netzgebundener Versorgung
Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER
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2.2 Multi-kriterielle Entscheidungsverfahren<br />
2.2.3.4. Gewichtung der Ziele<br />
Bei der Attributgewichtung geht es darum, die unterschiedliche Wichtigkeit, die verschiedene<br />
Attribute für den Bewerter haben, numerisch abzubilden. Dabei wird für jedes Attribut ein<br />
Gewichtungsfaktor wk bestimmt, der meist auf einer kardinalen Skala innerhalb des Intervalls<br />
[0;1] liegt, so dass gilt:<br />
VVk =1<br />
k=1<br />
Neben der Eigenvektormethode im Rahmen des AHP stehen verschiedene Gewichtungsverfahren<br />
zur Verfügung, die sich nach folgenden Dimensionen einteilen lassen (Fishburn,<br />
1967; Eisenführ & Weber, 1999):<br />
• Statistisch versus algebraisch,<br />
• holistisch versus dekompositorisch,<br />
• direkt versus indirekt.<br />
Statistische Verfahren, wie beispielsweise die Conjoint-Analyse, werden im folgenden nicht<br />
näher betrachtet, weil das additive Entscheidungsmodell unterstellt, dass der Entscheider<br />
bestimmbare Präferenzen hat und sich folglich auch Gewichtungen angeben lassen (Weber<br />
& Borcherding, 1993).<br />
Die beiden bekanntesten indirekten Verfahren sind die Swing-Gewichtung und das Trade-off-<br />
Verfahren. Die Rangbildungs-Methode und die Punktegewichtung gehören zu den direkten<br />
Verfahren.<br />
Das ganzheitliche Verfahren der Swing-Methode (von Winterfeldt & Edwards, 1986), erfordert<br />
vom Entscheider Präferenzurteile für eine vollständig definierte Alternativenmenge und<br />
damit die gleichzeitige Betrachtung aller Attributausprägungen in allen Alternativen über alle<br />
Ziele. Bei der Swing-Methode werden zunächst die schlechtestmögliche und die bestmögliche<br />
Ausprägung für jedes der Attribute festgelegt. Auf Basis der Konstruktion einer schlechtestmöglichen<br />
hypothetischen Option gibt dann der Entscheider an, auf welchem Attribut er<br />
eine Veränderung von der schlechtesten zur besten Ausprägung vornehmen würde (sog.<br />
Swing), wenn er ein Attribut verändern dürfte. Dadurch wird das wichtigste Attribut ermittelt.<br />
Bei Wiederholung dieses Vorgangs lassen sich auf diese Weise alle anderen Attribute ordnen<br />
und in eine Rangfolge bringen. Anschließend werden Punkte zwischen den Alternativen<br />
verteilt. Die beste Alternative erhält 100 Punkte, die schlechteste die geringste Punktezahl.<br />
Zur Ermittlung der Gewichte der einzelnen Alternativen werden die Punktzahlen normiert<br />
(Eisenführ & Weber, 1999).<br />
Als Dekompositionsverfahren findet die Trade-off Methode Anwendung (Keeney & Raiffa,<br />
1976). Die Gewichtsbestimmung mit Hilfe eines Trade-offs bedeutet, dass der Entscheider<br />
nach den Austauschraten zwischen zwei Attributausprägungen fragt, bei denen er indifferent<br />
ist. Dazu müssen die einzelnen Partialnutzenfunktionen der Attribute bekannt sein. Es wird<br />
so vorgegangen, dass jeweils Alternativenpaare konstruiert werden, die sich lediglich in zwei<br />
Attributen unterscheiden, wobei die zwei zu vergleichenden Optionen jeweils entgegengesetzt<br />
die schlechteste und die beste Ausprägung aufweisen sollen. Die Präferenz zwischen<br />
den beiden Alternativen wird ermittelt. Der Entscheider muss nun eine Ausprägung eines<br />
Attributes soweit erhöhen oder erniedrigen bis er indifferent bei Wahl dieser Option gegen-<br />
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