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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil II Empirische Untersuchung: 1. Gegenstand und Ziel<br />

Die Randlagen von Ballungsgebieten gewinnen an Attraktivität gegenüber ländlichen Gebieten.<br />

Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte nimmt zu, ebenso die Wohnfläche pro Kopf. Hieraus<br />

resultiert eine verstärkte Nachfrage nach Endgeräten und <strong>Versorgung</strong>sleistungen, verbunden<br />

mit Wünschen nach Komfort. Auch Gesundheitsaspekte beeinflussen die Akzeptanz<br />

von <strong>Versorgung</strong>sprodukten.<br />

Struktur und Entwicklung der <strong>Versorgung</strong>smärkte<br />

Die starke Regulierung, insbesondere in Form des Wettbewerbsrechts, führt zu einer ausgeprägten<br />

Dekonzentration des Marktes. Großkonzerne erhalten Konkurrenz durch ausländische<br />

und durch mittelgroße inländische Firmen. Eine starke Dienstleistungsorientierung von<br />

Unternehmen wird zum Wettbewerbsfaktor. Man versucht, den Kundenwünschen nach Komfort<br />

zu entsprechen. Ein Strukturumbau der <strong>Versorgung</strong>smärkte ist jedoch auf die Ballungsgebiete<br />

beschränkt. Neue Dienstleistungen wie Rundum-Sorglos-Pakete, Smart Building<br />

werden noch wenig nachgefragt (Marktdurchdringung jeweils 5%). Außerdem wird begonnen,<br />

die Vorteile des Demand Side Managements zu nutzen (Marktdurchdringung 10%). Die<br />

Endnachfrage nach Strom, Gas und Wasser insgesamt bleibt etwa auf dem heutigen Wert;<br />

der Grund liegt in starken Effizienzsteigerungen auf der Angebots- und Nachfrageseite, die<br />

komfortbezogene Steigerungen des Strom-, Gas- und Wasserverbrauchs kompensieren.<br />

Der Anstieg der Verbraucherpreise ist relativ gering (Strom und Gas 1,5'%/a, Wasser 3c/o/a).<br />

Der Staat verordnet ein Umwelt- und Preislabeling.<br />

Technologische Entwicklung<br />

Im Bereich der Energiebereitstellung kommen die Förder- und Steuerungsmaßnahmen insbesondere<br />

einer Effizienzsteigerung bei zentralen Technologien zugute. Dies gilt sowohl für<br />

konventionelle Anlagen als auch für solche auf der Basis erneuerbarer Energien. Dabei wird<br />

Gas (Anteil am Energiemix 45%) auf Kosten von Kohle (24% Anteil) zum zentralen Pfeiler<br />

der Energieversorgung. Durch Großanlagen (Windparks, PV-Parks) steigt der Anteil der<br />

Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion um das gut dreifache auf 30%. Hierin drückt<br />

sich der hohe Stellenwert des Klima- und Umweltschutzes aus. Dezentrale Mikro- und Mini-<br />

KWK-Anlagen auf Erdgasbasis tragen 1 % bzw. 3% zur gesamten Stromerzeugung bei,<br />

dezentrale Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien 10%.<br />

Auch auf der Nachfrageseite ist eine Effizienzsteigerung zu verzeichnen, die durch Innovationen<br />

erzielt wird. Die dezentralen und integrativen Varianten der Technologien können ihren<br />

Marktanteil nur moderat ausweiten, da sie nicht in größerem Umfang wirtschaftlich erschließbar<br />

sind. Zudem finden sich innovative TK-Dienste, die eine Voraussetzung für derartige<br />

Technologien sind, lediglich in Ballungsräumen.<br />

1.1.3 Szenario C<br />

Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Durch eine massive Innovations- und Technologiepolitik (Erhöhung des staatlichen Budgets<br />

um real 50 %) soll der Erfolg deutscher Unternehmen gefördert werden. Umwelt- und Gesundheitsziele<br />

bleiben allerdings moderat und sind nachrangig; auch das öffentliche Umweltbewusstsein<br />

ist wenig entwickelt. Ziel der Politik ist ein wirtschaftlicher <strong>Versorgung</strong>smix. Die<br />

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