden in virtuellen Kraftwerken integriert. Ermöglicht werden diese<br />
Entwicklungen durch eine umfassende sektorübergreifende Standardisierung.<br />
1.1.2 Szenario B<br />
Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Auf Grund unübersehbarer Verschlechterungen der Umweltbedingungen betreibt der Staat<br />
aktiv den Schutz von Klima und Umwelt. Die vorgegebenen Umwelt- und Gesundheitsziele<br />
bleiben allerdings moderat. Politisches Ziel ist die Beschleunigung der technologischen Entwicklung<br />
im Hinblick auf Klima und Umwelt, um eine effizientere Energiebereitstellung und<br />
eine Senkung des Verbrauchs zu erreichen. Dementsprechend wird das staatliche Budget für<br />
Innovationen im Energie- und <strong>Versorgung</strong>sbereich zwischen 2004 und 2025 um real 50%<br />
ausgeweitet. Regulatorisch flankiert wird dies durch eine Mischung aus Ordnungsrecht und<br />
marktwirtschaftlich-wettbewerbsrechtlichen Instrumenten, vornehmlich zur Stärkung der Effizienzoffensive<br />
der Unternehmen.<br />
Diese staatlich gesetzten Rahmenbedingungen fallen zusammen mit einer nur durchschnittlichen<br />
Entwicklung der Wirtschaft (Wirtschaftswachstum von real 1,5% p.a.). Dennoch steht<br />
der <strong>Versorgung</strong>sbranche ausreichend Kapital zur Verfügung, da innovative Technologien<br />
Wachstum versprechen.<br />
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