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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil I Nachhaltigkeit – Konzepte und Instrumente: 2. Instrumente zur Nachhaltigkeitsbewertung<br />

hohen Anforderungen an die verfügbaren Daten, andererseits bedeutet dies aber, dass auch<br />

nur diese Daten verwendet werden können und keine anderen, die beispielsweise ein vorgegebenes<br />

Szenario beschreiben.<br />

Die folgende Tabelle fasst zusammen, inwieweit die Methode die Anforderungen erfüllt.<br />

Anforderungen an die Methode<br />

Bewertung von Zukunftsoptionen<br />

Untersuchungsraum Deutschland<br />

multi-kriteriell<br />

multi-dimensional<br />

multi-sektoral<br />

kann mit Unsicherheit u. geringer Validität der Daten umgehen<br />

kann mit geringer Datenverfügbarkeit umgehen<br />

eindeutiges Kriterium für die Gesamtbeurteilung<br />

Transparenz der Bewertung<br />

Einbezug qualitativer Größen (Kriterien)<br />

erfüllt von „Umweltökonomische<br />

Simulationsmodelle"?<br />

nur bestimmte Entwicklungen können<br />

modelliert werden, aber keine<br />

beliebig vorgegebenen Szenarien<br />

ja<br />

ja<br />

nur Ökonomie und Ökologie<br />

ja<br />

Die Methode stellt Daten zur<br />

Verfügung, aber nur eingeschränkt<br />

für Zukunftsoptionen<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

Kosten-Nutzen-Analyse<br />

Die Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) wird hauptsächlich dazu benutzt, die Effizienz von Projekten<br />

zu beurteilen, die nicht primär der Erzielung monetärer Gewinne dienen, insbesondere<br />

staatlicher Projekte. Sie ist für Projekte der Öffentlichen Hand in Deutschland vorgeschrieben.<br />

Im Gegensatz zu einer rein betriebswirtschaftlichen Rechnung werden dabei auch<br />

Kosten und Nutzen einbezogen, die extern (außerhalb der wirtschaftlichen Betrachtungseinheit)<br />

anfallen. Bei einem Autobahnbau sind direkte (interne) Kosten die Kosten für die<br />

Grundstücke und Bauarbeiten, diese trägt die Öffentliche Hand. Externe Kosten sind beispielsweise<br />

für Anwohner eine Verlängerung der Fahrtwege, wo die Autobahntrasse bisherige<br />

Nebenstraßen unterbricht, sowie der Verkehrslärm. Der externe Nutzen besteht in einer<br />

Verkürzung der Fahrzeit für die Benutzer der Autobahn. Zur Durchführung der KNA müssen<br />

alle Kosten und Nutzen monetarisiert werden.<br />

Problematisch bei dieser Methode ist erstens die Abgrenzung des Betrachtungsumfangs.<br />

Was ist als Kosten zu betrachten: Nur die Verlängerung der Fahrtwege für die Anwohner,<br />

oder z. B. auch die zusätzliche Lärmbelastung, Luftverschmutzung, Beeinträchtigung des<br />

Landschaftsbilds oder Beeinträchtigung von Ökosystemen? Was ist als Nutzen zu betrachten:<br />

Die Verringerung von Fahrzeiten, oder auch neue Gewerbeansiedlungen im durch die<br />

Autobahn erschlossenen Gebiet? Soll die Verringerung der Fahrzeit nur von deutschen<br />

Fahrzeugen oder auch von ausländischen Fahrzeugen als Nutzen eingerechnet werden? Ist<br />

eine etwaige Erhöhung des gesamten Verkehrsaufkommens durch das attraktivere Autobahnnetz<br />

den Nutzen, den Kosten, oder gar nicht anzurechnen?<br />

Zweitens ist die Monetarisierung von externen Kosten und Nutzen unsicher: Der monetäre<br />

Schaden durch die Lärmbelastung kann z. B. als Kosten von Lärmschutzmaßnahmen oder<br />

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