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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil II Empirische Untersuchung: 6. Ergebnisworkshop<br />

Im Bereich <strong>Versorgung</strong>ssicherheit wurden die „kostengünstige Verfügbarkeit" (im Sektor<br />

Strom/Gas) sowie das „Angebot einer Vielzahl von <strong>Versorgung</strong>sleistungen" (ebenfalls nur im<br />

Sektor Strom/Gas) als wesentliche Stärken dieses Szenarios angesehen. Kostengünstige<br />

Verfügbarkeit liegt in diesem Szenario aus der Sicht einiger Experten deshalb vor, weil keine<br />

Investitionskosten für abgeschriebene Kraftwerke (insbesondere Kernkraftwerke) anzusetzen<br />

sind und durch den geringen Anteil von erneuerbaren Energien nur geringe Kosten für neue<br />

Infrastruktur und für Regelenergie einzukalkulieren sind. Die in diesem Szenario zweithöchsten<br />

Preissteigerungen sprechen jedoch gegen eine kostengünstige Verfügbarkeit. Die gesellschaftlichen<br />

Akteure schließen sich jedoch der ersten Auffassung der Experten an und<br />

schreiben dem Szenario hier eine Stärke zu. Die Zielsetzung einer Vielzahl von <strong>Versorgung</strong>sleistungen<br />

ist in Szenario C auch aus Sicht der Akteure erfüllt, da Dienstleistungen wie Anlagencontracting,<br />

Rundum-Sorglos-Pakete und Demand Side Management hohe Marktdurchdringungen<br />

aufweisen.<br />

Die geringe „Unabhängigkeit von knappen Ressourcen" wurde als wesentlicher Mangel bewertet,<br />

da im Sektor Strom/Gas der Anteil an Erneuerbaren Energien gering ist und der Anteil<br />

an Kohle zur Stromerzeugung als endlicher Energieträger hoch ist. Dies wird durch den<br />

steigenden Verbrauch noch verschärft. Auch im Sektor Wasser trifft ein erhöhter Verbrauch<br />

mit der Tendenz zusammen, dass auf Grund der Zentralisierung die Anzahl der Wasserschutzgebiete<br />

zurückgeht.<br />

Im Bereich Wirtschaft wurden in Szenario C die „internationale Wettbewerbsfähigkeit" und<br />

der „Erhalt des Wissens zu bestehenden Technologien", jeweils im Sektor Strom/Gas, als die<br />

bedeutenden Stärken des Szenarios eingeschätzt. Denn in diesem Szenario wird eine wirtschaftsorientierte<br />

Politik betrieben, die die Wettbewerbsfähigkeit von Großkonzernen in Form<br />

eines gesteigerten staatlichen Innovationsbudgets zu stärken sucht und eine Regulierung<br />

betreibt, die den Markteintritt von kleinen Newcomern erschwert.<br />

Als Schwächen wurden die „Innovationstätigkeit" und die „Investitionstätigkeit" sowie die<br />

„Effizienz der Leistungserstellung" (als Ausdruck geringer Ressourceneffizienz) genannt.<br />

Im sozialen Bereich wurde die Transparenz als Stärke ausgewählt, obwohl diese vom Experten<br />

negativ eingeschätzt wurde. Für eine positivere Einschätzung als in Szenario D spricht<br />

das in Szenario C ausgewiesene Verbraucherinteresse an Preislabeling.<br />

Als besonders negativ herausgestellt wurden von den Akteuren die geringe „internationale<br />

Verteilungsgerechtigkeit" sowie die geringe Möglichkeit zur „Partizipation und gesellschaftlichen<br />

Zielformulierung". In Bezug auf die geringe Zielerfüllung internationaler Verteilungsgerechtigkeit<br />

wird auch unter sozialen Aspekten die vornehmliche Wirtschaftlichkeitsorientierung<br />

von den Akteuren als kritisch angesehen.<br />

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